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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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belegter Stimme.
»Das bin ich nicht. Ich mache so etwas nicht. Ich
möchte nach Hause.«
»Dinge ändern sich«, fand Rose. »Nach einer Weile macht es Euch gar nichts mehr aus.«
»Das ist es ja, was mir Angst macht«, erklärte
Brett.
Samstag sah ihnen allen zu und schwieg.
Carrion trat aus dem Wald hervor, begleitet von
einem weiteren Mann, und beide Seiten waren überrascht festzustellen, dass die andere den Neuen kannte.
»Ihr habt mir erzählt, Johann Schwejksam wäre
tot«, sagte Carrion vorwurfsvoll.
»Das lag daran, dass wir ihn als Samuel Sparren
kannten«, erklärte Lewis schließlich, als er wieder zu
Atem gekommen war. »Ich wusste, dass Ihr eine
wichtige Gestalt aus dem Zeitalter der Helden sein
musstet, aber ich hatte ja keine Ahnung … seid Ihr
das wirklich? Kapitän Johann Schwejksam von der Unerschrocken?«
»Das war ich früher. Vor langer Zeit.«
»Deshalb wart Ihr zu all diesen erstaunlichen Leistungen in der Halle der Verräter fähig!«, sagte Jesamine mit fast schmerzhaft großen Augen. »Warum
… habt Ihr es uns nicht gesagt? Warum habt Ihr alle
Welt glauben lassen, Ihr wärt tot? Und warum hat
niemand erkannt, dass Samuel Sparren in Wahrheit
eine der größten Legendengestalten unserer Zeit ist?«
»Menschen sehen, wenn sie mich anblicken, das,
was sie sehen möchten«, antwortete Schwejksam.
»Ich habe mich um die Sternenkreuzer gekümmert«, erzählte Carrion und lächelte über die unverhohlene Ehrfurcht in den Gesichtern von Lewis, Jesamine und Brett. Rose stand nur schweigend da.
»Ein paar Rettungsboote konnten fliehen, um von
den hiesigen Ereignissen zu berichten. Ich denke
nicht, dass das Imperium noch einmal herkommt. Ich
hoffe doch, dass die ganze Aufregung nun vorbei ist
und ich mit meinem Leben fortfahren kann?«
»Wir hatten gehofft, dass Ihr uns womöglich begleitet, Sir Carrion«, sagte Lewis zaghaft. »Um nach dem
seligen Owen zu suchen. Wir müssen so viel tun …«
»Nein«, sagte Carrion. »Nicht mal für einen Todtsteltzer. Nicht mal für dich, Johann.«
Lewis wandte sich Schwejksam zu, aber der schüttelte auch den Kopf. »Ich gehe dorthin, wo man mich
braucht. Ihr braucht mich nicht, Todtsteltzer.«
»Warum habt Ihr Euch nicht vorher offenbart?«,
wollte Jesamine fast wütend wissen. »Warum habt
Ihr Finn und seinen Leuten gestattet, an die Macht zu
kommen? Warum habt Ihr nicht all die entsetzlichen
Dinge verhindert, die sich zugetragen haben?«
»Ein Mann allein kann das Imperium nicht retten«,
sagte Schwejksam. »Sogar ein Todtsteltzer braucht
Gefährten.«
»Warum habt Ihr nicht früher in die Kämpfe hier
eingegriffen?«, fragte Brett.
»Weil Ihr die Erfahrung brauchtet.«
»Wir hätten alle umkommen können!«
»Das gehört zu Euren Lektionen.«
»Was ist mit dem Schrecken?«, fragte Lewis. »Mit
Eurer Macht …«
»Nein«, entgegnete Schwejksam. »Das ist Eure
Bestimmung, Todtsteltzer. Fahrt nach Haden. Alle
Antworten, die Ihr sucht, findet Ihr dort im Labyrinth
des Wahnsinns. « Er blickte Carrion an. »Ich muss
gehen, Scan. Sag mir: Bist du glücklich, jetzt, da du
ein Ashrai bist?«
»Ja«, antwortete Carrion. »Das ist alles , was ich
mir je gewünscht habe.«
»Gut«, sagte Schwejksam. »Ich freue mich, dass
die Dinge wenigstens für einen von uns einen glücklichen Ausgang genommen haben.«
»Sie haben mir erzählt, du wärst tot, Johann.«
»Das bin ich«, sagte Schwejksam und verschwand.
Carrion nickte langsam. »Nun«, sagte er. »Dies ist
schließlich ein Planet der Geister.«
Er verwandelte sich in einen Ashrai zurück, riesig
und machtvoll, breitete die Membranschwingen aus
und flog hinauf zum leuchtenden Himmel, um sich
wieder seinem Volk anzuschließen.
KAPITEL ZWEI:

BRÜDERLICHE LIEBE UND
ANDERE GESICHTSPUNKTE
    Es war dunkel in den Privatgemächern des Königs.
Alle Vorhänge waren zugezogen, die Tür war sicher
verschlossen. Und Douglas Feldglöck, der letzte privilegierte Nachfahre einer adligen Linie, Parlamentspräsident und gewählter König des größten Imperiums der Menschheit, saß allein in seinen luxuriösen
Gemächern, trug nur einen verblassten alten Morgenmantel, war unrasiert und zerzaust und starrte ins
Leere. Sein früher gut aussehendes Gesicht war
schlaff, die Augen leer, und das, was er an Gedanken
hatte, war langsam und verdrießlich, wies keinerlei
Bedeutung für irgendjemanden auf, nicht mal für ihn
selbst. Jemand klopfte an seine Tür und tat dies
schon seit einiger Zeit,

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