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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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anderen erwartet hatte – er ahnte auch, wen. Fassungslos starrte sie ihn an, und Ian fiel ein, dass ihr letztes Gespräch dasjenige vor der großen Halle gewesen war, in dessen Verlauf er sie aufs Schlimmste beleidigt hatte.
    Entsprechend eisig klang Joannas Stimme: „Was willst du?“
    „Wirst du mit ihm gehen?“, fragte er hastig.
    „Wie bitte?“
    „Ich will wissen, ob du mit Kaylan ins Südland reist.“
    „Ach, seit wann interessiert es dich wieder, was ich mache? Was genau ist dein Problem?“ Zorn loderte in ihren Augen auf.
    Sein Mund wurde trocken. Ich liebe dich – bitte bleib hier. Allein die Worte nur zu denken tat verdammt weh. Außerdem waren sie sinnlos, da er selbst in ein paar Tagen die Burg verlassen würde. Er schwieg, doch das reizte sie noch mehr.
    „Ich habe mich so in dir getäuscht!“, rief sie. „Ich dachte, wir wären … wir wären Freunde. Zumindest das. Aber nachdem du von mir bekommen hast, was du wolltest, bin ich für dich unwichtig geworden, oder sollte ich besser sagen: lästig?“
    Ian senkte den Kopf. Er fühlte sich, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. „Dein Prinz kommt“, erwiderte er tonlos.
    Sie drehte sich um und sah Kaylan, der mit zwei randvoll gefüllten Bechern lächelnd auf sie zukam.
    „Ich hätte gerne eine Antwort!“ Joanna wandte sich wieder Ian zu. Doch der Platz, wo er gestanden hatte, war leer. Verwirrt blickte sie ins Dunkel.
    „Ist alles in Ordnung, Lady Joanna?“, fragte Kaylan besorgt. „Ihr seht aus, als hättet Ihr ein Gespenst gesehen.“
    Stumm schüttelte sie den Kopf. „Es geht mir gut. Wahrscheinlich ist alles nur ein bisschen viel heute.“
    Kaylan nickte. „Die Reise war anstrengend, und Ihr seid müde. Ich geleite Euch zu Eurem Zimmer.“ Er bot ihr seinen Arm und führte sie zurück in den Festsaal.
     
    Laurentin hatte sein Frühstück fast beendet, als Ian sich am nächsten Morgen mit mürrischer Miene neben ihn setzte. Mitfühlend betrachtete Laurentin seinen Freund. Er war sich nicht sicher, ob Ian darüber reden wollte, und so erkundigte er sich vorsichtig: „Wie ist es gestern Abend mit Lady Joanna gelaufen?“
    „Frag nicht.“ Ian starrte seinen Teller an, machte aber keine Anstalten etwas zu essen.
    Die ersten Studenten verließen bereits die Halle und Laurentin erhob sich. Er nahm einen Apfel und drückte ihn Ian in die Hand. „Komm, es wird Zeit zu gehen.“ Schweigend stand Ian auf und auf dem Weg nach draußen überlegte Laurentin fieberhaft, wie er die Stimmung seines Freundes aufhellen könnte. „Weißt du“, sagte er schließlich, als sie die Burg verließen, „ich habe über Lady Joanna und Kaylan nachgedacht. Ich glaube nicht, dass sie mit ihm gehen wird.“
    Ian sah auf. „Warum nicht?“
    „Sie hat ihn doch erst gestern kennengelernt, und er wird morgen abreisen – das ist viel zu kurz. Und möglicherweise hat sie gestern beim Bankett festgestellt, dass er doch nicht so interessant ist.“ Erfreut bemerkte Laurentin, wie Ians niedergeschlagener Gesichtsausdruck verschwand.
    Es war ein längerer Fußmarsch, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Heute Morgen sollten Heilpflanzen für die Prüfung in Kräuterkunde am Nachmittag gesammelt werden. Ihre Mitstudenten standen bereits versammelt auf der Wiese am Waldesrand, in deren Mitte sich eine bizarre Felsformation erhob. Fünf zerklüftete Granitblöcke ragten nebeneinander wie Finger turmhoch in den Himmel, und hatten dem Gebilde den Namen Steinerne Hand eingebracht. Laurentin hatte den Stadtapotheker erwartet, doch stattdessen erschien die Burgherrin auf der Wiese – in Begleitung von Kaylan. Er spürte, wie Ian sich neben ihm beim Anblick des Prinzen verspannte.
    „Guten Morgen“, grüßte Joanna. „Damit wir keine Zeit verlieren, lese ich gleich die Liste der benötigten Pflanzen vor. Ich bitte um Handzeichen, wer welches Kraut besorgt.“ Sie begann mit der Aufzählung, und ein Student nach dem anderen hob den Arm, bis alle Aufträge vergeben waren. „Eine Bitte habe ich noch: Es ist nur noch wenig Bergwehe in den Vorräten vorhanden. Wer wäre bereit, sie zu pflücken?“ Sie sah sich um, doch niemand meldete sich. „Ich wäre wirklich froh, wenn es jemand übernehmen würde“, bat sie nachdrücklich, wobei ihr Blick Ian streifte. Doch er reagierte nicht und sie runzelte die Stirn. „Gut, dann nicht. Beginnen Sie bitte mit dem Sammeln.“ Die Wiese leerte sich.
    „Warum will diese Pflanze keiner holen?“, fragte Kaylan, der bei

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