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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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einiges erleichtert worden, denn bei Gregor auf dem Sofa lagen jetzt mehrere tausend Dollar.
    »Ach du meine Güte«, sagte seine Großmutter. »Was sollen wir denn damit anfangen?«
    »Erst mal bezahlen wir die Rechnungen«, sagte seine Mutter grimmig. Dann glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. »Und dann feiern wir Weihnachten.«
    Und das taten sie. Sie mussten ganz schön durch die Stadt hetzen, denn Weihnachten war ja schon am nächsten Tag, aber was machte das aus? Gregor, Lizzie und die Mutter gingen einkaufen. Die Großmutter und Boots schauten das Weihnachtsprogramm im Fernsehen, während Gregors Vater Mrs Cormacis Kuckucksuhr putzte.
    Selbst als sie das Geld für die Rechnungen beiseite gelegt hatten, blieb noch jede Menge für Weihnachten übrig. Zuerst schnappten sie sich den alten Wäschewagen aus Metall und beluden ihn mit Lebensmitteln. In den nächsten Wochen würde Gregor die Küchenschränke ganz entspannt öffnen können. Dann ließ ihnen der Mann an der Ecke einen Weihnachtsbaum zum halben Preis, weil er sein Geschäft für dieses Jahr gemacht hatte. Lizzie blieb zu Hause und half beim Baumschmücken, während Gregor mit seiner Mutter Geschenke einkaufte. Es kostete ihn große Mühe, eine Überraschung für sie zu besorgen, weil sie ihn keine Minute aus den Augen ließ.
    »Mom, mitten auf der sechsundachtzigsten Straße kommt garantiert keine Riesenratte, um mich zu holen«, sagte er. »Hier laufen eine Million Leute rum.«
    »Mir ist es lieber, wenn ich dich im Blick habe«, sagte sie.
    Schließlich gelang es ihm, ihr ein Paar Ohrringe zu kaufen, während sie für alle Strümpfe aussuchte.
    Als es am Abend klopfte, ging Gregor an die Tür. Es war Mrs Cormaci, voll beladen mit Geschenken.
    »Na, bist du wieder gesund und munter?«, sagte sie.
    Im ersten Moment wusste Gregor nicht, wovon sie sprach, dann fiel ihm ein, dass er ja angeblich die Grippe gehabt hatte. »Ja, ich hab richtig flachgelegen.«
    »Du bist nur noch Haut und Knochen«, sagte Mrs Cormaci und überreichte ihm einen Teller mit Weihnachtsplätzchen.
    Gregor hätte gern ihren Gesichtsausdruck festgehalten, als sie die Uhr auspackte. Sie war völlig aus dem Häuschen.
    »Oh! Wo hast du die denn gefunden?«
    Gregor schwieg.
    »In so einem Laden, wo man alte Sachen kriegt«, sagte Lizzie.
    »Ein Antiquitätengeschäft?«, sagte Mrs Cormaci.
    »Nein, nein, nur so ein Gebrauchtwarenladen«, sagte Gregors Vater. Und das war ja gar nicht so verkehrt.
    Gregor trug ihr die Uhr in ihre Wohnung. Sie erzählte von ihren Kindern, die am nächsten Tag einfliegen würden, und dass sie Tickets für ein Broadway-Musical bekommen hatte. Da verstummte sie plötzlich. Sie starrte auf Gregors Füße.
    Gregor schaute nach unten. Die Stiefel waren in einem üblen Zustand. Sie hatten tiefe Kratzer von Ares’ Krallen, waren mit Blut und Tintenfischschleim beschmiert, eine Zehe war eingedrückt. Ehe er sich eine Geschichte ausdenken konnte, sagte sie:
    »Die scheinen dir wirklich gute Dienste zu erweisen.«
    Gregor gab keine Antwort. Er konnte sie nicht noch mal anlügen, sie war zu freundlich zu ihnen gewesen.
    »Eines Tages wirst du merken, dass du mir vertrauen kannst, Gregor«, sagte sie.
    »Ich vertraue Ihnen, Mrs Cormaci«, murmelte er.
    »Wirklich? Die Grippe, tzzz«, sagte sie. »Bis nächsten Samstag dann.« Kopfschüttelnd schloss sie die Tür.
    Der Baum war geschmückt, der Kühlschrank quoll über, die Strümpfe hingen, und alle waren im Bett. Nur Gregor und seine Mutter waren noch auf, sie packten in seinem Zimmer Geschenke ein. Als sie fast fertig waren, überließ Gregor ihr die letzten paar und schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer, um aufzuräumen. Sein Vater schnarchte friedlich auf dem ausgeklappten Sofa – vielleicht würde die Medizin tatsächlich helfen. Ihre Jacken lagen in einem Haufen auf dem Boden, dort hatte Lizzie sie hingeworfen, damit sie die Strümpfe an die Garderobe neben der Tür hängen konnten. Als Gregor sie aufhob, fiel das Handy aus seiner Jackentasche. Er steckte es wieder hinein und fühlte etwas.
    Ganz unten in der Jackentasche war die Prophezeiung, die Nerissa ihm mitgegeben hatte. Den ganzen Tag hatte er sie mit sich herumgetragen, ohne es zu merken. Was hatte sie gesagt? Dass er darüber reflektieren sollte? Er wusste nicht so genau, was sie damit meinte.
    Gregor öffnete die Papierrolle und hielt sie ins Licht des Weihnachtsbaums. Irgendetwas stimmte nicht mit der Prophezeiung. Es dauerte einen Augenblick,

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