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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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gelaufen, Ian?“
    „Gut, danke. Philosophie ist nicht gerade mein Lieblingsfach, aber es sollte die Prüfer zufrieden gestellt haben.“
    „Der Earl hat mir ein Buch eines bürgerlichen Philosophen namens Montfort zum Lesen gegeben.“ Kaylan verzog das Gesicht. „Grausame Lektüre! Ich habe kaum etwas davon verstanden. Was finden die Städter nur daran?“
    Ian lachte. „Das ist eine wahrhaft philosophische Frage.“
     
    Am Nachmittag des zweiten Prüfungstages stand Ian mit Kaylan in den Pferdeställen. Er hatte soeben zu Philipps großer Genugtuung seine Reitprüfung bestanden, als ein Botenjunge von der Burg auf ihn zugerannt kam.
    „Master Ian, Ihr und Lord de Sarona sollt sofort in die Bibliothek kommen, sagt der Earl.“
    Ian sah Kaylan an und beide machten sich auf, Jakes Bitte Folge zu leisten. Überraschenderweise fanden sie bei ihrem Eintreten die Bibliothek jedoch leer vor. Ian ging zum Fenster und schaute hinaus. Auf dem Vorplatz der Burg entdeckte er Jake, der auf eine Kutsche zueilte.
    „Weißt du, warum wir hier sind?“, erkundigte sich Kaylan.
    „Joanna ist zurückgekehrt“, erwiderte Ian tonlos.
    Der Sekretär trat neben ihn ans Fenster. „Die Schwester des Earls?“
    Doch Ian antwortete ihm nicht. Er starrte nach draußen, da Joanna in diesem Moment aus der Kutsche stieg. Selbst auf die große Entfernung war zu sehen, dass sie gut erholt war. Natürlich, sie hatte einen Monat lang seine Gemeinheiten nicht ertragen müssen, dachte er bitter. Fröhlich lachend umarmte Joanna ihren Bruder und Ian merkte entsetzt, wie sehr er sie vermisst hatte. Das war nicht gut … das war gar nicht gut . Neben ihm schnalzte Kaylan anerkennend mit der Zunge, und Ian hätte ihm am liebsten einen Fausthieb verpasst.
    Doch Kaylan war sich der Gefahr, in der er kurzzeitig geschwebt war, nicht bewusst. „Alle haben mir gesagt, die Schwester des Earls sei sehr nett, dass sie auch hinreißend aussieht, wurde mir verschwiegen. Ist sie verheiratet oder verlobt?“
    Ian konnte nur noch den Kopf schütteln, da Jake und Joanna in diesem Moment die Bibliothek betraten. Er konnte seine Augen nicht mehr von ihr abwenden und es bestürzte ihn, wie stark ihn ihre Rückkehr erschütterte.
    „Joanna“, klang Jakes Stimme durch den Raum, „bevor wir in die große Halle gehen, möchte ich dir einen hohen Gast vorstellen.“
    Bei diesen Worten verließ Kaylan seinen Platz am Fenster und schritt auf die Geschwister zu. Ian wunderte sich. Kaylan bekleidete ein wichtiges Amt, trotzdem war er lediglich ein Sekretär.
    „Dies ist meine Schwester Joanna“, begann Jake die Vorstellung, „und das ist Prinz Kaylan de Sarona, erstgeborener Sohn des Königs des Südlands.“
    Ian glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Er war die ganze Woche vom Thronfolger des Südlands begleitet worden, ohne es zu wissen? Jake hatte sich bestimmt hinter seinem Rücken totgelacht über seine Ahnungslosigkeit. Doch es blieb ihm keine Zeit, sich über diesen weiteren Beweis mangelnden Vertrauens zu ärgern, denn Joanna begann zu sprechen.
    „Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinz Kaylan.“
    Kaylan küsste ihre Hand. „Die Freude ist ganz meinerseits, Lady Joanna.“
    „Ich bin noch niemals im Südland gewesen.“
    „Dann kommt mit mir, wenn ich abreise.“
    „Ich würde mich freuen, Lady de Sarona kennenzulernen.“
    Kaylan lächelte. „Ich hatte leider noch nicht das Glück, eine passende Frau zu finden, was ich stets bedauerte. Im Moment allerdings“, er bot Joanna seinen Arm, „ganz und gar nicht.“
    Joanna strahlte den Prinzen an und Ian hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen. Denn dieses Strahlen in ihrem Gesicht hatte er schon oft gesehen – wenn sie ihn angeblickt hatte! Dass es jetzt einem anderen galt, brachte ihn fast um den Verstand.
    Joanna und Kaylan verließen die Bibliothek und Jake trat zu ihm. „Ich könnte mir schlechtere Ehemänner für Joanna vorstellen als den zukünftigen Herrscher des Südlands.“ Er musterte ihn. „Du siehst blass aus, Ian. Vielleicht solltest du dich hinlegen.“ Dann folgte er mit einem triumphierenden Lächeln seiner Schwester und dem Prinzen.
    Ians Beherrschung der letzten drei Monate brach zusammen. Tausende Gefühle stürzten gleichzeitig auf ihn ein, und vollkommen benommen verließ er den Raum. Er fühlte sich von Jake verraten und ausgenutzt. Aber schlimmer noch war seine Reaktion auf Joannas Rückkehr. Seine Liebe für sie, die er überwunden geglaubt hatte, war

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