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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Schabernack, Sir. Um Hase daran zu erinnern, dass er nur ein ausgekotzter … ehm, ein Bauernjunge aus den Grenzlanden wäre, ganz gleich, wie der König ihn nennen mochte. Ich wusste nicht, dass sie vergiftet waren.«
    »Giftig, Soldat«, korrigierte die Leibärztin, die Ryson fasziniert betrachtete. »Vergiftet ist das, in das Sie beißen, und giftig ist das, was Sie beißt – und Sie hätten sehr schnell herausgefunden, wie giftig diese Spinnen sind, wenn eine von ihnen Sie mit ihrem Biss vergiftet hätte.«
    »War Groskin auch dabei, Reiter?«, erkundigte sich Suiden.
    Ryson schüttelte den Kopf so fest, dass seine Nackenwirbel knackten. »Nein, Sir. Obwohl Leutnant Slevoic mir gesagt hat, ich solle sagen, Groskin wäre auch mit dabei gewesen.« Er warf Groskin einen Seitenblick zu. »Ich sollte sagen, dass Groskin von Anfang an darin verwickelt gewesen wäre …« Ryson verstummte erneut, als ihm wieder einmal zu spät dämmerte, dass er besser den Mund gehalten hätte.
    »Sie haben beide Haferschleim statt Hirn«, sagte ich. »Groskin, weil er Slevoic vertraute, und Slevoic, weil er glaubte, dass Ryson ein Geheimnis bewahren könnte.« Ich konnte es einfach nicht fassen, dass Basel aufgrund von Slevoics Hass auf mich getötet worden war.
    »Ach, ich weiß nicht, Hase. Ryson hat sich bis heute ganz gut gehalten«, warf Javes ein und wandte sich dem Wiesel zu. »Was meinen Sie mit ›von Anfang an‹? Welcher Anfang?«
    »Später, Javes«, mischte sich Suiden ein. »Wir müssen den Botschafter zu seiner Audienz beim König begleiten.« Aber er warf Ryson einen finsteren Blick zu. »Danach allerdings werden wir uns unterhalten!«
    Es war so heiß, dass die Verwesung bei Basels Leichnam bereits eingesetzt hatte, also befahl Suiden uns, den Toten in den kalten Vorratsraum zu schaffen. Laurel Faena belegte ihn mit Zaubern, die den Verfall aufhalten sollten, doch, wie die Katze den beiden Hauptleuten sagte: »Die Natur wird sich durchsetzen, Ehrenwerte Sirs.«
    »Hauptsache, wir können die Verwesung ein paar Stunden verlangsamen, Sro Katze«, erwiderte Suiden. »Ich möchte Basel dem König präsentieren, zusammen mit Eurem Elfenholz und der Drachenhaut.«
    Statt Leutnant Groskin zusammen mit Ryson unter Arrest zu stellen, befahl der Hauptmann ihm, Basels Leichnam zu bewachen, während wir anderen unsere Vorbereitungen trafen, um Laurel zum königlichen Palast zu begleiten. Leutnant Groskin stand derweil in seiner Paradeuniform an der kühlen Tür der Vorratskammer. Suiden befahl dem Leutnant, seine Messer abzugeben, alle sechs, und seine Schwertscheide hing leer von seiner Hüfte herunter, während er sichtlich verängstigt an die gegenüberliegende Wand starrte.
    Basels Geist machte die Männer zunächst nervös, aber da es Basel war und er keine Dinge tat, die Geister normalerweise tun – zum Beispiel Ströme von Blut durch den Schlitz in seinem Hals sprudeln zu lassen oder schnell zu verfaulen -, beruhigten sie sich ein wenig. Besonders half jedoch, dass Basel nicht etwa mit klirrenden Ketten und heulend durch die Botschaft geisterte, sondern sich an mich hielt.
    Nachdem Jeff, Esclaur und ich eine Expedition zu unserer Stube unternommen hatten, wo wir unsere Garderobe und Ausrüstung von den Spinnen zurückeroberten, kehrten wir ins Büro der Hauptleute zurück, um uns für Laurels Audienz beim König vorzubereiten. Während wir uns anzogen, warf Jeff dem Geist an meiner Seite einen verstohlenen Blick zu. »Warum folgt Basel dir eigentlich überallhin?«
    Mein Haar fiel mir in die Augen, und ich strich es zurück. »Die Mondperiode hat mit dem Vollmond gestern Nacht begonnen. In den Grenzlanden ist das die Zeit, in der um die Verratenen und Ermordeten getrauert wird.« Ich warf auch einen Blick auf Basel, der in dem Licht, das durch die Flügeltüren zum Hof fiel, durchscheinend schimmerte. »Und ich nehme an, er ist beides und sucht jetzt Gerechtigkeit.«
    »Aber wir sind nicht in den Grenzlanden, Hase«, meinte Jeff.
    »Erklär ihm das«, erwiderte ich.
    »Außerdem hattest du nichts mit Basels Tod zu tun.« Jeff überlegte einen Moment. »Oder doch?«
    »Sei nicht albern.« Ich untersuchte meine Schwertscheide sorgfältig nach Spinnen, bevor ich sie mir am Gehenk über die Schultern schlang. »Wie wollen sie Gerechtigkeit bekommen, wenn sie ihre Mörder jagen? Sie hängen sich an jeden, von dem sie glauben, dass er sie rächen kann.« Oder sollte. Ich unterdrückte erneut den Gedanken, dass Basel meinetwegen

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