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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Groskin hätte es Ihnen erzählt?«, hakte Javes nach.
    »Slevoic hat es mir aufgetragen, Sir. Wenn ich gefragt würde, Sir! Er sagte, Groskin wäre Suidens speichelleckender Spion, Sir! Er wollte Hase nicht hereinlegen, Sir.« Ryson traten fast die Augen aus den Höhlen, als sein Verstand begriff, was sein Mund gerade ausgeplaudert hatte. »Ehm, ich meine, Sir, er wollte keine Beweise sammeln …«
    »Ich weiß, was Sie gemeint haben, Reiter Ryson«, antwortete Suiden.
    Groskin grollte wieder. Seine Augen waren schmale Schlitze.
    »Ist nicht so angenehm, fälschlich beschuldigt zu werden, was?«, sagte ich. Groskin sah mich an und blickte dann zur Seite. Ich wandte mich an Hauptmann Suiden. »Slevoic war außerdem vollkommen überrascht, als er heute Morgen sah, dass Lord Esclaur lebendig und wohlauf war, Hauptmann.«
    Es herrschte einen Moment Schweigen, als alle Anwesenden diese Nachricht verarbeiteten.
    »Vielleicht habe ich den Leutnant zu früh weggeschickt«, erklärte Suiden. Er winkte einem Reiter, der vollständiger angekleidet war als die anderen. »Schaffen Sie Slevoic hierher.« Er drehte sich zu Groskin herum, während der Soldat die Treppe hinunterpolterte. »Wie Sro Laurel bereits hinlänglich ausgeführt hat, wurden mehrere Attentate auf Hases Leben verübt, und Sie können nur von Hexerei und Unnatürlichem quasseln. Mord ist unnatürlich!« Der Blick seiner grünen Augen glitt durch den Flur und über alle, die dort standen. »Sie schreien Zeter und Mordio wegen eines Haares in Ihrer Suppe und sitzen derweil auf einem Misthaufen!«
    »Aber Sir …«, versuchte Groskin sich einzumischen.
    Die Flammen loderten wieder in Suidens Augen. »Sie missachten einen direkten Befehl und geben vertrauliche Informationen weiter. Sie wiegeln die Männer gegen Hase auf und stecken, wissentlich oder nicht, bis zum Hals in einem Mordkomplott gegen ihn. Sie stacheln zu Ungehorsam auf.« Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, aber er brüllte trotzdem so laut, dass die Fenster klapperten. »Und wegen Ihrer ungeheuerlichen Blödheit und vorsätzlichen Blindheit haben Sie sich zum Trottel des Hauses von Dru gemacht!«
    »Sir …«, versuchte Groskin es noch einmal.
    »Hören Sie mit diesem verdammten ›Sir‹ auf! Ich habe Sie aufgenommen, Leutnant, als kein anderer mehr etwas mit Ihnen zu schaffen haben wollte …!«
    Groskin ließ den Kopf hängen.
    »… aber ich will verdammt sein, wenn ich vor dem Versuch der Zersetzung durch einen meiner Leutnants die Augen verschließe!«
    Ein schwacher Schrei drang aus dem Erdgeschoss zu uns herauf, und wir wandten die Köpfe in Richtung des Lauts. Suiden hielt mitten in seiner Gardinenpredigt inne, runzelte die Stirn und trat ans Geländer. Wir hörten schnelle Schritte, die immer lauter wurden, bis der Reiter, den Suiden zu Slevoic geschickt hatte, am Fuß der Treppe auftauchte. »Sirs, kommen Sie, schnell! Es ist … schnell, kommen Sie!«
    Alle Gedanken an Hexen und Zersetzung verpufften, ebenso wie Überlegungen zu Decken, Kleidung und weiblichen Leibärzten, als wir allesamt die Treppe hinunterdonnerten. Slevoics Wache lag auf dem Boden seines Zimmers. Eine mächtige Beule vergrößerte sich an der Seite seines Kopfes, und Schwert und Dolch waren verschwunden. Die königliche Leibärztin drängte sich durch die Versammelten an der Tür und kniete sich neben ihn.
    Suiden drehte sich herum und schob uns aus dem Zimmer. »Schnell, durchsuchen Sie die Botschaft. Ich will, dass Slevoic gefunden wird. Nein, Sie nicht, Hase!« Ich kam rutschend zum Stehen, während der Rest der Männer in alle Richtungen davonhetzte. Jeff konnte es gerade noch vermeiden, mich anzurempeln. »Ich werde nicht das Risiko eingehen, dass Sie und Slevoic allein aufeinandertreffen, nicht einmal für wenige Momente. Sie kommen mit mir!« Er marschierte Richtung Haustür. Jeff und ich folgten ihm. Aber wir waren nicht weit gekommen, als ein zweiter Schrei auf dem Hof gellte. Wir wirbelten herum und liefen durch eine offene Nebentür, rannten an dem Springbrunnen vorbei zu dem Grüppchen von Soldaten, das sich im Gemüsegarten sammelte. Dort blieben wir wie angewurzelt stehen. Einen Moment später tauchte Javes auf, drängte sich nach vorn durch und starrte entsetzt auf den Boden.
    »Wer …?«, begann Javes und sah mich dann an. »Wer ist das, Hase?«
    Ich schüttelte den Kopf, während meine Hände anfingen zu zittern. »Ich weiß es nicht, Sir.«
    Javes ließ seinen Blick über die Reiter gleiten,

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