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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Reifen genau vor dem Gebäude zu halten. Natürlich stürzten sogleich zwei Männer aus meinem Büro und rannten zur Treppe. Sie rempelten die verblüfften Polizisten, die gerade hoch kamen, an und mit einem lauten Schrei wurde die Verfolgung aufgenommen. Aber bald schon waren die Einbrecher über alle Berge.
    Kurz darauf tauchten die beiden Polizisten wieder vor meinem Büro auf, wo ich sie begrüßte. Die Tür stand offen und drinnen herrschte ein wildes Durcheinander. Aktenordner und lose Papiere lagen auf Schreibtisch und Boden verstreut; mein Aktenschrank war mitten ins Zimmer gezerrt worden, die zwei Schubladen waren herausgerissen worden. Mein Computer war angeschaltet worden und der Tresor unter dem Schreibtisch stand offen. Entweder waren die Einbrecher bereits länger hier gewesen als ich angenommen hatte, oder sie waren von der wirklich schnellen Sorte.
    Die Polizisten sahen sich das Chaos an, nahmen das aufgebohrte Türschloss ins Visier und riefen dann die Spurensicherung, damit diese eventuell hinterlassene Fingerabdrücke sicherstellen konnte. Man fand allerdings keinen einzigen im ganzen Büro, obwohl ich hätte schwören können, dass keiner der beiden Männer Handschuhe getragen hatte.
    Während die Spurensicherung ihre Arbeit tat, verhörten mich die beiden Polizisten. »Können Sie die Einbrecher identifizieren?«
    »Wenn Sie die Kerle geschnappt hätten – wer weiß? Der eine sah wie ein Obdachloser aus, der mich heute Morgen auf der Straße belästigt hat. Der typische Penner oder auch Junkie vom Pioneer-Square – er hat irgendetwas Unverständliches gemurmelt –, aber zuvor hatte ich ihn noch nie gesehen. Der andere Typ hatte nichts Besonderes an sich, den habe ich bestimmt noch nie gesehen.«
    »Na toll«, spöttelte der Kleinere der beiden.
    Ich schüttelte entschieden den Kopf. »Ich habe Ihren Kollegen am Telefon ausdrücklich davor gewarnt, dass eine Sirene sie verscheuchen würde. Wurde Ihnen das denn nicht ausgerichtet?«
    Die beiden liefen rot an und ich musste mich ziemlich zusammenreißen, um ihnen nicht vor die Füße zu spucken.
    »Könnte einer der beiden als Stalker hinter Ihnen her sein?«, wollte der Größere wissen.
    Ich schnaubte. »Ich und ein Stalker? Ja, klar, eine Privatdetektivin ist doch die Traumfrau eines jeden Cracksüchtigen.«
    »Vielleicht hat ja auch jemand die beiden beauftragt. Könnten Sie sich das vorstellen?«
    »Nein.«
    Und das war die reine Wahrheit. Mein Angreifer hatte sich inzwischen reumütig gezeigt – wohl in der Hoffnung, so mit einem milden Urteil davonzukommen. Ich wusste von keinen wütenden Klienten oder frustrierten Bösewichten, die mir in dunklen Ecken auflauern würden. Der Großteil meiner Arbeit bestand aus langweiligen, banalen Aufträgen, für die manche Leute lieber jemanden bezahlten, als sie selbst zu erledigen. Wer konnte also dahinter stecken? Langsam verlor ich die Geduld mit diesen beiden Komikern, die noch immer vor mir standen und mir sinnlos Löcher in den Bauch fragten.
    Die Männer starrten mich an, als ob das alles meine Schuld wäre. »Sie haben also keine Ahnung? Ihnen fällt niemand ein, dem Sie auf die Füße getreten sind?«
    »Nein.«
    Der Größere rollte mit den Augen. »Dann lassen Sie das Schloss reparieren und schaffen Sie sich eine Alarmanlage an, bevor Ihre Verehrer wieder hier auftauchen. Mehr können wir nicht tun.«
    Nun reichte es mir endgültig. Ich fauchte ihn an: »Sie hätten sehr wohl mehr tun können! Nämlich erst einmal nachdenken, ehe Sie hier wie eine Horde Elefanten reingetrampelt sind.«
    Der Polizist kniff die Augen zusammen und starrte mich an, antwortete aber nicht. Die beiden drehten sich um und verließen brummend das Büro.
    Es war schon kurz vor eins, und ich musste mich mit überwältigendem Chaos und einem kaputten Schloss auseinandersetzen. Ich unterdrückte das Verlangen einige Aktenordner durch den Raum zu kicken, holte stattdessen tief Luft und rief einen Schlosser an. Dann fing ich notgedrungen an aufzuräumen.
    Nichts schien zu fehlen, obwohl alles genauestens durchsucht worden war. Sogar im offenen Tresor befand sich noch alles an seinem Platz. Es machte keinen Sinn – und das gab mir zu denken.
    Ich versuchte meine Sorgen zu ignorieren, indem ich einen meiner Kontaktleute bei der Polizei anrief und nachfragte, ob Cameron Shadleys Auto abgeschleppt worden war. Das war nicht der Fall, aber mein Bekannter versprach, mir Bescheid zu sagen, sobald er etwas über das Auto in

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