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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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ibn Chause. Geborener Magier. Sohn von Zweibaum und Lerche. Die Rune der Wahrheit in seiner Hand. Vierundsechzig Linien zum Thron. Getauft und unterwiesen in der Lehre der menschlichen Kirche. Schüler von Bruder Paedrig. Empfänger meiner Gunst. Und ein viertes Mal seinem Cousin, dem König, durch einen Eid verpflichtet, Frieden zu bringen.«
    Der Wind wehte durch die offenen Fenster herein und trug flatternde Schmetterlinge in den Raum.
    »Es scheint zudem, dass Königin Mab ebenfalls Interesse an ihm hat«, setzte Moraina hinzu.
    Lin lächelte und zeigte ihre Zähnchen.
    »Er muss gar nichts mehr tun«, fuhr die Dragoness fort. »Er hat es bereits vollbracht, indem er sich so sehr mit Feen und Menschen verwoben hat, dass nicht einmal Lady Gaia dies entwirren könnte.« Sie lächelte ebenfalls. »Weil er so sehr der Unsere ist wie einer vom menschlichen Königreich, werden wir ebenfalls einen Anteil von dem haben, was er ist; so wird er zu der Brücke, die unsere Länder verbindet; und er wird uns dorthin zurückführen, wo unsere beiden Völker neu beginnen können.«
    Es wurde erneut still auf dem Hof. Offenbar waren alle fast gegen ihren Willen beeindruckt.
    »Die Lerche, die emporsteigt, Ehrenwerte Moraina?«, fragte ich, als ich mich an meinen Traum an Bord der Furchtlos erinnerte.
    Morainas Lächeln wurde sanft, jedenfalls für einen Drachen. »Ja, junger Mensch. Falls wir dieses Glück haben.«
    Am Rand des Hofs gab es Unruhe, und Moraina drehte sich um. Die Leute traten zur Seite und verbeugten sich, als Molyu auf uns zukam. Sie hatte das Blut aus ihrem Gesicht entfernt, aber von ihrem Auge über ihre Wange hinab verlief eine rote Linie. In der Tür blieb sie stehen, und ich sah, wie hinter ihr die Sonne in den letzten Resten der Sturmwolken versank. Das Ende des letzten Frühlingstages war fast erreicht. Und das der Mondperiode.
    Der Blick Ihrer Gnaden richtete sich auf den Fyrst, und sie lächelte. »Es wird Zeit, mein Gemahl.«
     
    Die Sonne stand tief am Horizont über dem Meer, als etliche mit Seide ausgeschlagene Karren, die mit Pelzen, Häuten, Knochen und Holz beladen waren, die Burg verließen. Am Anfang der Kolonne ritten Seine Gnaden Loran, der Fyrst von Elanwryfindyll, prachtvoll gewandet, sein Langschwert auf dem Rücken. Laurel Faena folgte ihm und hielt die Zügel eines Pferdes, das ebenfalls mit Seidentüchern geschmückt war und auf dem die Leiche von Prudence Eiche und die Haut des Drachen Gwyyn lagen. Nachdem die Kolonne ratternd die Brücke über den Burggraben überquert hatte, waren die einzigen Geräusche das gedämpfte Schlagen der Hufe und das Mahlen der Räder auf dem sandigen Weg. Dazu die leisen Schritte unserer Stiefel, da es der menschlichen Gesandtschaft erlaubt worden war, hinter den Wagen zu gehen. Lord Esclaur kam zuerst, als Gesandter von König Jusson IV., danach Vizeadmiral Havram als Vertreter der Königlichen Marine, dann die Hauptleute Suiden und Javes, danach der Rest der Truppe.
    Es war dunkel und still im Park, und die Dämmerung wurde erst gestört, als es zwischen den Bäumen aufblitzte. Zunächst vereinzelt, dann immer häufiger, als die Geister, die wir auf der Lichtung zurückgelassen hatten, sich der Prozession anschlossen. Schließlich bildeten sie einen dichten Strom hinter uns. Wir verließen den Pfad, traten auf die gepflasterten Straßen hinaus, aber selbst dort war es still. Ich sah nach unten. Gras und Wiesenblumen bedeckten die Steine.
    Wir marschierten durch die Stadt, deren Bürger die Straßen säumten, barhäuptig und mit gesenkten Köpfen, als der Leichenzug vorbeikam, bis wir schließlich an einen Platz gelangten, der an das Meer grenzte. Dort gesellten sich die Bürger zu uns. Dragoness Moraina, Wyln, Molyu, mein Pa und andere Würdenträger halfen, die Leichen auf einen Scheiterhaufen zu schichten. Als die Sonne schließlich im Meer versank, wurden die letzten Riten für die Geister abgehalten, die mit uns gekommen waren. Basel stand neben mir, mit hoch erhobenem Geweih, auf der anderen Seite die Ehrenwerte Esche, neben ihr das Einhorn; der Leopard stand neben Groskin, und der Rest hatte sich zwischen den Lebenden verteilt. Sie alle waren still, als verschiedene Priester die Zeremonie für die Toten abhielten. Zu meiner Überraschung war Bruder Paedrig der Letzte, der redete, und sein süßer Tenor war ein heller Kontrapunkt zu dem tiefen Rauschen des Meeres.
    »In die letzte Umarmung, auf dass er in das zurückkehrt, aus dem wir geschaffen

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