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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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und plauderten und lachten, während Finn den jungen Paragon systematisch und absichtlich verzauberte und
verführte. Nicht, dass er sich einen Dreck um den
Jungen geschert hätte, aber dieser bot sich als nützliches Werkzeug an, falls nicht gar als Bundesgenosse.
Und womöglich als Waffe gegen Lewis, sollte dieser
jemals so dumm sein und nach Logres zurückkehren.
Es war leicht, die Heldenverehrung des Jungen in
etwas anderes zu verwandeln. Stuart war jung und
wenig erfahren und in ach so vieler Hinsicht geradezu ergötzlich unschuldig. Tag für Tag machte ihn
Finn mehr zu einer seiner Kreaturen und härtete das
Herz des Jungen gegen Lewis Todtsteltzer.
    Es war gar nicht schwierig.
Sie hatten gerade eine richtig schöne Zeit und kicherten über ihrem Wein, als wären sie die dicksten
Kumpel, als der Paragon Emma Stahl einen ihrer
großartigen Auftritte hinlegte. Sie schleuderte die
Tür auf, schlug den Rausschmeißer nieder, als er sich
ihr in den Weg stellte, und trampelte über ihn hinweg. Sie warf sich in Pose, die Hände in den Hüften,
und sah sich verächtlich um. Sie war groß und gertenschlank, auch wenn die nackten Arme sehr muskulös waren. Die Haut war von tiefem Kaffeebraun,
und sie trug das pechschwarze Haar zu einem engen
Knoten auf dem Hinterkopf gebunden. Zwar war sie
eher umwerfend als im üblichen Sinne hübsch, aber
sie konnte einem doch den Atem rauben – in mehr
als nur einer Hinsicht. Emma Stahl war Paragon von
Nebelwelt, die größte Kämpferin des alten Rebellenplaneten, und galt allgemein als die gefährlichste
Person auf Logres innerhalb oder außerhalb der Arena. Sie verkörperte auf Logres das Gesetz.
Die übrigen Paragone unterbrachen ihre Spielchen,
ließen von ihren Getränken, Drogen und Groupies
ab, standen schweigend auf und starrten Emma Stahl
an. Jeder hier hielt die Hand nahe an einer Waffe,
aber niemand muckste sich. Emma grinste alle spöttisch an und marschierte dann durch den Raum
schnurstracks auf Finns und Stuarts Tisch zu. Die
übrigen Paragone standen ganz still und betrachteten
sie lautlos mit kalten, bösen Augen. Die Musik brach
unvermittelt ab, und alles wurde ganz ruhig. Sogar
die betrunkenen und berauschten Groupies zeigten so
viel Verstand und hielten dieses eine Mal die Klappe.
Emma ignorierte sie alle mit großartiger Verachtung
und stoppte abrupt vor Finns und Stuarts Tisch. Der
junge Lennox gaffte sie unverhohlen an. Falls es eine
zweite Person in Parade der Endlosen gab, die er
ebenso anbetete wie Finn Durandal, dann konnte es
sich dabei nur um die beinahe nicht minder legendäre
Emma Stahl handeln.
»Was tut Ihr hier in solcher Gesellschaft?«, fragte
sie rundheraus. »Ihr könnt nicht einem einzigen Wort
trauen, das von den Lippen des Durandal stammt.
Glaubt mir. Ich habe gute Gründe für diese Auffassung.«
Stuart wurde rot vor Wut. Er war schon ein wenig
betrunken und bemühte sich um eine deutliche Ausdrucksweise. »Ich denke, ich bin absolut fähig, mir
meine Freunde selbst auszusuchen. Und ich denke
nicht, dass Ihr so über Finn reden solltet. Er ist Imperialer Champion und der größte Paragon, den wir je
hatten!«
»Das dachte ich früher auch«, sagte Emma und
blickte Finn kalt an. »Er war mein Held. Und dann
bin ich ihm begegnet. Und jetzt bin nur noch ich übrig, um ganz Logres zu patrouillieren, weil man dem
mächtigen Imperialen Champion das nicht mehr zumuten kann.«
»Ich habe jetzt andere Pflichten«, wandte Finn locker ein. »Neue Verantwortung. Ich kann nicht überall zugleich sein. Und Ihr leistet solch gute Arbeit,
Emma! Fast in jeder Nachrichtensendung werdet Ihr
erwähnt. Ich hoffe, Ihr habt Euer Merchandising jemandem mit Erfahrung anvertraut.«
»Ich habe nie etwas auf so einen Scheiß gegeben,
und das wisst Ihr. Ich kümmere mich um den Job –
weil es ja jemand tun muss. Lennox, hört mir zu:
lernt aus meinen Fehlern! Der Durandal ist nicht
mehr die Legende von einst. Falls er je eine war.«
Sie brach ab, als einer der zechenden Paragone auf
einmal sein Glas wegwarf und sie schnurstracks angriff, das Schwert in der Hand. Emma wirbelte herum; das eigene Schwert sprang ihr in die Hand, und
sie ging direkt zum Gegenangriff über. Sie parierte
den gegnerischen Schwerthieb mühelos, trat dem
Mann in die Eier und schlug ihm den Schwertgriff
auf den Hinterkopf, als er nach vorn in die Sicherheit
des Fußbodens abtauchte. Höhnisch blickte sie auf
die zuckende Gestalt zu ihren

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