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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Katze.«
    »Jawohl, Sir.« Ich stieß mich von dem Hauptmann ab, machte einen Schritt und wartete dann, dass sich der Boden wieder beruhigte. »Mir wird morgen schrecklich übel sein«, verkündete ich.
    Jussons finstere Miene hellte sich auf, und er lachte, als er sein Glas abstellte. »Komm, Cousin.« Er schlang sich meinen Arm um seine Schulter, und die Rune flammte warm auf. Er erstarrte. »Was zum Teufel ist das?«
    »Wahrheit. Einmal, zweimal, dreimal habe ich Euch Treue gelobt, Eure Majestät.« Ich lächelte ihn benommen an. »Selbst in dem elfischen Runenzirkel vor einem Elfenkönig.«
    »Der Kreis der Zeugen ist elfischer Herkunft?«, erkundigte sich Javes.
    Ich warf dem Wolf einen tadelnden Blick zu. »Sie haben nicht zugehört.« Ich nahm meinen Arm von den Schultern des Drachen neben mir und gestikulierte wild herum. »Ganz Iversterre gehörte einst dem Volk, und die meisten großen Städte wurden von Elfen erbaut.« Ich schwang meinen Arm in die andere Richtung. »Und das hier war der Sitz des Elfenkönigs, bevor Iver ihnen das Land weggenommen hat.« Mein Arm sank herunter, und ich gähnte so ausgiebig, dass mein Kiefer knackte. »Das haben sie nicht vergessen. Sie erinnern sich an alles, weil Elfen ewig leben.« Meine Stimme wurde immer undeutlicher. »Aber das wissen Sie ja. Der König ist so alt wie mein Pa, und er sieht nur so alt aus wie ich.«
    »Ewig leben?« Thadro sah Jusson abschätzend an. »Aber warum er und nicht alle, nicht einmal die Angehörigen seines Hauses?«
    »Will verdammt sein, wenn ich das weiß, Sir.« Ich gähnte wieder, und meine Lider sackten herunter. »Vielleicht hat das etwas mit Vererbung und Landrecht zu tun.«
    Jusson starrte mich mit großen Augen an. »Nimm das von mir weg.«
    Ich sah ihn müde an. »Sire?«
    »Nimm das runter, sofort!« Jusson zitterte.
    Suiden packte meine Hand und zog sie von der Schulter des Königs. Jusson trat schwer atmend zur Seite.
    »Ich konnte sehen …« Jusson hielt inne und setzte dann noch einmal an. »Ich war …« Er brach erneut ab und starrte meine Hand an, die an meiner Seite herunterhing. »Ich sollte dir befehlen, sie zu verhüllen.«
    »Die Wahrheit verhüllen, Sire?«, fragte Javes. »Das ist nicht gut.« Er trat an Jussons Stelle und griff nach meinem Arm. »Obwohl es auch nicht sonderlich ratsam ist, seinem König Angst einzuflößen, Hase.«
    Jusson lachte laut. »Nein, das ist es wahrlich nicht.« Er bedeutete Javes mit einer Handbewegung zurückzutreten. »Aber ich will verdammt sein, wenn ich mich einschüchtern lasse.« Der König trat wieder neben mich. »Halt sie trotzdem von mir weg!« Ich legte meine Hand mit der Handfläche nach oben auf seine Schulter. Suiden schlang meinen anderen Arm über seine Schulter, und wir verließen den Raum. Die königliche Garde marschierte hinterher, sodass ich von einer kleinen Prozession in mein Schlafgemach geführt wurde, gestützt auf der einen Seite vom König von Iversterre und auf der anderen Seite von einem Prinzen von Tural.

45
     
    Noch bevor ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, wusste ich, dass es klug wäre, mucksmäuschenstill liegen zu bleiben. Ich lag im Bett und schluckte schwer gegen die Übelkeit an, die von meinem Magen die Speiseröhre heraufdrängte. Ich dachte gerade, ich hätte es unter Kontrolle, als jemand an meine Zimmertür klopfte. Ich zuckte heftig zusammen. Im nächsten Moment hing ich mit meinem Rüssel im Nachttopf und versuchte, meine Zehen einzuklappen. Als ich fertig war, fiel ich neben dem Nachttopf auf den Boden und rollte mich zusammen.
    »Verzeihung, Hase«, sagte Laurel.
    Ich stöhnte.
    »Oh, ich bitte noch einmal um Vergebung.« Laurels Stimme klang noch leiser. Seine Krallen klickten auf dem Boden, dann hockte er sich neben mich und legte seine Tatze auf meinen Kopf. »Ich hätte da ein Gegenmittel …«
    »Ja«, flüsterte ich. »Bitte.«
    Ich hörte, wie er davonging. Dann klirrte Porzellan. »Ihr müsst Euch hinsetzen, wenn Ihr das trinken wollt.«
    Ich rollte mich langsam in eine sitzende Position, wartete, bis mein Magen sich wieder beruhigte, legte meine Arme auf meine Knie und ließ den Kopf hängen. »Zum Teufel!«
    Laurel reichte mir eine Teetasse, und ich trank ihren Inhalt, während mein Magen protestierte. Ich wartete und hielt den Atem an.
    »Ich habe noch mehr davon, Hase.«
    Ohne den Kopf zu bewegen, hob ich die Tasse. Er füllte sie.
    Offenbar blieb die erste Dosis drin, also trank ich die zweite Tasse.
    »Glaubt Ihr,

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