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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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umsichtige Pflege, damit seine Verletzungen rasch heilen können.«
    Ich stand auf, zog mir den Waffenrock über den Kopf und setzte mich wieder hin, damit Laurel meinen Zopf flechten konnte. Offenbar hatte er Zeit gefunden, meine Feder wiederzubeschaffen, denn er zog sie, wenngleich etwas zerzaust, aus der Tasche und flocht sie in mein Haar.
    »Bedauerlicherweise«, sagte der Fyrst, »können wir gegen Botschafter Sro Kenalt nichts unternehmen.«
    Suiden stieß ein drohendes Grollen aus, und seine Augen leuchteten sehr grün.
    »Nein«, betonte der Fyrst. »Wir können nichts gegen ihn unternehmen, Euer Hoheit. Sonst werden sich andere bemüßigt fühlen, unsere Botschafter ebenfalls zu misshandeln.« Er lächelte schwach. »Also werden wir ihn mit einer deutlich formulierten Protestnote zurücksenden, eine Entschuldigung verlangen und darauf pochen, dass alle unsere Sklaven zurückgegeben werden.«
    »Glaubt Ihr wirklich, dass Ihr auch nur eins von beiden bekommen werdet, Euer Gnaden?«, erkundigte sich Onkel Havram skeptisch.
    »Javes Wolf Kaufmanns’sohn hat uns ein Empfehlungsschreiben an den Patriarchen der Familie seiner Mutter ausgestellt«, erklärte der Fyrst.
    Suiden, Onkel Havram und Esclaur sahen Javes an, und alle hatten die Stirn gerunzelt.
    »Sie ist eine Qarant, von den Damas. Eine Tochter des Geschlechts.«
    Die Stirnfalten verschwanden schlagartig, und die Gesichter wurden ausdruckslos.
    »Wir werden die Damas bitten einzuschreiten, ihren beträchtlichen Einfluss in unserem Interesse zu benutzen. Selbstverständlich müssen wir ihnen dafür die gesamte Geschichte erzählen, einschließlich Sro Kenalts Rolle, fürchte ich.«
    Suiden lachte tatsächlich; es war ein tiefes Lachen, und seine Augen funkelten.
    »Nun, also wirklich, ich denke, das schuldet Ihr ihnen tatsächlich«, murmelte Onkel Havram, dessen blaue Augen ebenfalls funkelten.
    »Weiß Berle von Ihrer Mutter, Javes?«, erkundigte sich Lord Esclaur.
    Javes schüttelte den Kopf. »Nein. Obwohl sie nur die Tochter eines Gouverneurs eines unbedeutenden Hauses ist, scheint ein Kaufmannssohn zu plebejisch für ihren erlesenen Geschmack zu sein, daher hat sie sich nie die Mühe gemacht nachzuforschen.«
    Esclaur holte tief Luft. »Darf ich es ihr erzählen? Bitte.«
    »Wo ist die Kanzlerin eigentlich?«, erkundigte sich Onkel Havram.
    »Mit ihrem diplomatischen Gefolge in unserem alten Quartier, unter strengster Bewachung«, erwiderte Javes. »Wo sie, wie Doyen Allwyn sagte, über die Dummheit der Sünde des Hochmuts reflektieren kann.«
    »Sie wird zurückkehren«, erklärte der Fyrst. »mit einem Vertreter meines Hofs, der bis in die letzte Einzelheit beschreiben wird, was sie getan hat. Denn auch sie ist die Gesandte eines fremden Landes.«
    »Aye?« Onkel Havram sah Wyln an. »Werdet Ihr das sein, Ehrenwerter Wyln?« Seine Stimme war gelassen, aber ich spürte seine Sorge bei der Vorstellung, dass ein Elfen-Zauberer mit dem Feueraspekt an Bord eines seiner Windgleiter gehen könnte.
    Wyln schüttelte jedoch den Kopf. »Nein, ich nicht. Es wird jemand sein, der die Autorität besitzt, für die gesamten Grenzlande zu sprechen – sehr wahrscheinlich ein Mitglied des Hohen Rates.« Er lächelte liebenswürdig. »Außerdem bleibe ich bei Zweibaums’sohn.«
    Es war ein langer Tag gewesen, und es waren eine Menge interessanter Dinge passiert, und meine Gedanken waren abgedriftet. Doch unvermittelt war ich hochkonzentriert. »Bei mir … Ehrenwerter Cyhn ?«
    »Ja, denn ich bin Euer Cyhn . Entweder gehe ich mit Euch, oder Ihr bleibt hier bei mir.«
    Nach einem erschreckten Blick auf Wyln schien Laurel plötzlich vollkommen damit beschäftigt zu sein aufzuräumen, während Javes, Esclaur und Havram erst den Zauberer und dann Suiden anfunkelten. Suiden ignorierte ihre anklagenden Blicke. »Das jedoch wird enden, sobald der Hohe Rat offiziell Hases Meisterschaft festgestellt hat.«
    »Zweibaums’sohns Meisterschaft ist in der Tat etwas, was der Hohe Rat feststellen wird«, kam der Fyrst Wyln zuvor. »Aber ich bin derjenige, der die Dauer seiner Cyhn festsetzt.« Die Augen Seiner Gnaden funkelten verdächtig. »Er gehört zu einem elfischen Haus, Ehrenwerter Prinz, und bei unserer Rasse unterscheidet sich das Erreichen eines reifen Alters in einigen Belangen von der Volljährigkeit Eurer Rasse. Erstens dauert es länger. Sehr viel länger.«
    Elfen lebten ewig, vorausgesetzt, sie wurden nicht tödlich verletzt. Ich starrte den Fyrst an und sah mich

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