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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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zur Seite und sah den Magus an.
    Die Jahre hatten es mit Magus Kareste nicht sonderlich gut gemeint. Aber sie hatten ihn auch nicht unfreundlich behandelt. Er sah immer noch so aus wie damals, als ich ihn verlassen hatte. Sein kurzgeschorenes silbergraues Haar und sein silbergrauer Bart umrahmten ein dünnes, blasses Gesicht, das niemals die Sonne gesehen zu haben schien. Hellgraue Augen unter silbergrauen Brauen starrten mich auf eine Art und Weise an, die mich sehr an den Blick von Obruesk erinnerte – nur statt zu brennen, wirkten sie wie Eiskugeln. Sie glitzerten, als ich die Bindung abschüttelte, die er und seine Magier auf mich hatten legen wollen. Dann zuckte der Blick des Magus zu der Feder. Er zog die Brauen zusammen, sein Kopf ruckte herum, und er sah den Fyrst an, während er die Lippen zusammenpresste, um seinen Protest zurückzuhalten.
    »Was habt Ihr getan, Laurel Faena?« Die Stimme des Fyrst klang immer noch kühl. »Als Ihr aufbracht, wurde Euch ausdrücklich verboten, Euch in den Lehrvertrag des Schülers einzumischen.«
    »Ich habe nichts getan, Euer Gnaden, was den Magus daran hindern würde, seinen Schüler zurückzufordern.« Laurel hob die Hand; seine Wahrheitsrune glühte.
    Magus Karestes Lippen waren jetzt nicht mehr zu sehen, da er versuchte, all den Worten Einhalt zu gebieten, die er nur zu gern herausgeschrien hätte. Seine Gnaden ignorierte ihn. »Dennoch trägt er Eure Feder und ist von Geistern umgeben.«
    »Die Feder ist nur die eines Mahl-Paktes, Ehrenwerter Fyrst«, sagte Laurel, »und hat nichts mit dem Mondvolk zu tun.«
    »Und die Rune auf der Hand des Schülers, Faena?« Der Fyrst gab seinem Eorl ein Zeichen, und Pellan trat zu mir. Er griff zwischen Suiden und Javes hindurch, packte meine Hand und hob sie hoch, die Handfläche zum Fyrst gerichtet. »Ich kann ihre Macht bis hierher spüren«, erklärte Seine Gnaden. »Was sagt Ihr dazu?«
    Karestes Lippen verloren den Kampf. »Euer Gnaden, das ist inakzeptabel!« Die Stimme des Magus erinnerte mich an eisige Gebiete in den Oberen Reichen, als sie durch die Halle fegte. »Der Faena hat sein Wort gebrochen …!«
    Stimmengemurmel und Zischen brandeten auf, aber es war nicht klar, ob es sich gegen den Faena oder den Magus richtete. Der Eorl ließ meine Hand sinken, als der Fyrst mit einem Finger auf die Lehne seines Throns tippte. Schlagartig kehrte Ruhe in der Halle ein. Dann richtete Seine Gnaden den Blick auf Laurel. »Also, Faena? Was habt Ihr auf diese Vorwürfe zu antworten?«
    »Hase hat seine volle Macht entwickelt, nachdem ich ihn gefunden habe, Ehrenwerter Fyrst«, gab Laurel zurück, »und die Rune war notwendig, damit er sich selbst und anderen keinen Schaden zufügte. Aber weder die Rune noch die Feder sollten Magus Kareste daran hindern, ihn zurückzufordern.«
    »Wisst Ihr denn, was ihn daran hindert?« Der Fyrst hob seine geschwungenen Brauen.
    »Dreimal hat Hase einem anderen Treue geschworen«, erwiderte Laurel. »Einmal, als er in die Königliche Armee eintrat, einmal, um seine Pflichten und Ämter zu bekräftigen, und einmal in dem elfischen Runenzirkel im Palast von Morendyll, das jetzt Iversly genannt wird. Und dreimal gelobte er seine Loyalität dem König von Iversterre, einem Elfenkönig, Euer Gnaden, der ebenso dunkel ist wie Ihr und ebensolche goldenen Augen besitzt. Das hat Hase geschworen, und der Runenzirkel flammte auf, so hell wie die Mittagssonne.« Laurel zeigte dem Magus seine Reißzähne. »Ohne mein Drängen, ohne meine Erklärungen, ohne dass ich auch nur ein Wort gesagt hätte, Euer Gnaden. Aus freiem Willen hat er es geschworen. Sic!«
    »Faena«, sagte der Fyrst, und Laurel wandte sich grollend von dem Magus ab. »Also haben wir hier einen Schüler, der seinen Lehrvertrag gebrochen hat und sich weigert, zu seinem rechtmäßigen Meister zurückzukehren. Was soll ich nun tun? Ihm erlauben zu gehen? Was ist dann mit den anderen unzufriedenen Schülern, denen es gelänge, ihrem Band zu entkommen? Soll ich ihnen auch erlauben, frei herumzustreunen?«
    »Das würde Chaos nach sich ziehen, Euer Gnaden«, warf Eorl Pellan ein.
    »Ja, das würde es«, stimmte der Fyrst zu.
    »Hase hat sich nicht seinem Meister verweigert …«, begann Laurel.
    »Nein?«, unterbrach ihn der Fyrst. »Es sieht aber bemerkenswert danach aus, Faena.«
    »Er hat nur den einen durch den anderen ersetzt, Euer Gnaden.«
    »Abgesehen einmal davon, ob sein neuer Meister die notwendige Ausbildung des Schülers leisten könnte,

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