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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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sehen.«
    König Jussons Lächeln veränderte sich. »Nicht? Haben deine Eltern nicht über Unsere Verwandtschaft gesprochen?«
    Meine Betäubung verschwand schnell, als mir die Ausmaße der Grube klar wurden, die ich mir da gerade gegraben hatte. »Das haben sie, Euer Majestät. Es ist nur so, dass …« Ich hielt inne, als der König eine Braue hob.
    »Ja?«
    Ich verbeugte mich erneut und lächelte ironisch. »Ich bin einfach nur ein Idiot, Euer Majestät. Danke für Eure freundlichen Worte.«
    Der König schien mir meinen Fauxpas durchgehen lassen zu wollen. »Du bist willkommen, Cousin. Aber du bist kein Idiot. Uns scheint eher, dass du mit deinen Gedanken woanders warst und Wir dich überrascht haben.«
    Vielleicht war er doch nicht so nachsichtig. Ich war mir der Stille in dem Raum sehr bewusst, als die Anwesenden sich anstrengten, unserer Unterhaltung zu folgen. »Ich habe Schwierigkeiten, mich an die Hitze zu gewöhnen, Euer Majestät, und dachte gerade, wie viel kühler es in Freston ist.« Meine Handfläche begann zu brennen, und ich verbarg sie hinter meinem Rücken.
    »Ich würde die Hitze in Iversly bevorzugen, Euer Majestät, ganz gleich, wie kühl Freston auch sein mag«, ergriff ein Mann das Wort, der auf der anderen Seite des Throns stand. Der abfällige Blick seiner blauen Augen in dem ansonsten offenen, freundlichen Gesicht ruhte auf mir. »Was für eine armselige, kleine Bergstadt.«
    Ich betrachtete ihn genauer und bemerkte, dass es derselbe Mann war, der heute Morgen auf den Palasttreppen mit dem Diener geredet hatte. Aus der Nähe sah er fast genauso aus; er war mittelgroß und von durchschnittlicher Gestalt. Das Kerzenlicht schimmerte auf den silbernen Strähnen in seinem Haar und ließ seine prachtvollen Gewänder leuchten. Juwelen funkelten an seinen Fingern und dem Aufschlag seines Umhangs, was einen krassen Gegensatz zu dem nüchtern gekleideten König bot. Dann drehte er sich zu König Jusson um, und ich schrak zusammen, als ich erneut die Ähnlichkeit mit Slevoic bemerkte.
    Ich zögerte einen Herzschlag lang; dann dämmerte mir, dass ich rangmäßig keinesfalls unter den anderen in diesem Raum stand, nachdem der König mich als seinen Cousin angesprochen hatte. Ich zuckte mit den Schultern. »Ihr vergesst, Mylord, dass ich aus einem noch viel provinzielleren Ort stamme, einem Bauernhof in den Grenzlanden. Für mich ist Freston eine große Stadt, voll prallen Lebens.« Ich lächelte. »Außerdem mag ich die Berge.«
    Der König lachte erneut. »Nein, er ist keineswegs ein Idiot.« Seine schwarzen Augen funkelten, als er mich ansah. »Wir unterhalten uns später, Cousin.« Er nickte Laurel zu. »Wir ebenfalls, Botschafter. Wir haben mit Kanzlerin Berle über Unsere Audienz gesprochen und freuen Uns bereits darauf.«
    Laurel verbeugte sich. »Ich danke Euch, Majestät.«
    »Gern geschehen. Heute Abend jedoch solltet Ihr Unsere Gastfreundschaft genießen.« König Jusson nickte erneut und wandte seine Aufmerksamkeit der Gruppe hinter uns zu. Wir waren entlassen und gingen in die Empfangshalle zurück.
    »Immerhin haben wir es überlebt«, bemerkte Javes. »Obwohl es einen Moment auf Messers Schneide stand.« Er griff sich ein Glas vom Tablett eines vorübergehenden Lakaien und trank einen Schluck. »Gut ausgebügelt, Hase.«
    Der Lakai bot auch uns Gläser an; ich nahm eins und betrachtete die blasse bernsteingelbe Flüssigkeit, von der kleine Bläschen aufstiegen. »Bier?«
    »Nein, Schaumwein«, erklärte Suiden. Er sah mich kühl an, und ich wusste, dass ich später einiges zu hören bekommen würde, weil ich in Anwesenheit des Königs vor mich hin geträumt hatte.
    Laurel trank vorsichtig einen Schluck und nieste geziert. »Meine Güte!« Er leckte sich diskret die Schnurrhaare und trank einen größeren Schluck.
    »Vorsicht, Botschafter«, sagte Javes. »Die Blasen lassen einem das Zeug leicht über die Zunge gehen, aber dadurch wirkt es auch sehr stark im Blut.«
    Ich trank einen Schluck und staunte, wie stark der Wein moussierte. Ich ließ ihn einen Moment über die Zunge gleiten, bevor ich schluckte und dann den nächsten Schluck nahm. Javes lächelte. »Wir sollten euch beide wohl besser abfüttern, bevor Ihr vollkommen betrunken seid, was?« Er führte uns zu langen Tischen, die an einer Wand aufgebaut waren, neben den Musikern.
    »Sirs, wer war der Mann neben dem König?« Ich trank noch einen Schluck.
    Suiden wartete, bis wir den Tisch mit den Speisen erreicht hatten. »Lord

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