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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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dickköpfig, um aufzuhören und es gut
sein zu lassen.«
    »Du bist das Einzige aus meiner Vergangenheit als
Mensch, an das ich mich überhaupt erinnern möchte«, sagte Carrion. »Wir sind immer noch miteinander verbunden durch all die Dinge, die wir getan haben und nicht hätten tun dürfen. Was möchtest du
diesmal, Johann?«
    Schwejksam deutete auf den Bildschirm, der Lewis und seine Gefährten zeigte, wie sie sich ihren
Weg durch eine renitente Gruppe Marineinfanteristen
bahnten. Weitere Soldaten drangen von hinten auf sie
ein, aber Lewis hatte sie noch nicht entdeckt.
    »Du musst ihnen helfen, Sean. Dieser neue Todtsteltzer und sein Sammelsurium aus Gefährten, sie
sind womöglich die letzte Hoffnung des Imperiums.
Der Schrecken ist schließlich eingetroffen, und die
gesamte Menschheit ist von der Ausrottung bedroht.«
    »Du sagst das, als wäre es schlimm«, meinte Carrion, aber er war nicht mit dem Herzen dabei.
Schwejksam dachte über die Bilder auf den Monitoren nach. »Wieder imperiale Truppen auf Unseeli.
Marineinfanteristen und Kriegsmaschinen und Gravobarken. In den Wald geschossene Lichtungen und
zerstörte Bäume und gute Leute, die grundlos mit
dem Tode bedroht werden. Wir dürfen nicht dulden,
dass das von neuem geschieht, Sean. Du hast die Geheimbefehle des Durandal gehört. Das Imperium
wirft dieses Ausmaß an Feuerkraft hier nicht in die
Schlacht, nur um ein paar Verräter zu fangen. Das
neue Regime benutzt Unseeli als Testgelände, um
seine neuen Stoßtruppen und seine neuen Schlachtpläne zu erproben. Wir müssen es aufhalten! Das
Regime gibt sich erst zufrieden, wenn alle Ashrai tot
sind und Unseeli erneut ein imperialer Planet geworden ist. Ein Symbol für die neue Ordnung. Du musst
dem Todtsteltzer helfen, solange du noch kannst. Die
Ashrai sind in der Lage, ihren Planeten zu verteidigen, aber der Todtsteltzer ist der Schlüssel für die
Abwehr des Durandal und all der schlimmen Dinge,
die auf uns zukommen. Das ist ein Todtsteltzer immer. Du darfst nicht zulassen, dass er hier umkommt.«
Carrion betrachtete nachdenklich den Monitor vor
ihm. Als er sich wieder umblickte, war er allein in
der Eingangshalle.
    Lewis lehnte sich schwer an den dicken Stamm eines
goldenen Baums und schnappte nach Luft. Das
Schwert hing schlaff in der Hand, war im Augenblick zu schwer, um es zu heben. Blut tropfte von der
verbeulten und zerkratzten Rüstung, und zum Teil
war es sein eigenes. Er sah sich um, aber alle Soldaten in seinem Blickfeld waren tot. Er hörte weitere
von ihnen lärmend zwischen den Bäumen herumlaufen und einander unzusammenhängendes Zeug zurufen, aber die meisten schienen sich von ihm zu entfernen. Jesamine saß neben ihm auf dem Boden und ließ
erschöpft die Schultern hängen. Lewis sorgte sich um
sie. Sie war für derlei Dinge nicht geschaffen.
    Brett und Rose saßen zusammen, nicht weit von
ihnen entfernt. Rose hatte ein Tuch in der Hand und
wischte Brett damit langsam und vorsichtig das Blut
vom Gesicht, als hätte sie so etwas noch nie gemacht. Brett verhielt sich ganz ruhig und duldete es.
    Ein Stückchen weiter weg verspeiste Samstag etwas mit großem Genuss. Keiner der anderen blickte
ihn an.
    Lewis blickte zum Himmel hinauf, wo nach wie
vor die Ashrai kreisten. »Zur Hölle mit ihnen«, sagte
er rasch. »Wir sind auch ihretwegen gekommen. Warum helfen sie uns nicht? Wissen sie denn nicht, dass
der Schrecken sich auch sie vornehmen wird, falls
wir ihn nicht aufhalten? Wir können hier nicht sterben, nicht so früh auf unserer Suche …«
    »Das wissen sie«, entgegnete Jesamine. »Es ist ihnen nur egal. Sie interessieren sich nur dafür, Menschen zu töten, mit ihrem Krieg fortzufahren, der
schon vor Jahrhunderten hätte enden sollen.«
    »Wenn es mir doch nur gelungen wäre, bei Carrion Gehör zu finden …«, sagte Lewis.
»Ach verdammt!«, sagte Jesamine und rappelte
sich unsicher auf. »Ich bin vielleicht keine großartige
Kämpferin, aber falls es etwas gibt, was ich noch
immer tun konnte, dann war es die Fähigkeit zu erreichen, dass mir Leute zuhören.«
Finster blickte sie zu den am Himmel kreisenden
Ashrai hinauf, holte tief Luft, öffnete den Mund und
sang. Auf einer Ebene vernahm sie immer noch den
Gesang der Bäume und der Ashrai, das Lied Unseelis, und jetzt beantwortete sie es mit einem eigenen
Lied, einer Harmonie und einem Kontrapunkt, dem
Lied der Menschheit. Ihre Stimme erklang so klar
wie nur irgendeine Glocke und machte

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