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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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mir.«
    Wie angekündigt, wurde es recht eng. Einige von uns wurden in Schlafzimmern untergebracht, andere in den Dienstbotenquartieren, in den Wohnzimmern, Ankleidezimmern und Zimmern, deren Verwendung wir uns nicht vorstellen konnten. Die Einzigen, die ein Zimmer für sich hatten, waren Laurel Faena, was wir nur für gerecht hielten, denn schließlich war es seine Botschaft, und der tote Stab und die Drachenhaut, die gemeinsam in einem mit einem Schutzzauber verschlossenen Schrank ruhten, um den alle ohnehin einen großen Bogen machten.
    Suiden kam zurück, als die Sonne bereits tief über dem Horizont stand und lange Schatten im Innenhof warf. Ich hatte Laurel überredet, sich auf eine der Bänke zu setzen und den kühlen Wind zu genießen. Die anderen Männer hielten das ebenfalls für eine gute Idee. Wir füllten unsere Wasserschläuche aus dem Brunnen im Garten, nachdem Faena einen Schluck aus seiner hohlen Tatze getrunken und das Wasser für frisch erklärt hatte. Groskin zwang Ryson, seinen Wasserschlauch wegzuwerfen und sich den Mund mit der restlichen Seife auszuwaschen. Dann pflückten wir Früchte von den Bäumen. Es gab alle möglichen Sorten, und Basel rieb sich die Hände vor Freude, als er von Baum zu Baum ging und das Frühstück plante. Ich gluckste vor Vergnügen, als ich Granatäpfel fand. Es war erst das zweite Mal, dass ich diese saure Frucht mit den kleinen Kernen aß, und meine Lippen und mein Kinn waren rot vom Saft, als Suiden in den Hof trat. Es herrschte einige Unruhe, als die Truppe versuchte, die Energie zu einer Ehrenbezeigung aufzubringen, aber der Hauptmann hatte Erbarmen und bedeutete uns, sitzen zu bleiben. Seine grünen Augen schimmerten in den letzten Sonnenstrahlen, als er zu mir kam und ich auf der Bank zur Seite rückte, damit er Platz hatte.
    »Das war wirklich sehr interessant«, meinte Suiden.
    Javes saß neben uns im Gras, nachdem er sein Taschentuch ausgebreitet hatte. Jetzt hob er den Kopf und sah Suiden mit seinen Wolfsaugen an. Ich reichte dem Hauptmann einen Granatapfel, den er mit seinem Dolch zerteilte. Er biss ab, seufzte vor Behagen, lehnte sich zurück und streckte seine Füße von sich. Er schluckte und seufzte noch einmal. »Das ist gut.« Dann lauschte er eine Weile dem Plätschern des Brunnens in dem dämmrigen Hof. »Wir sind Botschafter Laurel als Wache zugeteilt, bis er sich seine eigenen Wachen besorgt hat.«
    Javes nickte, während Laurel schnurrte. »Ausgezeichnet, Ehrenwerter Hauptmann.«
    »Kommandeur Leol war zwar der Meinung, dass Leutnant Hase in die Königliche Garnison verlegt werden sollte, aber ich führte aus, dass Ebner Hase zum Verbindungsoffizier für Sro Laurel ernannt hat. Und nur der Lordkommandeur oder König Jusson selbst können seinen Befehl widerrufen.«
    Ich hatte mich in dem Glauben gewiegt, ignoriert zu werden, aber bei Suidens Worten verspannten sich meine Schultern.
    »Also werden wir einstweilen hierbleiben«, schloss Suiden.
    »Sehr gut«, meinte Javes, während er sich gegen ein Bein der Bank lehnte, das er ebenfalls mit einem Taschentuch abgedeckt hatte, und den Arm auf sein angezogenes Knie stützte. »Ihnen ist klar, dass Sie vermutlich den Rest Ihres natürlichen Lebens in Freston dienen werden, nachdem Sie Kommandeur Loel so hart zugesetzt haben.« Javes’ Stimme war sehr leise.
    »Es gibt schlimmere Kommandos, Javes, an schlimmeren Orten. Außerdem sehe ich auch nicht, dass Sie sich wirklich Mühe geben, versetzt zu werden.« Suiden sprach ebenfalls leise.
    »Sie sagen es, mein lieber Hauptmann.«

22
     
    Ich schlief in dieser Nacht bei Groskin, Jeff und einem anderen Reiter in einem zweiten Lagerraum. Wir wickelten uns zwar in unser Bettzeug, krochen jedoch schon bald wieder heraus, weil die Hitze unerträglich war. Groskin hatte keine Einwände, als ich die Fenster öffnete, die zum Hof hinaus lagen. Der Raum hatte Luftlöcher in der gegenüberliegenden Wand, sodass ein angenehmer Luftzug entstand. Nun war es zwar nicht mehr völlig unerträglich, kam dem aber für jemanden, der an das Klima im Gebirge gewohnt war, recht nahe.
    Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, bei dem Basel seine Fruchtkreationen präsentierte, tauchte Losan eso Dru mit zwei Schwestern aus der Verwaltung auf. Ich war gerade mit Jeff draußen im Hof und bestaunte aus sicherer Entfernung eine der großen bunten Spinnen. Wir diskutierten gerade die Chancen, ob sie den Weg in unser Schlafgemach fand. Als wir eine recht große Eidechse im Netz

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