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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Hase, wie kommt es, dass mein Cousin das gleiche Mal auf seiner Handfläche hat wie diese Faena-Katze, ein Mal, das er vor ein paar Tagen noch nicht hatte?«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Beantworte meine Frage, Hase.«
    »Euer Majestät …«
    »Es ermüdet mich allmählich, Cousin, dass du auf meinem Titel herumreitest.«
    »Ja, Jusson. Sagt, wie alt seid Ihr?«
    Diesmal blinzelte Jusson verwirrt und lehnte sich zurück. »Was hat mein Alter damit zu tun?«
    »Ich denke mir, dass es eine ganze Menge damit zu tun hat, Cousin.«
    Jusson runzelte die Stirn, und ich bemerkte, wie das Gold in seinen Augen glühte. Verstockter Idiot! , brummte Laurel in meinen Gedanken. Nun mach schon und sag dem Mann, was er wissen will.
    Er ist kein Mann , dachte ich, sondern ein Dunkelelf.
    Laurels Brummen wurde zu einem tiefen Grollen. Mann, Elf, er ist der König. Sagt es ihm, bevor er Euch Euren verstockten Schädel herunterschlägt. Er brüllte die letzten Worte, und ich zuckte zusammen. Ich senkte den Blick und bemerkte, dass ich immer noch den Teller in der Hand hielt. Ich stellte ihn weg und starrte dann auf meine Handfläche.
    »Ich hätte beinahe einen Mann umgebracht«, sagte ich. »Deshalb hat Laurel Faena diese Rune auf meine Hand gezeichnet, damit ich nicht wieder die Kontrolle verliere.«
    »Wie hättest du ihn beinahe umgebracht?«
    »Ich habe die Beherrschung verloren und etwas gerufen, ohne zu wissen, dass ich es vermochte.«
    »Hexerei!«, murmelte einer der Höflinge und machte Anstalten, eine Geste gegen das Böse zu machen.
    Jusson sah den Edelmann scharf an, der mitten in der Bewegung innehielt. »Der Doyen, der mit ihm hierhergereist ist, bürgt für Lord Hases Gläubigkeit. Ziehen Sie sein Urteil in Zweifel?«
    »Nein, Sire«, antwortete der Edelmann, während ich verwirrt begriff, dass der König mit Doyen Allwyn gesprochen hatte.
    Jusson wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Dennoch ist es kein Wunder, dass die Leute beunruhigt sind, Cousin. Als du vor ein paar Tagen das erste Mal … erkranktest, erbebte die ganze Stadt unter Donnerschlägen. Selbst jetzt kann ich diese Wesenheit ›fühlen‹, die dich wie ein dichter Umhang umgibt. Gestern dann erhielt ich eine Nachricht von …«, er nahm ein Blatt Papier von dem Diwan neben sich, »Magus Kareste, der von einem entlaufenen Schüler schreibt …«, Jusson überflog die Seite, »dessen Spur bis in die Königliche Stadt verfolgt wurde. Er schreibt, es würde sowohl Iversterre als auch dem jungen Mann dienlich sein, wenn wir ihn fänden und ihn zu seinem Meister zurückbrächten.« Jusson ließ das Papier sinken und sah mich an. »Denn dieser Schüler wäre noch nicht fertig ausgebildet und könnte unabsichtlich sich selbst und allen um ihn herum schaden, wenn er seine Macht entwickelte.«
    Mir fiel plötzlich ein, dass es lebenswichtig war, Luft zu holen.
    »Also, Cousin, was sagst du dazu?« Jusson legte den Brief neben sich auf den Diwan.
    Ich holte noch einmal Luft und bemühte mich um ein Lächeln. »Kareste neigt zu Übertreibungen.«
    »Wer ist dieser Magus?«
    »Ein Magier, Sire.«
    »Ein Magier.« Der König starrte mich an. »Und du warst sein Schüler?«
    Mein Lächeln erlosch. »Ja, das war ich.«
    »Aber du hast deine Lehrzeit abgebrochen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und jetzt entwickelst du deine volle ›Macht‹?«
    »Laut Laurel Faena tue ich das.«
    »Und bist folglich gefährlich?«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Ach? Du hast deine Beherrschung verloren und versucht, jemanden umzubringen. Und das nennst du nicht gefährlich?«
    Ich konnte es gerade noch vermeiden, mit den Schultern zu zucken, und wich Jussons Blick aus. »Ich wurde provoziert, Sire.«
    »Wir sind Uns Leutnant Slevoics Charakter durchaus bewusst, Hase.«
    Ich blinzelte bei dem königlichen »Wir«.
    »Sieh mich an!«
    Mein Kopf ruckte herum.
    »Welch störrische Arroganz, selbst deinem König gegenüber.« Erneut runzelte er die Stirn, doch dann merkte ich, dass er lächelte. »Du erinnerst mich an deinen Großvater, Hase. Ich weiß noch, wie er hier vor meiner Mutter, der Königin stand, mit demselben Gesichtsausdruck, als würde sich die Welt nach seinem Willen formen.« Der König schüttelte den Kopf. »Was sie sehr oft tat.«
    Ich fragte mich, wieso der König von meinem Großvater sprach, wo doch, soweit ich sehen konnte, mein Onkel und ich wie Vater und Sohn aussahen.
    »Dein Onkel Maceal hat das Aussehen seines Vaters geerbt, sowie ein gewisses Maß

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