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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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folgte.
    Wir ritten durch die Straßen der Königlichen Stadt, und die Umgebung verbesserte sich, bis wir über breite Boulevards und große Plätze ritten. Wieder begleitete uns Stimmengemurmel, als die Stadtbewohner zweimal hinsahen und dann einen großen Bogen um unsere Abteilung machten. Sie rissen die Augen staunend auf, sobald ihnen dämmerte, dass die große Raubkatze, die auf zwei Beinen an unserer Spitze schlenderte, real war. Die Sonne brannte unbarmherzig herab, und ich fragte mich, wie Laurel die Hitze des Pflasters unter seinen nackten Tatzen ertragen konnte. Meine Zehen klappten schon vor reinem Mitgefühl hoch. Jedenfalls versuchten sie es. Ich schwitzte so stark in meinen Stiefeln, dass meine Füße fast ertranken.
    Wir bogen um die Ecke und fanden uns auf einem weiteren großen Platz wieder, in seiner Mitte ein gepflegter Rasen, Blumen und beschnittene Büsche und Bäume. Wir ritten an seinem Rand entlang, bis wir ein großes Haus erreichten, vor dem wir anhielten. Losan drehte sich zu dem Faena herum.
    »Eure Residenz, Botschafter.«
    »Wo sind die Wachen?«, erkundigte sich Suiden. Seine Brauen küssten seinen Haaransatz.
    »Ich … ich bin sicher, dass sie bald kommen«, meinte Losan und sah den Leutnant an.
    »Das fällt nicht in meine Zuständigkeit«, erwiderte der mit einem Achselzucken.
    »Dann ist es wohl ganz gut, dass wir mitgekommen sind«, meinte Suiden und schwang sich von seinem Pferd. Er ging zur Tür und klopfte an. Wir warteten. Er klopfte noch einmal. Wir warteten. Er drückte die Klinke herunter, und die Tür schwang auf. Die Eingangshalle war dunkel und keine Menschenseele zu sehen. »Wo sind die Botschaftsangestellten?«
    »Normalerweise bringen Botschafter ihre eigenen Leute mit«, erwiderte Losan.
    »Schon, aber in Kommandeur Ebners Botschaft stand, dass Sro Laurel kein Gefolge hat.«
    »Ehm …«
    Suiden seufzte und kam zu uns zurück. Er ging zu Laurel. »Dann ist es sogar sehr gut, dass wir hier sind.« Er sah Losan an. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie alle Diener stellen, die der Botschafter braucht, um seine Botschaft zu leiten?«
    »Und wer bezahlt ihre Gehälter?«, fragte die Beamtin, nachdem sie sich erholt hatte. Sie starrte den Faena hochmütig an, der nur mit Perlen und Federn bekleidet vor ihr stand und den Mund aufsperrte, während er in der Hitze hechelte.
    Laurel verbeugte sich leicht. »Keine Sorge, Ehrenwerte … hrmm … keine Sorge. Der Hohe Rat hat einkalkuliert, dass ich mich selbst versorgen muss. Mir steht mehr als genug zur Verfügung, um alle Kosten zu begleichen.«
    »Das Königreich akzeptiert keine Grenzlandwährung«, sagte Losan verächtlich. »Wir haben von diesem Katzengold gehört.«
    »Da ich kein Katzengold besitze, dürfte sich dieses Problem schwerlich stellen.« Laurel drehte sich um und warf einen Blick in das dunkle und kühl wirkende Haus. »Warum stehen wir hier draußen herum, wenn wir uns doch dort drinnen aufhalten können?« Er wartete keine Antwort ab und ging zur Tür.
    Ich schwang mich vom Pferd, gefolgt von Groskin und Jeff. Wir überholten den Faena und betraten das Haus zuerst, ließen unsere Blicke prüfend durch die Eingangshalle gleiten. Es war, als beträte man eine kühle Höhle, und Laurel seufzte erleichtert auf, als er die Flurfliesen erreichte. »Viel, viel besser«, murmelte er und drehte sich herum. Was die Beamtin, die uns gefolgt war, veranlasste, wieder hinauszutreten.
    »Süßer Fluss des Lebens …«
    Da ich annahm, dass er nicht vom Banson sprach, sah ich zu Laurel hinüber. Seine bernsteinfarbenen Augen glühten in der Dunkelheit. Das Glühen erlosch, als er einmal langsam blinzelte, und flammte dann wieder auf. Ich sah zur Tür. Unsere Eskorte hatte sich dort versammelt und starrte den Faena ebenfalls an. Die Mundwinkel des Erzdoyens senkten sich sichtlich. Hinter ihnen standen die Reiter. Ich sah Ryson beim Gepäck und dahinter Slevoic, der die Ersatzpferde am Zügel führte.
    »Javes, sichern Sie doch bitte das Gelände«, sagte Suiden von der Straße aus. »Ich werde mit dem Garnisonsleutnant die Botschaften verteilen.«
    Suiden ritt mit dem Leutnant und den Klerikern davon, während Doyen Allwyn uns sehnsüchtige Blicke über die Schulter zuwarf, und die Truppe marschierte in das Haus. Es war ein großes, vornehmes Haus, in dem es trotz der Hitze angenehm kühl war. Es hatte glatte Wände, bunte Fliesen und Flure mit Türbögen, war um einen Innenhof gebaut, in dem üppige Pflanzen das Licht

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