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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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sehe Blau!«
    Die Frösche hüpften herum, nicht sehr wild, aber es war nur eine Frage der Zeit, wann einer auf Boots, Hazard oder Temp landen würde.
    »Hazard, kannst du wegspringen?«, fragte Hamnet mit rauer Stimme.
    Der Junge ging in die Knie und sprang über die Proviantrucksäcke. Schwankend kam er auf und stolperte gegen Ripred, aber der schien es gar nicht zu bemerken.
    »Du kannst ihr da oben nicht helfen, Krabbler. Geh aus dem Weg, damit wir anderen etwas tun können«, sagte Ripred.
    Temp zögerte, als versuchte er Ripreds Worte zu begreifen. Gregor wusste, dass Temp sein Leben für Boots aufs Spiel setzen würde, doch wie sollte er sie vor diesem Mini-Heer von Fröschen beschützen?
    »Er hat recht, Temp, komm da weg«, sagte Gregor.
    Gregors Worte gaben offenbar den Ausschlag. Temp breitete die Flügel aus und flog vom Felsen auf den Weg. Jetzt war nur noch Boots oben, fröhlich saß sie inmitten der Frösche.
    »Quak! Quak! Quak macht der Forsch«, sagte sie. »Und die Zunge macht so!« Boots streckte die Zunge heraus und zog sie wieder ein, wie ein Frosch beim Fliegenfangen. Das hatte Gregor ihr gezeigt. »Quak!«
    Ein rot-schwarz gepunkteter Frosch sprang in die Luft und landete direkt neben ihrer Hüfte.
    »Ooh!«, rief Boots. »Der rote Forsch sagt Hallo!«
    »Nicht anfassen, Boots! Nicht anfassen!«, befahl Gregor. Langsam ging er auf sie zu.
    Ein weiterer Frosch, der lachsrosa gefärbt war, hüpfte über ihren Schuh. »Hüpf! Hüpf!« Boots konnte sich nicht zurückhalten, sie zog die Füße unter den Körper und ging in Froschstellung, Knie gebeugt, Hände zwischen den Füßen. »Hüpf! Hüpf! Ich auch Forsch!« Sie hopste auf und ab. Die Bewegung auf dem Felsen schien die Frösche anzuspornen. Sie hüpften jetzt noch lebhafter herum. »Hüpf! Hüpf!«
    »Nein, Boots … nicht hüpfen!«, bat Gregor.
    Er war jetzt bei den Proviantrucksäcken angelangt. Die Frösche hatten sich von den Felsen bis zu den Rucksäcken ausgebreitet. Nur wenige Zentimeter von seinem Bauch entfernt waren zwei orangefarbene Frösche und ein grüner Frosch. Boots hockte ein Stückchen höher, etwa zwei Meter weit weg. Er streckte die Arme nach ihr aus. »Spring in meine Arme. Wie im Schwimmbad! Du springst und ich fange dich. Ja?«
    »Jaaa!«, rief Boots. Sie richtete sich auf und beugte die Knie, um in Gregors Arme zu springen, doch in diesem Moment wollte ein besonders leuchtender saphirblauer Frosch genau auf ihren Arm hüpfen.
    Dann geschah alles wie in Zeitlupe: wie der saphirblaue Frosch auf Boots’ Arm zusegelte, wie Lapblood mit einer Drehbewegung hochsprang, Boots mit dem Schwanz am Hintern packte und sie hoch über Gregors Kopf schleuderte; dann Hamnets Stimme, als er sie auffing; wie der Frosch landete und Lapblood direkt ins Gesicht zu springen drohte, dann Gregors Arm, der sich bewegte, und Gregors Schwert, das den saphirfarbenen Frosch wenige Zentimeter neben Lapbloods Ohr aufspießte.
    »Weg hier!« Ripreds scharfes Kommando erreichte Gregors Gehirn. »Wir müssen alle hier weg!«
    Die Gruppe stolperte zurück, als die Frösche allmählich den Weg bevölkerten.
    »Bleibt zusammen!«, hörte er Hamnets Stimme, aber es war ein zu großes Durcheinander. Auf der Flucht vor den kleinen Giftfröschen stürmten sie in den Dschungel und dachten nicht mehr daran, auf dem Weg zu bleiben.
    Gregor war schon etwa zwanzig Meter weit im Gestrüpp, als ihm einfiel, dass er wie ein Büffel über die Pflanzen trampelte. Er schaute sich im düsteren Dschungel um und konnte niemanden entdecken. »Hallo!«, rief er.
    »Bleibt, wo ihr seid!«, hörte er Ripred rufen. »Rührt euch nicht vom Fleck!«
    Es dauerte eine Viertelstunde, bis Hamnet und Ripred sie alle eingesammelt hatten.
    Gregor hörte, wie Boots und Hazard über die »Försche« redeten, es war also alles in Ordnung. Gregor stand ganz still da und hielt den toten Frosch vor sich auf dem Schwert. Das Blut rauschte ihm noch in den Adern. Sein Blickfeld war merkwürdig zerstückelt. Es war wieder passiert. Der Wüter in ihm war wieder durchgebrochen. Irgendwie hatteer das Schwert gezogen und den Frosch mit tödlicher Präzision aufgespießt, ohne auch nur darüber nachzudenken. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sich nicht zurückhalten können, denn er wusste gar nicht, was er tat. Er hatte seine »Kräfte«, wie Hamnet sie nannte, nicht im Griff. Und er hatte keine Ahnung, wie er sie je in den Griff bekommen sollte.
    Als Ripred die Lianen mit der Nase zur

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