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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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aber jetzt stehst du ganz oben auf der Liste als Kandidat für die Krone schaffickender Wiesel.«
    »Ich habe nichts gemacht …«
    »Und dann leckst du auch noch ausgerechnet die Stiefel des Scheußlichen Slevoic. Ich werde es mir ansehen, wenn er seine Füße schließt. Und du dazwischen zerquetscht wirst.«
    »Willst du mir drohen?«
    »Das muss er nicht«, meinte Jeff, der wieder zwischen uns trat. »Glaubst du etwa, der Hauptmann wüsste nicht genau, was los ist. Er hat dich doch zum Stalldienst eingeteilt. Das ist wirklich blöd, Ryson.«
    »Du darfst Mist schaufeln, hm?« Ich betrachtete Ryson und war froh, dass ich gegen den Wind stand. »Hast du Slevoic wieder geholfen, irgendwelche Botschaften zu überbringen?« Er sagte nichts, und ich zuckte mit den Schultern. »Mach, was du willst. Es ist dein Begräbnis.«
    »Stimmt«, meinte Jeff, »aber du bastelst auch recht fleißig an deinem, Hase.«
    Einen Moment erwiderte ich nichts. Dann löste ich mich von Jeff, drehte mich zur Reling herum und lehnte mich dagegen. »Ich bin mit Leuten wie Laurel aufgewachsen«, sagte ich. »Für mich ist sein Anblick so normal wie Haferschleim zum Frühstück. Ebenso wie Baumelfen. Die Ehrenwerte Esche Faena durchschreitet das Waldgebiet, in dem der Hof meiner Eltern liegt. Als ich noch ein Kind war, durfte ich sie begleiten.« Ich starrte auf das Wasser hinaus. »Ihr glaubt, ich wäre einfach wütend geworden? Stellt euch vor, eure Freunde wären tot und verstümmelt und schmückten eure heiligen Stätten. Oder wären zu Stühlen verarbeitet worden, auf denen wir hocken.«
    Einen Moment herrschte Schweigen, dann leisteten Jeff und Ryson mir an der Reling Gesellschaft.
    »Du weißt, dass ich seit fast fünf Jahren mit dir Banditen jage, und das ist das Erste, was ich von dir selbst höre, was über das Ich-bin-nur-ein-Bauernjunge-Gesabbel hinausgeht«, bemerkte Jeff.
    Ich sah ihn erstaunt an.
    »Mir kommt es so vor, als würdest du immer nur beobachten, immer alles zurückhalten«, fuhr Jeff fort. »Trotzdem habe ich gedacht, wir wären gute Kumpel, bis ich herausfinden musste, dass ich nicht das Geringste über dich weiß.«
    »Ich habe über meine Familie geredet …«, begann ich.
    »Nur, wenn du musstest«, widersprach Jeff. »Und dann hast du auch nur so wenig wie möglich erzählt.« Er sah mich an. »Dann taucht dieser Magische auf, und plötzlich kommt alles Mögliche heraus … Lord und Verwandschaftsgrade mit dem Königshaus und all das …«
    »Das spielt keine Rolle«, versuchte ich es erneut.
    »Ach nein?«, erkundigte sich Jeff. »Der Magische glaubt das aber schon, Lord Hase ibn Chause e Flavan.«
    Ich öffnete den Mund, aber es kam nichts heraus. »Das wirft natürlich die Frage auf, ein wie guter Kamerad du eigentlich wirklich bist …«
    »Jeff …«
    »… und was du sonst noch für überflüssig hältst, mir zu erzählen.« Jeffs Blick war wütend. »Oder mir nicht anvertrauen willst.«
    Ich öffnete erneut den Mund, doch in dem Moment fiel mein Blick auf Ryson, der stumm neben Jeff stand und ganz Ohr war. Ich seufzte. »Ich nehme an, wenn ich dir sage, du sollst verschwinden, suchst du dir ein geeignetes Plätzchen und belauschst mich weiter.«
    Ryson warf mir einen unschuldigen Blick zu.
    Jeff, der Ryson ebenfalls beobachtete, lachte, und der Ärger verschwand aus seinem Gesicht. »Du wirst irgendwann einmal zu viel herumwieseln, Junge.« Als Ryson mit den Schultern zuckte, lachte Jeff erneut und entspannte sich so weit, dass er sich ebenfalls auf die Reling lehnte. Er blickte über den Fluss. »Ich bin in einer kleinen Stadt nordwestlich von hier aufgewachsen. Wir haben Gresh immer während der Festspiele besucht.«
    »Siehst du, das wusste ich nicht«, meinte ich.
    »Weil du nie gefragt hast«, konterte Jeff.
    Das stimmte, ich hatte ihn nie gefragt.
    »Weiter nach Süden bin ich nie gekommen.« Jeff sah einem Stakkahn nach, der vorbeiglitt. »Ich habe mit den Jungs von der Straßenpatrouille geredet. Die meisten sind Südler, und ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, wie es hier so ist.«
    »Was haben sie gesagt?« Ich war gegen meinen Willen interessiert.
    »Dass es hier weit zivilisierter ist als in den nördlichen Gemarkungen.« Jeff lächelte, als ich einen abfälligen Laut ausstieß. »Ich habe sie auch gefragt, wie man diese Raubkatze empfangen würde.« Seine Miene wurde nachdenklich. »Sie sagten, sie wüssten es nicht. Im Süden glaubt man, dass Magische nur Fantasien sind.«
    »Das habe ich

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