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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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und starrte mich an.
    »Flavan e Dru ? Das Haus von Dru war ebenfalls darin verwickelt?« Der Fyrst runzelte die Stirn.
    »Dru hat die Mittel für Waffen, Pferde und Söldner beschafft, Euer Gnaden«, erklärte Suiden. »Einiges, da er Lordkämmerer war, durch Veruntreuung, hauptsächlich jedoch durch Schmuggel.«
    Die Falten auf der Stirn des Fyrst verschwanden, als seine Miene ausdruckslos wurde. »Dru war in die Schmuggelgeschäfte verwickelt«?
    Alle aus Iversterre sahen den Fyrst verdutzt an. »Hat Kanzlerin Berle Euch bei Eurer Konferenz nichts davon gesagt, Euer Gnaden?«, erkundigte sich Suiden schließlich sehr vorsichtig.
    »Nein«, antwortete der Fyrst knapp. »Sie sagte nur, dass der ›Ring‹ zerschlagen worden und die Verantwortlichen gefangen genommen worden wären.« Er sah die Geister an. »Dru hat dies zu verantworten?«
    »Unter anderem dies, ja«, bestätigte Hauptmann Javes, »Euer Gnaden.«
    »Was noch?« Wylns Stimme klang leise, als er jetzt ebenfalls die Geister musterte.
    »Er hat seinen Cousin als Werkzeug bei den Mordanschlägen auf Lord Hase benutzt«, antwortete Javes.
    »Derselbe Cousin hat auch den Weißen Hirsch ermordet, Ehrenwerter Fyrst, Ehrenwerter Zauberer.« Laurel deutete auf Basel.
    »Sagtet Ihr nicht, Hoheit, dass dieser Slevoic auch ein Hexer wäre?«, warf Allwyn ein, der sich ein wenig erholt hatte.
    »Ja«, antwortete Suiden. »Er entwickelte seine volle Macht bei der Rebellion, während er einen Panzer aus Drachenhaut trug und einen Stab mit sich führte, der aus einer ermordeten Baumelfe angefertigt wurde.«
    »Slevoic ibn Dru.« Die Augen des Fyrst zogen sich zusammen.
    Wieder starrten wir den Fyrst von Elan an. »Ihr kennt ihn, Euer Gnaden?« Suiden klang wieder äußerst zurückhaltend.
    »Er hat uns vor einigen Jahren besucht, in Begleitung des turalischen Botschafters im Königreich der Menschen«, erwiderte Wyln.
    »Slevoic war hier?« Javes richtete sich kerzengerade auf, während er zwischen Wyln und dem Fyrst hin- und herblickte.
    »Sro Kenalt«, sagte Suiden im selben Moment. »Einer meiner Cousins«, setzte er hinzu, als er den fragenden Blick des Fyrst bemerkte. Die Clanmale des Hauptmanns hoben sich als dunkle Narben von seiner grauen Gesichtshaut ab. »Ich sollte Euch mitteilen, Euer Gnaden, dass es so aussieht, als hätte Tural mit Gherat gemeinsame Sache gemacht.« Er holte tief Luft. »Waren und Sklaven …«
    »Sklaven!« Wyln sprang auf. Sein schwarzen Augen loderten, während der Fyrst sich auf seinem Stuhl vorbeugte. Seine Augen waren immer noch schmale Schlitze.
    »… wurden aus Iversterre herausgeschmuggelt, während die turalische Marine mit unserer Katz und Maus gespielt hat«, beendete Suiden seinen Satz.
    »Das ist korrekt, Ehrenwerter Fyrst«, warf Laurel ein. »Der Dschinn-Sturm wurde sehr wahrscheinlich von einem turalischen Hexer gewirkt und sollte verhindern, dass wir hier eintreffen.«
    Ich hatte geschwiegen, als zuerst Doyen Allwyn und dann Hauptmann Suiden die Missetaten ihrer Ältesten und Familien zugegeben hatten. Dann hatte ich überlegt, was dem Fyrst erzählt und was ihm verschwiegen worden war – und was passieren würde, wenn gewisse Dinge angesprochen würden, wenn ich in diesem Moment vor dem Hohen Rat stand. Jetzt sah ich den Fyrst an und begegnete seinem scharfen Blick.
    »Ja, Zweibaums’sohn?«
    Ich öffnete den Mund, und kein Laut kam heraus. Also holte ich tief Luft und setzte noch einmal an. »Hat die Kanzlerin Euch gesagt, Euer Gnaden, dass ein naher Verwandter von mir und dem Vizeadmiral ebenfalls in den Schmuggel verwickelt war?«
    »Nein, das hat sie nicht«, antwortete der Fyrst.
    Ich versuchte, den Kloß herunterzuschlucken, der mir in der Kehle saß, und kämpfte gleichzeitig gegen den Drang an, dem strengen Blick des Fyrst auszuweichen. »Der älteste Bruder meines Vaters, Euer Gnaden, Lord Maceal von Chause.«
    »Gehörte er ebenfalls zu den Rebellen?«, erkundigte sich der Fyrst.
    »Nein, Euer Gnaden«, kam mir Onkel Havram zuvor. Seine Lippen waren schmerzverzerrt. »So edel ist er nicht. Mein Bruder liebt einfach nur sein Silber.«
    Ich atmete erneut tief durch. »Ich bin außerdem ein naher Verwandter von Teram ibn Flavan. Er ist der Sohn des Bruders meiner Mutter.«
    In der Stille des Raumes konnte ich hören, wie der Wind draußen auffrischte und um die Gebäude des Burgfrieds pfiff.
    »Darf ich fragen, was Slevoic hier wollte, Euer Gnaden?«, brach Javes das Schweigen.
    »Diese Frage hat der Hohe Rat

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