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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Erfahrung bringen würde.
    Ich widmete mich also wieder dem Büro.
    Nach einer Stunde harter Arbeit gönnte ich mir eine kleine Pause. Ich war inzwischen nassgeschwitzt, aber dafür befand sich wenigstens alles wieder an seinem Platz. Gerade wollte ich mich hinsetzen, als der Schlosser kam. Er hatte schon des Öfteren für mich oder meine Klienten einen Auftrag übernommen, sodass ich jetzt nur auf die Tür zeigen musste. Der Mann nickte und machte sich an die Arbeit.
    »Einbruch**«, grummelte er noch einer Weile und steckte das neue Schloss in die Tür.
    »Ja. Die Polizei meint, ich brauchte einen Alarm … Als ob ich einfach nur um die Ecke gehen musste und dort einen vernünftigen finden würde.«
    »Hm … Das Büro ist nicht groß. Eine kleine Anlage würde sicher reichen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich brauche eine richtige Anlage, und zwar am besten sofort. Und billig sollte sie auch noch sein.«
    »Von nichts kommt nichts. Ein bisschen muss man schon investieren.«
    »Und manchmal investiert man für nichts und wieder nichts«, schnappte ich und trat frustriert gegen den Mülleimer.
    Er arretierte den Zylinder. »Da fällt mir gerade etwas ein. Ich kenne da jemanden, der Ihnen vielleicht helfen könnte. Und er ist billig.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ein komischer Kauz, der sich aber gut mit Elektrokram auskennt – ein Bastler, der alles Mögliche macht. Vielleicht wäre er der Richtige. Ich wette, er könnte Ihnen eine billige Anlage zusammenschrauben. Und wie gesagt, er ist gut.«
    »Und wie heißt er?«
    »Quinton. Um diese Zeit findet man ihn normalerweise in der Bücherei um die Ecke … falls Sie es eilig haben.«
    »Können Sie mir nicht einfach seine Telefonnummer geben?«
    »Nein. Es wäre besser, wenn Sie in der Bücherei vorbeischauen würden. Quinton ist ein Typ, den man einfach … na ja, über den man stolpern muss. Verstehen Sie? So, das Schloss ist fertig.«
    Er stand auf und drückte mir zwei glänzende Schlüssel in die Hand. »Hier, bitte schön. Besser als das alte, aber diese lahme Tür erfüllt ihre Funktion auch nur noch mehr schlecht als recht.«
    Ich seufzte. »Also gut, ich werde mir den Typ in der Bücherei mal ansehen. Wie heißt er gleich noch mal?«
    »Quinton. Gehen Sie in den Lesesaal und fragen Sie die Bibliothekarin nach ihm. Die weiß garantiert, wo er gerade ist.«
    Einen Versuch war es wert; außerdem hatte mich der Schlosser noch nie falsch beraten. Ich dankte ihm und bezahlte das neue Schloss. Sicher würde es wieder verdammt schwierig werden, das Geld von meinem Vermieter zurück zu bekommen.

Vier
     
     
    Ich ging also in die Zentralbücherei zwischen der Forth und Madison Avenue. Die Bibliothekarin musste nicht einmal nachdenken – sie wusste sofort, wo Quinton sich aufhielt.
    Ich ging eine Reihe von Tischen entlang, an dessen Ende ein Mann saß, der an einem Computer arbeitete. Er hackte in einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf die Tastatur ein und murmelte dabei die ganze Zeit vor sich hin. Sein langes braunes Haar trug er in einem Pferdeschwanz zusammengebunden und sein blasses Gesicht wurde von einem kurz geschnittenen, dunklen Bart eingerahmt.
    Er hielt in seiner Arbeit inne, verdeckte hastig das, was er gerade tat, mit einem Bildschirmschoner und sah mich dann fragend an.
    Ich trat zu ihm. »Sind Sie Quinton?«
    »Wer will das wissen?«, entgegnete er.
    »Ich heiße Harper Blaine und der Schlosser von Pioneer Square hat Sie mir empfohlen.«
    Er nickte. »Okay. Worum geht es?«
    »In mein Büro wurde eingebrochen und ich brauche irgendeine Art Alarmsystem. Und zwar am besten sofort und so billig wie möglich.«
    »Aha, ich verstehe.« Er grinste mich an. »Ja, ich kann Ihnen da in circa einer Viertelstunde etwas einbauen. Es wird zwar nicht perfekt sein, sollte die Barbaren aber erst einmal in Schach halten.«
    Ich starrte ihn fassungslos an.
    Wieder grinste er. »So schwierig ist das nicht. Wie sieht denn Ihr Büro aus?«
    »Eine Tür, ein Fenster, zwei Telefonleitungen«, antwortete ich. »Eine davon ist für mein Modem.«
    »Nichts einfacher als das. Wie weit ist es bis zu Ihnen?«
    »Nicht weit, etwa acht Block von hier.«
    »Sind Sie mit dem Auto oder zu Fuß da?«
    »Zu Fuß.«
    »Na, dann mal los.« Er loggte sich aus dem Computersystem aus und nahm seine Jacke und den Rucksack, der neben ihm auf einem Stuhl lag.
    Ich musste mich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. Ich bin zwar groß und habe lange Beine, aber Quinton verlor keine Zeit, und um da

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