Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
Vom Netzwerk:
Leitung ist nicht angerührt worden. Vielleicht ruft er gleich zurück.«
    Aber das tat er nicht. Ich wartete noch einige Minuten und schüttelte dann resigniert den Kopf. »Verdammt.«
    Quinton betrachtete nachdenklich das Telefon. »Sie glauben also nicht, dass er wieder anruft?«
    Ich war verärgert. »Jetzt jedenfalls nicht.«
    »Ich muss nur noch eine Sache fertig machen, aber dazu brauche ich für einige Minuten das Telefon. Haben Sie eigentlich einen Piepser?«
    »Ja.«
    »Und welche Nummer hat der?«
    Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Irgendwie war mir plötzlich etwas schwindlig. »Wofür brauchen Sie denn meine Nummer?«
    Er hielt eine in Plastik eingeschweißte Geburtstagskarte in die Höhe, auf der man seine Glückwünsche digital aufnehmen konnte. »Ich will den Chip so umprogrammieren, dass er Sie anruft, sobald hier jemand einbricht.«
    »Oh …« Verlegen nannte ich ihm die Nummer.
    Er nahm die Karte auseinander und holte nach kurzer Zeit ein kleines schwarzes Ding hervor, das er neben das Telefon legte. Dann nahm er den Hörer ab, wählte meine Nummer, fügte noch drei mir unbekannte Ziffern hinzu und legte wieder auf. Schon begann mein Pager, den ich stets an der Hüfte trug, zu vibrieren.
    »Hat es funktioniert?«, wollte er wissen.
    Ich nahm den Pager in die Hand und las die Nachricht. »Neun-neun-neun.«
    »Gut. Sie bekommen diesen Code, sobald hier das Fenster oder die Tür geöffnet werden. Einfach ignorieren, wenn Sie selbst die Übeltäterin sind. In ein oder zwei Tagen habe ich alles organisiert, was ich brauche, um Ihnen ein besseres System einzurichten. Noch einige Handgriffe und dann sollte das erst einmal reichen.«
    Er schloss alles an und befestigte die Leitungen mit dem weißen Klebeband, sodass sie – wenn man nicht genau hinsah –, fast unsichtbar waren.
    »So, das war’s«, sagte Quinton schließlich, packte seine Sachen zusammen und verstaute sie wieder in seinem Rucksack.
    »Wie viel schulde ich Ihnen, Quinton?«
    »Wie wäre es mit einem Abendessen? Ich hätte da noch einige Fragen, was ein dauerhaftes Alarmsystem betrifft. Falls Sie das immer noch installiert haben möchten?«
    Ich überlegte. »Doch, eigentlich schon. Können Sie mir trotzdem schon mal einen Preis nennen – so über den Daumen gepeilt?«
    »Ich gebe grundsätzlich keine Angebote ab, die nicht auf zehn Dollar genau sind.« Seine Augen funkelten frech.
    Ich warf ihm einen leidgeplagten Blick zu.
    Verlegen grinste er mich an. »Angenommen, dass die notwendigen Teile nicht erheblich teurer geworden sind, sollte sich das Ganze auf nicht wesentlich mehr als zweihundert Dollar belaufen – inklusive heute, versteht sich.«
    Viel hatte ich nicht zu verlieren. »In Ordnung. Dann klären wir die Einzelheiten bei einem Abendessen. Was hätten Sie denn gern?«
    »Irgendein totes Tier wäre nicht schlecht«, erwiderte er. »Ich habe zwar nichts gegen vegetarische Kost, bin aber zu sehr Fleischfresser, um es ganz aufzugeben.«
    Ich sammelte meine Sachen zusammen. »Gut. Mir schwebte auch so etwas wie ein Steak vor.«
    »Super.«
    Wir gingen die First Avenue entlang, bis wir zum Frontier Room kamen. Es war ein etwas heruntergekommenes Lokal voller Kitschgegenstände, dessen Speisekarte nicht viel mehr als gegrilltes Fleisch und harte Drinks bot. Aber das Steak war hervorragend und man musste auch nicht allzu tief in die Tasche greifen.
    »Also«, fing Quinton an und schnitt sich ein Stück von dem gerade servierten Steak ab. »Was genau soll Ihr Alarm eigentlich bewirken? Sie scheinen mir nicht jemand zu sein, der Sicherheitsmaßnahmen veranlasst, nachdem das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Erwarten Sie weitere Probleme?«
    »Ich möchte zumindest auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.«
    Er warf mir einen Blick zu. »Verstehe. Ich nehme an, Sie möchten nicht jedes Mal die Polizei bei sich haben, wenn der Alarm losgeht. Liege ich da richtig?«
    »Das tun Sie. Außerdem möchte ich die alleinige Kontrolle über das System haben. Ich kann es mir nicht leisten, dass irgendeine Security-Firma mich bespitzelt, denn meine Klienten zahlen für meine Diskretion. Aber natürlich brauchte ich Aufzeichnungen, falls tatsächlich wieder jemand einbrechen sollte.«
    Quinton nickte; ein kleiner Klecks Barbecue-Sauce am Mundwinkel verlieh seinem Lächeln etwas Verschmitztes. »Also sollte das System unauffällig und zuverlässig sein, bei der Polizei keinen Fehlalarm auslösen und auch vor Gericht standhalten

Weitere Kostenlose Bücher