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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOKO Gmeiner
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wurde Reichel ganz anders. Er griff seinen Mantel und stapfte nach draußen.
    Â»Die kriegen wir, Huber«, sagte er grimmig. Heldenhafter Einsatz, der Polizeipräsident würde sich noch wundern. Leichen, gut und schön, aber seine Stammkneipe!
    Das Lärchenstüberl lag auf halber Strecke zwischen Präsidium und der Marienkirche im Zentrum von Lendnitz.
    Â»Die Wirtin nannte zwei Verdächtige«, informierte Huber ihn während der kurzen Fahrt. »Robert Jaritz und Michael Riedl, zwei junge Burschen, mit denen es schon öfter Probleme gab.«
    Reichel meinte, sich dunkel an die beiden Streithähne erinnern zu können, die einige Wochen zuvor seinen Feierabendtrunk unterbrochen hatten. Um was war es da noch einmal gegangen? Um Hilfe bei Renovierungsarbeiten?
    Als sie in die Kirchstraße einbogen, stand Maria Eder schon vor dem Lärchenstüberl. Ein Streifenwagen kam von der anderen Richtung und hielt direkt hinter ihr.
    Â»Gott sei Dank, seid’s endlich do!«, rief die Wirtin Reichel entgegen. Sie trug ein kurzes Dirndl in Knallfarben, dazu Bergstiefel und rote Socken, die sich furchtbar mit dem Pink der Dirndl-Schürze bissen. »Des is a Katastrophn!«
    Die Tür zum Schankraum stand offen, dahinter herrschte das Chaos. Reichel verzog den Mund. Hier würde er so schnell kein Feierabendbier mehr genießen können.
    Â»Kummt’s mit, hinten hom se a Scheiben eingschlogn.«
    Sie umrundeten das Lärchenstüberl, hinter dem sich ein Maisfeld befand.
    Â»Schaut’s, do muss er herkumman sein.« Maria deutete auf die Fußspur, die vom Feld aus bis zum rückwärtigen Fenster der Gaststätte führte. Die Scheibe war eingeschlagen, Reichel beugte sich vor und konnte einen großen Stein inmitten von Glassplittern am Boden der Gaststube sehen. Wie konnte man das Reichel antun? Das Lärchenstüberl, einer der wenigen Lichtblicke seiner Diensttage.
    Reichel trat zurück. Die Erde unter dem Fenster war komplett aufgewühlt.
    Â»Der Täter scheint beim Einbrechen Schwierigkeiten gehabt zu haben. Vielleicht ist er heruntergefallen«, mutmaßte Reichel. Das würde den breiten Abdruck wie von einem Sack erklären, der sich inmitten der Fußspuren befand.
    Maria strich ihre Dirndl-Schürze glatt. »Guat, dass di auskennst«, lobte sie.
    Â»Vielleicht hat er sich dabei sogar verletzt!« Hubers Augen leuchteten. »Dann verrät er sich selbst.«
    Â»Nun mal langsam, Huber.« Wenn er so weitermachte, würde Huber sich irgendwann bei einem wichtigen Fall verrennen. Enthusiasmus gut und schön, aber man sollte doch bei den Tatsachen bleiben.
    Reichel stapfte zurück zum Eingang und betrat den Tatort. Durch die geöffnete Tür war der Raum heller als gewöhnlich, man konnte die dicke Staubschicht auf den gelben Lampen deutlich erkennen. Die Lampen waren auch die einzigen Gegenstände, die den Einbruch unbeschadet überstanden hatten. Tische und Sessel waren umgeworfen worden, die Füllungen ragten aus der Polsterung der Bänke hervor, der Boden war mit Glassplittern und klebriger Flüssigkeit bedeckt.
    Â»I wollt nur nochschaun, ob wos in da Kassa falt«, erklärte Maria. »Geld is noch do.«
    Bevor Reichel etwas antworten konnte, kam ein Streifenwagen angefahren.
    Â»Chef, wir haben die beiden Verdächtigen am Kirchplatz aufgegriffen«, sagte einer der beiden Streifenbeamten.
    Â»Mir hom damit nix zum tuan!«, rief es da auch schon von draußen. »I net, und der Michi a net.« Der Streifenbeamte schubste die beiden Burschen vorwärts, Huber kritzelte schon wild in seinem Notizbuch herum. Der Sprecher, Robert offenbar, ein blasser Kerl mit dunklen Haaren, trat vorsichtig auf. Huber zog demonstrativ die Augenbrauen hoch.
    Â»Sigst, humpeln tuast a.« Maria verschränkte die Arme vor der Brust. »Du werst mei Goststättn jetzan in Ruh lossn.«
    Â»Du olte Tschurtschn, wos host den Kieberern fir an Bledsinn erzöhlt?« Michael drückte die schmächtige Brust raus und trat vor. Sein Freund hinter ihm versuchte sich ebenfalls größer zu machen, als er war.
    Â»Keine Streiterei!«, ging Huber dazwischen. »Ihr benehmt euch jetzt!«
    Reichel trat einen Schritt zurück, schürzte die Lippen und ergänzte: »Vor allem, weil ich ohnehin weiß, wer im Lärchenstüberl so gewütet hat.« Er wandte sich an Maria Eder. »Was zahlt denn die

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