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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Zweibaums’sohn.« Er nippte an seinem Tee und warf mir über den Rand der Tasse einen rätselhaften Blick zu. »Es würde Irritationen hervorrufen, wenn Ihr uns keine Gesellschaft leisten würdet.«
    Javes runzelte die Stirn, und der Fyrst hob die Hand. »Keine Sorge, ich werde mit Prinz Suiden sprechen …« Der Fyrst unterbrach sich. Er, Wyln und Laurel drehten sich auf ihren Stühlen herum und blickten zur Tür des Foyers. Nach einem Augenblick hörte auch ich die Unruhe auf der Treppe und zog nach einem Blick auf Hauptmann Javes die Füße unter meinen Stuhl hervor, bereit, nötigenfalls aufzustehen. Javes folgte meinem Beispiel, als die Tür aufschwang und Hafenmeisterin Lin sowie Onkel Havram hereinkamen. Gefolgt von einem der Hafenwächter. Der Fyrst stand auf und bedeutete uns anderen, sitzen zu bleiben. Er sagte nichts, während er die Fee ansah.
    »Ich bitte mein Eindringen zu entschuldigen, Euer Gnaden«, begann die Hafenmeisterin, die sich verbeugte, als sie den Fyrst erreichte. »Aber ich muss Euch darüber informieren …«
    Erneut gab es Unruhe am Eingang, und im nächsten Moment sprang der Geist des Leoparden, der sich gewöhnlich bei Groskin aufhielt, in den Raum und gesellte sich zu Basel, dem Einhorn und der Ehrenwerten Faena an meine Seite. An der Tür drängten sich noch weitere Geister.
    »Obruesk ist entkommen«, erklärte Onkel Havram.

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    »Die Mannschaften der Menschenschiffe wurden schärfstens bewacht, Ehrenwerter Fyrst«, beteuerte Hafenmeisterin Lin. »Über ihr Kommen und Gehen wurde Buch geführt, um jedweden Zwischenfall zu verhindern. Gestern Nacht hat ein Mannschaftsmitglied die Furchtlos verlassen und ist in die Stadt gegangen. Als er nicht zurückkehrte, haben wir eine gründliche Suche durchgeführt. Er konnte nirgendwo gefunden werden, was uns zu der Annahme veranlasste, dass er nicht gefunden werden wollte, vor allem, da wir abgelegte Seemannskleidung in einer dunklen Gasse gefunden haben.« Sie nickte, und der Hafenwächter hob eine Jacke, ein Hemd und eine Hose hoch, die normalerweise von den Matrosen der Königlichen Marine Seiner Majestät getragen wurden.
    »Wer ist er, Vizeadmiral?«, erkundigte sich der Fyrst nach einem flüchtigen Blick auf die Kleidungsstücke.
    »Ein abtrünniger Geistlicher, Euer Gnaden«, antwortete Doyen Allwyn, bevor Havram antworten konnte.
    »Aye«, knurrte Onkel Havram. »Er muss ein Mannschaftsmitglied überredet haben, ihn laufen zu lassen. Da die ranghöheren Offiziere alle hier beschäftigt waren, gab es niemanden, der diese Dummheit verhindern konnte.«
    »Aber warum?«, fragte ich, was die Blicke sämtlicher Anwesender auf mich zog. »Sirs, warum sollte er das Schiff verlassen. Hier gibt es nichts für ihn zu finden, genau genommen erwartet ihn hier sogar das glatte Gegenteil.«
    »Wahrscheinlich hat er es aus demselben Grund getan wie die meisten Leute, die ein Schiff heimlich verlassen, Junge«, antwortete Havram. »Er will nicht zurückkommen.«
    »Aber alle seine Anhänger befinden sich doch in Iversterre …«
    Der Fyrst hob die Hand, und ich verstummte.
    »Warum erzählen Sie mir das, Hafenmeisterin?«, fragte der Fyrst. »Warum erzählen Sie es nicht Kommandeur Pellan?«
    »Wir können Eorl Pellan ebenfalls nicht finden, Euer Gnaden«, antwortete Lin. »Ebenso wenig seinen Leutnant und seinen Sergeant. Wir haben versucht, es dem Kommandeur der Stadtwache oder seinem Stellvertreter zu erklären, aber die sind ebenfalls verschwunden.« Sie runzelte die Stirn. »Ich hatte das Gefühl, dass wir das Euch melden müssten. Dieser Priester könnte eine Gefahr darstellen, vor allem, weil sich der Hohe Rat hier in Kürze versammelt.«
    »Ist er eine Gefahr, Vizeadmiral?«, erkundigte sich der Fyrst.
    »Das weiß ich nicht genau, Euer Gnaden«, antwortete Havram. »Ich glaube zwar nicht, aber wer weiß schon, welchen Unsinn Seine Eminenz in einer Stadt der Grenzlande anrichtet, wo er all das findet, was er in seinen Hasspredigten angeprangert hat.«
    »Also sollten wir uns Sorgen machen«, erklärte Seine Gnaden. »Und sei es nur, weil dieser Mensch einen Tumult in der Stadt auslösen könnte.« Er winkte einen Mann der Burgwache zu sich. »Organisieren Sie eine Suche. Verteilen Sie die Beschreibung des Priesters.« Er sah die Hafenmeisterin fragend an. »Sie haben eine Beschreibung erhalten?«
    Hafenmeisterin Lin verbeugte sich erneut. »Jawohl, Euer Gnaden.«
    Die Braue des Fyrst sank wieder herunter. »Sehr gut. Kümmern Sie sich

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