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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Patriarch dazu?«
    »Er war bei Reiter Basels Bestattung anwesend, Sir«, antwortete Suiden.
    »Ach?«
    »Reiter Basel war bei seiner Bestattung ebenfalls anwesend.«
    Einen Moment herrschte Schweigen, als Havram das verdaute. »Verstehe.« Der Vizeadmiral bemerkte die schwere Tragetasche, die ich in der Hand hielt. »Leg die Tasche hierher, Junge, und …«, er sah sich um, »setzen Sie sich.« Er zog einen Stuhl am Kopfende des Tisches zurück.
    »Sir, wir haben eine Nachricht vom Lordadmiral, dem Lordkommandeur und König Jusson«, sagte Suiden, als ich die Tasche auf den Tisch legte und mich neben den Hauptmann setzte.«
    »Geben Sie sie mir, bitte.« Havram nahm die Tasche entgegen und sah dann Suiden an. »Und jetzt, Hoheit, erzählen Sie mir, wie ein turalischer Prinz Kapitän eines Windgleiters Seiner Majestät werden konnte und warum eben dieser Prinz mir den Befehl überbringt, eine Patrouille in Iversterres Gewässern aufzugeben, welche die Turalier offenbar als die ihren beanspruchen wollen.«
    Offensichtlich war nicht nur die Neuigkeit vom Geist des Reiters Basel signalisiert worden. In dem Moment fing ich Suidens Blick auf und konzentrierte mich lieber auf das beruhigende Geräusch eines Schiffes, das im Meer vor Anker lag.

49
     
    Onkel Havram nahm die Nachricht von Terams gescheiterter Rebellion und seiner Verurteilung zum Tode gleichmütig auf und würzte die Schilderung nur mehrmals mit einem gemurmelten »Schwachkopf«. Lord Gherats Verwicklung jedoch nahm er weit weniger gelassen auf. »Sie wollen mir sagen, dass Dru Waren aus den Grenzlanden eingeschmuggelt hat, um seine Rebellion zu finanzieren?«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Suiden. »An dem Netzwerk waren die führenden Persönlichkeiten von Großen Häusern beteiligt, Händler, Hafenarbeiter, die Königliche Armee und der Zoll. Lord Gherat war das Hirn des Ganzen.«
    »Wohin ist das Zeug geschafft worden?«, fragte einer der Kapitäne.
    »Einiges wurde auf den Märkten der Königlichen Stadt verkauft«, antwortete Suiden. »Aber ein großer Teil wurde nach Tural geschmuggelt.«
    »Verstehe.« Die Stimme des Vizeadmirals übertönte das Murmeln der Flottenkapitäne. »Aber der Hehlerring wurde ausgehoben und die Rebellion niedergeschlagen.«
    »Jawohl, Sir«, gab Suiden zurück.
    »Kommandeur Loel ist tot, Teram wartet auf seine Hinrichtung, und Slevoic ist ein flüchtiger Vogelfreier.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das Haus von Dru wurde auf Befehl des Königs aufgelöst.«
    »Jawohl, Sir«
    »Und keiner weiß, wo Gherat steckt.«
    »Nein, Sir.« Suiden runzelte die Stirn. »Wir haben am Tag der Rebellion Schiffe gesehen, die aus dem Hafen ausliefen.« Seine Miene verfinsterte sich. »Wir dachten zunächst, es wären die Aufständischen der Königlichen Garnison, aber nachdem wir eine Bestandsaufnahme der Verräter und der Loyalen gemacht hatten, stellten wir fest, dass niemand fehlte. Folglich könnte Lord Gherat mit diesen Schiffen geflohen sein.« Der Hauptmann seufzte. »Oder auch nicht.«
    »Gherat auf See!« Havrams Miene wurde ebenfalls finster, als er Suiden ansah. »Wie nimmt Seine Majestät das auf?«
    »Er ist immer noch der König, Sir.«
    Havram grinste plötzlich. »Aye, das ist er.« Er sah Laurel an. »Wie werden die Grenzlande reagieren, Botschafter Laurel, wenn unsere Flotte in einen ihrer Häfen einläuft, mit einem Schiff, das von den Kadavern ihrer Bewohner förmlich überquillt?«
    »Sie werden Euch wohlwollend empfangen, Ehrenwerter Admiral.«
    »Hmpff.« Havram legte seine Hand auf die Tasche und sah sie an. Dann hob er den Blick. »Also gut, ich sollte jetzt wohl die Nachrichten lesen.« Es klopfte an der Tür. Sie wurde geöffnet, und der Koch tauchte auf. Hinter ihm standen mehrere beladene Servierwagen. »In der Zwischenzeit jedoch werden wir speisen.«
    Die Mahlzeiten, die ich auf der Furchtlos serviert bekommen hatte, waren höllische Lektionen. Pökelfleisch und Schiffszwieback waren nicht sonderlich abwechslungsreich, vor allem, da ich kein Schweinefleisch aß. Es half auch nicht sonderlich, dass ich vor jedem Bissen die Maden aus dem Zwieback klopfen musste. Zwar gab es für mich speziellen Proviant: Käse, eingelegten Fisch, getrocknete Erbsen, Korn und Reis, Haferflocken, Nüsse und Trockenfrüchte. Aber es war in der Kombüse eingeschlossen, und bei jeder Mahlzeit wunderte sich Das, der Koch, sehr laut, warum ich nicht wie jeder gottesfürchtige Mann normales Essen zu mir nehmen konnte. Ich erwiderte, dass ich

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