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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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die ihm liebste Person seid, Laurel Faena. Was, wenn ihm in den Sinn kommt, Euch ebenfalls zu verlassen?«
    »Es gibt eine Verpflichtung, Euer Gnaden, einen Pakt, den er respektieren wird.«
    »Das stimmt.« Der Fyrst zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr ihn wollt … Es möge in der Acta notiert werden, dass der Mensch Hase, Sohn von Lerche und Zweibaum, bis zum Urteilsspruch des Konzils der Obhut von Laurel Faena vom Weiler der Schwarzen Hügel übergeben wird. So geschehe es!« Damit war ich für ihn erledigt, und er sah Laurel Faena wieder an. »Nun, Ehrenwerter Faena, erzählt mir von diesem Dschinn-Sturm …«
    »Die Lady möge uns retten!«
    Schreie und Alarmrufe erklangen, und ich drehte mich herum, um zu sehen, was passierte.
    »Groskin scheint die erste Ladung vom Schiff gebracht zu haben«, meinte Javes und griff nach seinem Lorgnon. Dann warf er dem Fyrst einen Blick zu und hielt inne.
    Das Einhorn und der Leopard schritten durch die Halle, an der Spitze eines Stroms von Geistern, und sie alle kamen direkt auf mich zu.
    »Das hier betrifft den Hauptgrund, warum ich nach Iversterre geschickt wurde«, sagte Laurel zu dem Fyrst, der aufgestanden war und jetzt die Geister anstarrte, die seinen Thronsaal füllten. »Wir haben ihre Leichen in Iversly gefunden und haben sie nach Hause gebracht. Aber die Mondperiode ist angebrochen. Ausnahmslos jeder dieser Geister hat den Menschen Hase auserkoren, für Gerechtigkeit zu sorgen.«

59
     
    Der Fyrst hörte regungslos zu, wie Laurel seine Ermittlungen in Iversterre und die Ergebnisse schilderte, und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der Faena von dem umfassenden Schmugglerring berichtete. Dann nahm er König Jussons schriftliche und auch mündlich wiedergegebene Bitte um Entschuldigung entgegen, die ihm Kanzlerin Berle überreichte beziehungsweise mit ernsten Worten vortrug. Und er lauschte auch ihrer Rede über den Wunsch nach Frieden zwischen den Grenzlanden und Iversterre, während sein Blick ständig zwischen der Kanzlerin und den Geistern, die mich umringten, hin und her glitt. Als Berle jedoch anhub, über die Einrichtung einer ständigen Botschaft zu sprechen, hob der Fyrst die Hand. »Das solltet Ihr vor dem Hohen Rat schildern.« Er sah auf die Kanzlerin herunter. Seine Miene war eisig und unbewegt. »Da dies die gesamten Grenzlande angeht, nicht nur Elanwryfindyll.«
    Kanzlerin Berle verbeugte sich. »Gewiss, Euer Gnaden.«
    »Glücklicherweise ist es an uns, den Rat zu beherbergen. Er tritt in etwa zwei Wochen zusammen. Bis dahin«, der Fyrst ließ seinen Blick über uns alle gleiten, »biete ich Euch die Gastfreundschaft meines Burgfrieds und der Stadt an. Seid willkommen.« Er hob eine Hand, und ein Bursche, der den Haushofmeister-Zwillingen König Jussons verdammt ähnlich sah, nur dass er spitze Elfenohren hatte, trat vor.
    »Wie verfahren wir mit meinen Männern auf den Schiffen, Euer Gnaden?«, erkundigte sich Hauptmann Suiden, der neben mir stand. »Können sie ebenfalls an Land gehen?«
    Der Fyrst zog die Brauen zusammen, als er den Hauptmann ansah. Aber Suiden erwiderte ungerührt seinen Blick. Seine grünen Augen funkelten den Dunkelelf an, und in der Miene Seiner Gnaden schlug der Ausdruck leichter Indignation in Verwirrung um. »Ich kenne Euch …« Er sah Laurel hilfesuchend an.
    »Das ist der älteste Sohn des Amir von Tural, Euer Gnaden«, sprang der Faena ihm zu Hilfe. »Prinz Suiden.«
    »Ich habe den Prinz kennengelernt, bevor er Tural verließ.« Der Fyrst runzelte immer noch die Stirn. »Aber ich kann mich nicht erinnern, dass seine Augen grün gewesen wären.«
    »Viele Dinge haben sich verändert, seit ich Tural verlassen habe, Euer Gnaden«, erklärte Suiden mit einer leichten Verbeugung. »Im Augenblick jedoch kümmert mich weniger meine Augenfarbe, als vielmehr das Wohlergehen meiner Männer, die seit Wochen auf See waren. Darf ich sie an Land bringen?« Er deutete auf Kanzlerin Berle. »Sie gehören zum Personal der Botschaft, falls diese eingerichtet werden kann.«
    »Verstehe.« Der Fyrst dachte einen Augenblick nach. »Ja«, erklärte er dann. »Auch ihnen bieten wir unsere Gastfreundschaft, ihnen und«, er sah den Vizeadmiral an, »auch den Seeleuten.«
    »Danke, Euer Gnaden.« Vizeadmiral Havram verbeugte sich, aber er sah aus, als wäre es ihm lieber, seine Matrosen und Offiziere so fern wie möglich von der Elfenstadt zu halten.
    Ein kaum merkliches Lächeln huschte über das Gesicht des Dunkelelfs. »Keine Angst,

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