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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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dass Ihr aufstehen könnt?«
    Ich nickte und bedauerte das sofort. Nachdem sich mein Zimmer wieder beruhigt hatte, stand ich mit Laurels Hilfe auf und ging langsam zu meinem Bett zurück. Vielmehr zu dem Bett. Ich sah mich in dem prachtvollen Raum um, als ich mich hinsetzte. »Wo bin ich? Und wo ist Basel?«
    »Der König hat Euch im Palast zu Bett gebracht«, erwiderte Laurel, ging zum Fenster und schloss die Läden. Ich seufzte erleichtert. »Ich habe den Mondsoldaten gebeten, dafür zu sorgen, dass wir nicht gestört werden. Was ist passiert, nachdem ich gegangen bin?«
    Ich versuchte, mich zu erinnern. »Nichts …«
    »Etwas muss passiert sein, denn zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Iversterre wurde mir erlaubt, mit Euch allein zu sein.« Er trat zum Bett und setzte sich auf den Rand, behutsam, damit die Matratze sich nicht bewegte. »Hauptmann Suiden hat mich letzte Nacht sogar aufgesucht und mich gebeten, Euch … gründlich zu untersuchen.« Laurels Ohren zuckten. »Er meinte, es ginge um … Luft?«
    Eine Erinnerung drang in mein Bewusstsein. »Oh. Ja.«
    Laurel wartete einen Augenblick und seufzte dann. »Erzählt es mir, Hase.«
    »Vermutlich lag es nur am Wein.« Meine Handfläche brannte, und ich musterte sie grimmig. »Petze!«
    »Erzählt es!«
    Ich zuckte zusammen. »Verraten und gefoltert!« Mein Blick fiel auf Laurels angelegte Ohren, und ich lenkte ein. »Sie sagten, ich würde allmählich verblassen.«
    Laurel runzelte die Stirn. »Was ging da vor sich, als dies geschah?«, wollte er wissen.
    »Wir tranken«, sagte ich. »Eine Menge.« Ich jedenfalls.
    »Sonst nichts?«
    Die Erinnerung breitete sich aus. »Die Ehrenwerte Esche. Ich dachte an sie.« Ich runzelte die Stirn. »Der Wind sagte mir etwas, aber ich konnte ihn nicht verstehen.«
    »Hat der Wind schon früher zu Euch gesprochen, Hase?«, erkundigte sich Laurel.
    Ich betrachtete den Faena, überlegte, was ich ihm sagen sollte, und im selben Moment begann meine Handfläche zu glühen. Ich hielt sie ihm vor die Nase. »Ihr habt das absichtlich gemacht, stimmt’s? Genau aus diesem Grund?«
    »Ja. Beantwortet meine Frage.«
    Ich seufzte und ließ meine Hand sinken. »Ja, der Wind hat schon zuvor zu mir gesprochen.«
    »Seit wann?«
    Ich wollte schon antworten, seit gestern, da schoss mir eine andere Erinnerung in den Sinn, an den Wind, der mich auslachte, als ich über eine Bergwiese ritt. Ich warf Laurel einen Seitenblick zu. »Seit Ihr das erste Mal aufgetaucht seid.«
    »Wie ich gestern Abend sagte, ist nicht der Wind mein Aspekt, sondern die Erde. So konnte ich Euch aufspüren.« Er betrachtete mich. »Ihr habt den Wind schon vor so langer Zeit sprechen hören?«
    Ich wollte nicken, ließ es aber lieber bleiben. »Ja. Der Hauptmann sprach davon, dass Magier von dem verzehrt werden, was sie beschwören. Und ich erinnerte mich auch daran, solche Geschichten gehört zu haben.«
    »So etwas ist tatsächlich bereits vorgekommen«, bestätigte Laurel. Er stand auf und ging zu seinem Stab, den er an die Wand gelehnt hatte. »Manchmal wurden sie auch dazu verführt. Der Wassermagier wurde ein Wasserspeier und dergleichen.« Er kam mit dem Stab in der Hand zu mir zurück. »Die Idee ist, die Balance zu wahren, in welcher Ihr weder überwältigt werdet noch etwas unterdrückt. Denn keins von beidem ist gut.«
    Ich beäugte argwöhnisch seinen Stab. »Was habt Ihr vor, hm?«
    »Wie fühlt Ihr Euch?«
    »Warum?«
    »Weil ich Euch jetzt zeigen werde, wie Ihr meditiert«, erklärte Laurel. »Und das ist schwierig, wenn Euer Magen Euch zum Hals herauskommt. Vertraut mir.«
    Er hatte recht. Es war schwierig zu meditieren, wenn man einen Kater hatte. Ich begriff sofort, was Laurel mir erklärte, weil es meiner Art zu beten sehr ähnlich war. Eine Gewohnheit, der ich allerdings in letzter Zeit nicht sehr häufig gefrönt hatte. Aber es war schwer, einen klaren Kopf zu bewahren, wenn der ganze Körper um Aufmerksamkeit rang. Mein Haar tat weh, was mir jede Strähne unmissverständlich signalisierte. Schließlich beendete Laurel die Lektion. »Für heute genügt es. Ihr habt die Grundlagen begriffen, und je länger Ihr übt, desto einfacher wird es.«
    Ich seufzte, stand auf und rieb mir die Stirn. »Habt Ihr auch verstanden, wie Ihr Euch davor schützen könnt, dass jemand Eure Gedanken sehen kann?«, wollte Laurel wissen, der ebenfalls aufgestanden war.
    Ich vergaß einen Moment meine Befindlichkeit, nickte und zuckte sofort zusammen. Diese Aufgabe war

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