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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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auf die Suche nach dem Heilmittel machen? Neveeve hatte das Heilmittel doch schon. Sie hatte es sogar schon eingesetzt, bevor wir zurück waren.«
    »In der Prophezeiung ist nicht davon die Rede, dass die Pest unseren Untergang bedeutet, Gregor. Es heißt: ›Werden die Flammen des Krieges entfacht, herrscht im Unterland ewige Nacht‹«, sagte Nerissa.
    »Und? Was soll das heißen?«, fragte Gregor.
    »Nimm einmal an, es hätte die Suche nach dem Heilmittel nie gegeben. Dann hätten wir niemals die Wahrheit über Neveeve erfahren. Zwar hätte sie das Heilmittel hergestellt, doch glaubst du, es wäre zu den Nagern gelangt?«, fragte Nerissa.
    »Wahrscheinlich nicht. Ihr wolltet ihnen ja noch nicht mal das gelbe Flohpulver geben«, sagte Gregor.
    »Genau. In dem Moment, da die Nager von dem Flohpulver erfuhren, waren sie entschlossen, es zu bekommen. Nun stelle dir einmal vor, es wäre bekannt geworden, dass die Menschen das Heilmittel für die Pest haben und es den Nagern nicht geben. Was, glaubst du, hätten sie getan?«, fragte Nerissa.
    »Euch angegriffen. Ich meine, was hätten sie zu verlieren, wenn sie sowieso an der Pest sterben?«, sagte Gregor.
    »Ja. Es hätte Krieg gegeben. Und deshalb wäre Sandwich zufolge das Unterland verloren gewesen«, sagte Nerissa. »Der Krieg wurde abgewendet … vorerst.«
    Je länger Gregor im Bett blieb, desto ruheloser wurde er. Er musste seine Mutter sehen! Schließlich erlaubten ihm die Ärzte, aufzustehen und sie zu besuchen, unter der Bedingung, dass er langsam und ruhig ging. Er war einverstanden.
    Seine Mutter saß im Bett, ein Tablett mit Essen vor sich. Sie schien nicht viel zu sich zu nehmen. Gregor ging zu ihr.
    »Hallo, Mom«, sagte er.
    »Hallo, Kleiner«, sagte sie heiser. Die lila Beule in ihrem Gesicht sah etwas kleiner aus, aber seine Mutter wirkte fast zu schwach, um den Löffel zu halten. »Wie geht es dir?«
    »Ach, ganz gut«, sagte Gregor. Das stimmte nicht so ganz, aber er wollte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten. Er hätte ihr gern irgendeine lustige Anekdote von der Reise in den Dschungel erzählt, doch es wollte ihm nichts einfallen. »Hast du Boots gesehen?«
    »Nicht in wachem Zustand. Ich wollte nicht, dass sie sich erschreckt, wenn sie mich so sieht. Ein Mädchen hat sie gebracht und an die Scheibe gehalten, während sie schlief«, sagte seine Mutter. »Das Mädchen sah auch nicht gerade topfit aus.«
    »Das war bestimmt Luxa«, sagte Gregor, und aus irgendeinem Grund wurde er rot.
    »Sie hat mir gefallen. Sie scheint aber ganz schön eingebildet zu sein«, sagte seine Mutter.
    »Ich dachte mir, dass du das sagen würdest«, sagte Gregor. Er nahm etwas Suppe auf den Löffel und hielt ihn ihr hin.»Na los, Mom. Davon, dass du das Essen nur anguckst, geht es dir bestimmt nicht besser.«
    Sie ließ sich von ihm mit ein wenig Suppe füttern, bevor sie wieder sprach. »Haben sie dir gesagt, dass ich jetzt noch nicht nach Hause kann?«
    »Ich hab mir gedacht, vielleicht können Boots und ich hier bei dir bleiben, bis es dir besser geht«, sagte Gregor.
    Ein gequälter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. »O nein, auf keinen Fall! Ich will, dass ihr hier rauskommt. Du nimmst die Kleine und fliegst mit ihr nach Hause!«
    Mehrmals musste er ihr versprechen, dass er mit Boots zurückkehren würde. Seine Mutter erinnerte ihn daran, dass er das Versprechen schon einmal gebrochen hatte, als er sich in den Dschungel begeben hatte anstatt nach New York. Aber diesmal gab es kein Heilmittel, das er suchen musste. Er wusste, dass er ihren Wunsch befolgen musste.
    Ein paar Stunden später nahmen Boots und er in der Hohen Halle Abschied. Luxa, Hazard, Nerissa, Mareth und Temp waren gekommen. Zuvor hatte Gregor eine Runde durchs Krankenhaus gemacht und allen versprochen, bald wiederzukommen. Das würde er auch tun. Vikus hatte gesagt, sie könnten seine Mutter besuchen, sooft sie wollten.
    Trotz seiner eigenen Probleme nahm Vikus sich die Zeit, Gregor und Boots persönlich mit seiner großen grauen Fledermaus Euripides nach Hause zu fliegen. Er hatte mit Gregors Vater als Treffpunkt den Wäschekeller verabredet und nicht den Eingang im Central Park. Die Strömungen warenhochaktiv, und Euripides schlug kaum mit den Flügeln, als sie durch die dunstigen weißen Nebel hinaufstiegen, hoch empor zu der Welt dort oben.
    Und dann war Gregors Vater da, er streckte die Arme nach Boots aus und zog dann Gregor in den Wäschekeller. Und da war Lizzie, ihr kleines Gesicht schmal von

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