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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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es sah
aus, als hätte ihm jemand im Schlaf Graffiti aufgemalt. Immerhin zeigte Wallace eine gute Haltung
und sprach mit geschulter Stimme, und ganz unübersehbar strahlte er eine befehlsgewohnte Persönlichkeit aus.
»Ich danke dem Hohen Haus für das in mich gesetzte Vertrauen«, verkündete er ernst. »Dafür verpflichte ich den Ausschuss für Materiewandlung zu
noch größeren Anstrengungen. Noch mehr nutzlose
Planeten sollen in Materiebausteine zerlegt werden.
Schrott soll zu Gold werden: mehr Güter, mehr Lebensmittel, mehr Waffen für die Menschheit in der
Stunde ihrer größten Not!«
Die meisten Abgeordneten erhoben sich jubelten
laut und hofften dabei, die Aufmerksamkeit der
Nachrichtenkameras zu wecken. Douglas prägte sich
die Gesichter der wenigen ein, die nicht mitmachten.
Wallace sagte all die richtigen Dinge, wie die Öffentlichkeit sie hören wollte, und man brauchte schon
Tapferkeit, sich ohne Gegenleistung einer solchen
Welle in den Weg zu stellen. Wallace blickte sich um
und lächelte selbstgefällig.
»Und ich kann dem Hohen Haus versichern, dass
der Ausschuss seine Verantwortung sehr ernst nehmen wird, wenn es darum geht, gefährliche Fremdwesenplaneten sicher zu machen. Die Materiewandlung kann und wird sicherstellen, dass sich die
Menschheit nie wieder von fremden Mächten bedroht sieht!«
Noch mehr Jubel und Applaus von den ehrenwerten Abgeordneten, aber in der Fremdwesensektion
des Hohen Hauses blieb es merklich still. Wie Douglas war den dortigen Abgeordneten nicht entgangen,
dass Wallace fortwährend von der Menschheit und
nicht vom Imperium gesprochen hatte. Die vom Ausschuss für Materiewandlung gelieferten Schätze waren, wie es schien, nicht für alle bestimmt. Manche
Lebensformen entsandten schon gar keine Vertreter
mehr ins Parlament, und immer mehr zogen aus,
während die Stimmung im Saal immer offener xenophobisch wurde. Die Swart Alfair vom rätselhaften Planeten Mog Mor hatten ihre Welt bereits für
Schiffe der Menschheit gesperrt, obwohl ihre eigenen Schiffe nach wie vor das Imperium befuhren und
die Reine Menschheit offen herausforderten, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Auch die Esper hatten ihren Vertreter abgezogen, noch ehe das Esperkontrollgesetz eingebracht wurde. Telepathen und
Präkogs können besser als jeder andere feststellen,
woher der Wind weht. Der Vertreter der Klone hielt
nach wie vor seinen Sitz und lächelte ein klein wenig
selbstgefällig, und der Roboter von Shub war immer
da, obwohl er heutzutage wenig zu sagen hatte. Niemand erhob Einwände gegen die beiden. Alle Welt
wusste, dass sie unter Finn Durandals Schutz standen.
Josef Wallace beendete seine Rede und trat triumphal ab. Die ehrenwerten Abgeordneten warteten, bis
sie sicher sein konnten, dass er fort war, schalteten
dann das Lächeln ab und setzten sich wieder.
    In einem kleinen Privatzimmer, gelegen im Bürolabyrinth an der Rückseite des Parlamentsgebäudes,
sprach Josef Wallace mit Finn Durandal. Wallace
war noch erhitzt von seinem Erfolg, aber unter dem
kalten, ironischen Blick des Durandal fiel es ihm zunehmend schwer, in der Stimmung zu bleiben. Finn
lümmelte in seinem Sessel und hörte zu, während
Wallace vor ihm auf und ab lief und redete, und je
länger Finn zuhörte, desto weniger war Wallace in
der Stimmung zu reden. Er brach schließlich mitten
in seiner Prahlerei ab und bedachte Finn mit einem
finsteren Blick; er raffte seinen Zorn zusammen, um
Kraft zu finden, und versteckte sich hinter altem
Groll wie in einer Rüstung. Er war schließlich angesehenes Mitglied der Reinen Menschheit, und trotz
all seines unbezweifelbaren Einflusses war der Durandal nach wie vor nur Imperialer Champion.
    »Nachdem das kostbare Komitee des Königs aus
dem Weg geräumt wurde, leite ich allein den Ausschuss für Materiewandlung. Mein Wort ist jetzt Gesetz, und niemand kann sich mir in den Weg stellen.
Planeten leben oder sterben, wie es mir passt. Ich bin
der Reinen Menschheit und niemandem sonst verantwortlich. Also könnt Ihr Euch diese Miene ruhig
sparen, ebenso alle Drohungen, die Ihr einstudiert
habt. Ihr habt keinerlei Gewalt mehr über mich, seit
Rose Konstantin weglief und Euch im Regen stehen
ließ. Ihr könnt mich nicht mehr schikanieren. Ich bin
geschützt.«
    Finn lächelte entspannt. »Das sagen alle.«
Wallace richtete sich zu seiner vollen Größe auf
und streckte die Brust vor. »Ihr könnt der Reinen
Menschheit nicht drohen. Wir sind

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