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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Pesterkrankten führte.
    Kurz bevor sie in den Gang mit den Glasscheiben einbogen, fasste Gregor Luxa am Arm. »Sie sehen wirklich schlimm aus. Nur, dass du es weißt.«
    »Ich habe schon viel Beunruhigendes gesehen, Gregor«, sagte Luxa.
    »Klar, aber als ich Ares zum ersten Mal gesehen hab … da hab ich mich übergeben«, sagte er. »Deine Tante hat mir erzählt, dass manche Leute in Ohnmacht fallen. Es ist ein Schock.«
    Ein Schatten des Zweifels huschte über Luxas Gesicht. »Nun, was kann ich tun? Ich muss sie sehen.«
    »Ich weiß auch nicht. Hier, nimm meine Hand, und wenn dir schlecht wird oder so, drück sie ganz fest«, sagte Gregor.
    Luxa schaute auf ihre und Gregors Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. »Dann lass uns gehen.«
    Sie bogen um die Ecke und sahen sofort Ares hinter der Scheibe. Er sah grauenhaft aus. Sein Fell war größtenteils ausgefallen und er war immer noch mit großen lila Beulen bedeckt. Doch Gregor grinste, denn Ares lag nicht mehr im Bett. »He, guck mal, Ares ist aufge… – au!« Luxa hatte seine Hand so fest gedrückt, dass es sich anfühlte, als hätte sie ihm mindestens drei Finger gebrochen. Er drehte sich um und wollte ihr sagen, sie solle sich beruhigen, als er sah, dass ihre weiße Haut einen deutlichen Grünstich hatte. »Es ist gar nicht so schlimm, Luxa. Echt, es geht ihm schon viel besser als letztes Mal.«
    Sie konnte nichts sagen. Sie stand nur da und hielt seine Hand fest, ohne den Blick von dem gezeichneten Freund zu wenden.
    »Wirklich, Luxa, er wird genesen«, sagte Vikus. »Und euer Anblick ist für ihn wie Medizin.« Er klopfte an die Scheibe, und Ares drehte seinen armen geschundenen Kopf zu ihnen. Er flatterte mit den Flügeln und hüpfte auf sie zu, doch dann musste er stehen bleiben, um zu Atem zu kommen.
    »Lächle ihn an, Luxa«, sagte Gregor zwischen den Zähnen und versuchte, seinen eigenen Rat zu befolgen. »Aurora … liegt … dahinten!« Gregor bewegte überdeutlich die Lippen und zeigte in den Flur, damit Ares begriff, dass sie auch im Krankenhaus lag.
    Zum Zeichen, dass er verstanden hatte, bewegte Ares den Kopf ein paarmal auf und ab.
    »Kommt, wir ermüden ihn«, sagte Vikus. Er winkte Ares und ging dann weiter den Flur entlang. Im nächsten Zimmer lagen Howard und Andromeda schlafend in ihren Betten. Auch sie waren beide mit lila Beulen bedeckt. Eine von Howards Beulen platzte in dem Moment, als sie hinsahen, und Luxa drückte Gregors Hand so fest, dass seine Fingerspitzen taub wurden. »Einen Tag ehe Doktor Neveeve das Heilmittel einsetzte, hätten wir Howard beinahe verloren. Doch seither wird er mit jedem Tag kräftiger«, sagte Vikus. »Lass uns nach deiner Mutter sehen, Gregor, und dann müsst auch ihr beiden behandelt werden.«
    Gregors Mutter war im Bett, aber sie schlief nicht. Mit den Fingern einer Hand strich sie mechanisch über eine lila Beule an der Wange. Als sie Gregor sah, hielt sie inne. Siestarrten sich nur an, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Nach einer langen Zeit sah er, wie sie mit den Lippen das Wort »Boots?« formte. Er nickte und führte einen imaginären Löffel zum Mund, um anzudeuten, dass Boots gerade beim Essen war. Seine Mutter schloss die Augen, doch er sah die Tränen, die sich unter ihren Wimpern hervorstahlen.
    »Sie sieht wirklich krank aus«, sagte er.
    »Das ist sie auch, doch nun wird sie genesen«, sagte Vikus. »Kommt, ihr beiden, auch ihr müsst genesen.«
    »Wie viele andere sind noch hier?«, fragte Luxa und schaute in den Flur.
    »Mehr als einhundert«, sagte Vikus. »Etwa dreißig haben wir bisher verloren. Die Bewohner am Quell hat es noch härter getroffen. Dort sind achtzig gestorben.«
    Luxa ließ Gregors Hand nicht los, bis sie in getrennte Waschräume geführt wurden. Bevor ihre Finger aus seinen glitten, flüsterte sie: »Danke, Gregor. Dafür, dass du mich gewarnt hast.«
    Als Gregor badete, gingen die Schnittwunden wieder auf, die die Ameisen ihm zugefügt hatten. Oder vielleicht waren sie auch noch gar nicht richtig zugewachsen – manche waren ziemlich tief. Er legte sich auf ein Krankenhausbett, während ein ganzes Team von Ärzten sich daranmachte, ihn zu behandeln. Außer den Verletzungen von der Schlacht hatte er noch die Kratzer von den Ranken und offene, verätzte Zehen. Er musste genäht werden, und zwarnicht zu knapp. Einer der Ärzte gab ihm eine hellgrüne Flüssigkeit zu trinken, und das war das Letzte, woran er sich für lange Zeit erinnerte.
    Als er

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