Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOKO Gmeiner
Vom Netzwerk:
»Da ist gar kein Absender drauf.«
    Â»Machs doch gleich mal auf.« Jörg versenkte seine 190 Zentimeter auf einen Stuhl. »Adressiert ist es jedenfalls an dich persönlich. Hast du einen neuen Verehrer?«
    Melanie warf ihm einen giftigen Blick zu. Für ihr Gefühl verweilte Jörgs Blick einen Tick zu lange in ihrem Ausschnitt. Sie schlitzte das Kuvert auf und schüttelte den Inhalt auf die blaue Schreibtischunterlage.
    Ungläubig schaute sie auf das, was vor ihr lag. Es war ungefähr zwei Zentimeter lang und sehr hell.
    Jörg schob entsetzt seinen Stuhl zurück. »Mist, ich hol die Kriminaltechniker, die sollen sich das anschauen.«

    Melanies Telefon klingelte. Eine metallene Stimme knarrte ihr verzerrt entgegen. »Meine Post ist angekommen?«
    Â»Wer sind Sie?«
    Â»Jeden dritten Tag wird ein junger Mensch in Mannheim entführt.«
    Melanie starrte auf ihren Schreibtisch.
    Â»Sie haben 48 Stunden Zeit, meine Forderungen zu erfüllen.«
    Â»Was wollen Sie?«, stieß Melanie hervor.
    Â»Warten Sie auf Ihre nächste Post.«
    Melanie stürmte in das Büro ihres Chefs.
    Der Erste Kriminalhauptkommissar Erich Klöppner schaute kurz hoch. »Melanie, was gibt’s?«
    Â»Wir brauchen eine SOKO Entführung. Jemand hat mir einen Zeh geschickt und mit einer weiteren Entführung gedroht.«
    Erich Klöppner schnellte hoch. »Eine weitere Entführung?«
    Â»Eine Person wurde bereits entführt. Und der haben sie einen Zeh abgeschnitten. Liegt auf meinem Schreibtisch.«
    Erich Klöppner trommelte sofort die ›SOKO Zeh‹ zusammen. Ihr gehörten Melanie Härter, Jörg Kenner und die 40-jährige Silke Bremer, der erfahrene Kollege Günter Friedrich sowie Chantal Wagenrad an.
    Es regnete immer noch. Was für ein passendes Wetter zu einem hässlichen Fall.
    Mitten in die Besprechung platzte Veronika mit einem Ausdruck herein. »Hier, diese Mail kam eben. Möchte wetten, die IP-Adresse gibt es schon nicht mehr.«
    Â»Liest mal einer vor?«, schnauzte Klöppner. Seine Nerven waren ziemlich angespannt. So einen ähnlichen Fall hatte er in seiner gesamten Dienstzeit nicht gehabt.
    Jörg schnappte sich das Blatt. »Eine junge Frau ist in meiner Gewalt. Die Stadt Mannheim soll ihre Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2020 zurückziehen. Wenn nicht, wird jeden dritten Tag ein junger Mensch entführt. Der Oberbürgermeister soll eine öffentliche Erklärung abgeben, dass die Stadt von der Bewerbung zurücktritt.«
    Silke Bremer beugte sich vor. »Ein Verrückter, das ist das Schlimmste bei einer Entführung. Mit denen kannst du nicht verhandeln.«
    Jörg stöhnte auf: »Der Zeh ist schon zur Untersuchung in der Kriminaltechnik.«
    Günter Friedrich fragte: »Wie viel Zeit haben wir bis zur nächsten Entführung?«
    Melanie stöhnte auch. »Nach der Zeitrechnung dieses Irren wird er übermorgen wieder zuschlagen.«

    Anstrengend war dieser hässliche Tag gewesen. Immerhin nieselte es nur noch. Kurz vor ihrer Wohnung sah Melanie den Mann aus der WG von der Etage über ihr, wie er ein Auto mit Ludwigshafener Kennzeichen einparkte. Sie wunderte sich, denn den hatte sie doch vor Kurzem bei ›Share a Car – Mannheim‹ getroffen, das Auto hatte er ihr wärmstens empfohlen. Jetzt fiel ihr auch sein Name wieder ein: Dietmar Lallhuber.
    Später versuchte sie, Felix zu erreichen. Doch es sprang lediglich seine Mailbox an. Wieso war sie bloß wieder derart kurz angebunden gewesen, als ihr Sohn sie angerufen hatte?

    Der Schmerz im Fuß wird stärker. Weshalb tut der bloß so verdammt weh? Ich fühle einen klebrigen Verband. Was haben die mit meinem Fuß gemacht? Ich taste hungrig den Raum ab. Doch außer einer Flasche mit Wasser finde ich nichts. Ich muss durchhalten. Plötzlich bilde ich mir ein, dass da jemand an der Tür ist. Kommt er zurück? Schlägt er mich? Vielleicht ist es aber auch jemand, der mir hilft? Ich trommele mit beiden Fäusten an die Tür und schreie. Die Autos über mir sind laut, zu allem Überfluss fährt auch noch ein Zug vorbei.

    Melanie lag bereits im Bett, als es an ihrer Wohnungstür klingelte. War das Felix? Sie schaute auf ihre Uhr: Kurz nach elf. Vor ihrer Tür stand Oma Grete von unten. »Was gibt’s?«
    Oma Grete schob sie energisch zur Seite und marschierte in die Küche.

Weitere Kostenlose Bücher