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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOKO Gmeiner
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kaum verhüllte Brust gefasst hatte. Aber im Pavillon war er dem Zuckerbäcker nicht begegnet. »Fragen Sie die Japssen, die können das besseugen.« Das mussten sie noch machen. Sie warteten nur noch auf den japanischen Dolmetscher. Und auf den französischen, den italienischen und den slowakischen.
    Wieder schaute Merana auf die schweigende Versammlung. Wer von ihnen hatte den aggressiven Amerikaner zu einer schlagkräftigen Aussprache in den Pavillon geladen? Mord war wohl nicht geplant gewesen. Aber ein Unfall mit tödlichem Ausgang reichte auch, um aus Angst abzuhauen. Wer war es?
    Einer der beiden Mozarte, die in Wirklichkeit zwei Tankstellenbesitzer aus Reims waren? Oder der dicke Batman, ein Geografielehrer aus Bratislava? Hieß jemand in der Runde doch Jack, und er wusste es noch nicht? Oder kam für den knallharten Nasenstüber auch eine Frau infrage? Die stattliche Französin im Häsinnenkostüm vielleicht? Ihre Oberarme erinnerten Merana an die einer Diskuswerferin.
    Der Kommissar seufzte. Sein Team würde weitermachen: Vernehmungen mit Dolmetscherhilfe, Aussagen vergleichen, Spuren sichern, DNA-Proben nehmen, das ganze Programm.
    Er würde sich im Laufe des Tages wieder einschalten. Wem überlasse ich nur meine ›Pique Dame‹-Opernkarte?, dachte Merana und wandte sich zum Gehen.
    Im selben Moment blieb er stehen, als wäre er gegen eine Mauer geprallt. Aber klar! Der Tote war Amerikaner! Merana drehte sich um, starrte für zwei Sekunden auf die bunt zusammengewürfelte Schar. Dann ging er langsam auf den jungen Mann zu, dessen T-Shirt eine Spielkarte zierte, ein großer Karobube. Auf der Wange prangten, schon etwas verwischt, vier Asse.
    Â»Verstehen Sie Deutsch?«, fragte Merana.
    Der junge Mann nickte. In seinen Augen flackerte wachsende Furcht. Er hielt krampfhaft die Hand einer jungen Frau im hellen Blumenkleid.
    Â»Ich weiß nicht genau, wie es abgelaufen ist. Und ich denke auch, dass Sie den Mann nicht töten wollten. Aber ich bin ziemlich sicher, dass Sie es waren.«
    Als Merana sah, wie die Furcht in den Augen des jungen Mannes anschwoll wie eine schwarze Lawine, wusste er, dass er recht hatte.

Lösung
    Es sind die Spielkarten, die Kommissar Merana auf die Lösung bringen. Vielleicht hat ihm auch die ›Pique Dame‹ geholfen, an die er im Zusammenhang mit der Oper dachte. Jedenfalls erinnerte er sich in diesem Augenblick daran, dass der ›Bube‹ im Englischen ›Jack‹ heißt. Und somit bekommt die letzte Botschaft des Opfers plötzlich einen eindeutigen Sinn. Der Kartenspieler mit dem Karo-Buben auf dem T-Shirt hat den Klingonen umgebracht.

Dorothea Böhme
Wer demolierte das Lärchenstüberl?
    Missmutig starrte Fritz Reichel von der Polizei Lendnitz auf das Dokument vor sich. Es bestätigte mit offiziellem Stempel seine Beförderung zum Chefinspektor. Für seinen heldenhaften Einsatz bei der Aufklärung einer Mordserie im Touristikgroßraum Wörthersee würde man eine Ausnahme bezüglich des Beförderungsgesetzes machen.
    Heldenhafter Einsatz, das hatte er befürchtet. Würde so etwas weiterhin von ihm verlangt werden? Reichel rutschte auf seinem Stuhl hin und her und zerrte am Hemdkragen. Heute war es aber auch heiß! Er faltete das Dokument zusammen und steckte es in die unterste Schreibtischschublade. Vielleicht würde es ja niemand erfahren.
    Ruckartig wurde die Tür zu Reichels Dienstzimmer aufgerissen und sein Assistent Huber stürzte herein. »Herr Chefinspektor!«, keuchte der junge Mann.
    Reichel schloss die Augen. »Wie haben Sie das schon wieder erfahren?«, fragte er, während er sich die Schläfen massierte.
    Â»Vandalen, Herr Chefinspektor! Vandalen in Lendnitz!« Mit hochroten Wangen trat Huber von einem Fuß auf den anderen.
    Auch das noch. Reichel stöhnte. Jetzt kam wohl der heldenhafte Einsatz zum Zug.
    Â»Unbekannte drangen heute Nacht ins Lärchenstüberl ein und demolierten die Inneneinrichtung.«
    Â»Was?« Reichel fuhr auf.
    Â»Die Polster der Bänke wurden zerschlitzt und aufgerissen, Sessel zerschlagen, Bilder von den Wänden gerissen, Gläser und Flaschen aus den Regalen geworfen. Die Wirtin Maria Eder hat sich gerade gemeldet, sie hat den Schaden bemerkt, als sie die Gaststube aufschloss.«
    Das Lärchenstüberl zerstört! Wo bekam er denn jetzt sein wohlverdientes Feierabendbier? Bei dem Gedanken

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