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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Mooshammer Liesl war nämlich grad herinnen.«
    Aha, daher weht der Wind.
    »Ja, und die Liesl, die hat mir erzählt, dass sie vorhin im Landgasthof war, weil sie denen doch immer die Tischtücher bügelt.«
    »Soso. Und deswegen weißt du jetzt automatisch, dass ich sechs Leberkässemmeln will?«
    »Geh, Schmarrn. Aber die Liesl hat gesagt, dass eure Oma drinnen hockt. Also, im Landgasthof, mein ich. Und, dass sie einen Grillteller bestellt hat.«
    »Aha«, sag ich und nehm die Semmeln in Empfang. »Was kriegst?«
    »Sieben zwanzig. Einen Grillteller für zwei Personen übrigens.«
    Ich zähl ihm das Geld auf den Tresen. »Dann wird sie halt einen rechten Hunger haben, die Oma.«
    »Das glaub ich eigentlich weniger, weil, stell dir vor: sie war nämlich gar nicht allein dort. Sie hat einen …«
    Aber das hör ich schon nimmer. Eine Drecksratscherei ist das in diesem Kaff. Wirklich. Und die größte Ratschn von Niederkaltenkirchen ist eben die Mooshammer Liesl. Und weil sie seit ungefähr hundert Jahren mit der Oma befreundet ist, weiß sie natürlich auch beinah alles von ihr. Und genau aus diesem Grunde, genau deshalb, fahr ich da jetzt erst einmal hin.
    Die Liesl ist seitlich am Haus, und zwischen zwei Bäumen hängt sie Bettwäsche auf die Leine. Mit ein paar Wäscheklammern zwischen den Zähnen begrüßt sie mich freundlich. Ich komm auch gleich zum Punkt.
    »Nein, Franz, da sag ich dir nix drüber. Rein gar nix«, sagt die Liesl fast etwas bockig auf meine Fragen nach dem unbekannten Alten. Die Leberkässemmel ist der Wahnsinn!
    »Von mir kriegst da kein Sterbenswörtchen heraus. Weil: schließlich ist die Leni meine Freundin, gell.«
    Aber das ist ja direkt lächerlich. Die Liesl, die wo einen jeden hier im Dorf ausrichtet bis zum Gehtnichtmehr, macht jetzt plötzlich einen auf loyal. Doch nachdem ich ihr erklärt hab, dass sie sowieso längst straffällig geworden ist wegenübler Nachrede und Verleumdung und dass ich das leider jetzt melden muss, wird sie natürlich gesprächig. Und so erfahr ich allerhand.
    »Gut schaut sie übrigens aus, deine Oma, nur dass du das weißt. So gut wie seit Jahren nicht mehr. Und ganz rote Wangen hat sie«, sagt die Liesl am Schluss, klemmt den leeren Wäschekorb unter den Arm und verschwindet im Haus.
    Und so mach ich mich auch gleich wieder auf den Weg, weil ich ja mittlerweile weiß, was ich wissen wollte. Und natürlich, weil ich dringend noch die Warmen ausliefern muss. Die sind zwar mittlerweile leider schon kalt. Aber es hilft alles nix. Gelegentlich muss man halt Prioritäten setzen.
    »Geh Franz, die sind ja schon eiskalt«, brummt der Papa gleich beim ersten Bissen.
    »Ja«, sag ich. »Das Leben ist hart. Doch dafür hab ich Neuigkeiten.«
    »Davon werden die Semmeln auch nicht wieder warm«, sagt er grantig. Essen tut er sie aber trotzdem. Nachdem er mich auffordernd anschaut, lass ich ihn erst ein bisschen zappeln. Lass ihn zappeln, setz mich ins Gras und genieße meinen geistigen Vorsprung. Aber schließlich erzähl ich’s ihm dann doch. Die Geschichte von der Leni und dem Paul, genau so wie ich’s grad von der Liesl gehört hab. Und das war so. Der Paul, der ist nämlich ein Künstler. Genauer ein Maler. Noch genauer: ein entarteter Maler. Das war er jedenfalls im Dritten Reich. Weil er eben damals blaue Pferde und grüne Schneehasen gemalt hat. Im Grunde hat das niemanden gestört, und eine Zeit lang lief alles gut. Aber irgendwann sind dann doch die Nazis vor der Tür gestanden. Und er war gezwungen zu fliehen. Von München-Schwabing kreuz und quer durch Bayern. Und schließlich ist er eben hier gelandet. Hier bei uns in Niederkaltenkirchen. Und weil meine Vorfahren hilfsbereite und christliche Menschen waren, habensie ihm selbstverständlich Zuflucht gewährt. Mitsamt seinem grünen Schneehasen. Viele im Dorf haben davon gewusst, und trotzdem ist lang nichts passiert. Eines Tages aber hat der Gauleiter davon Wind bekommen. Im Grunde kann das bei einem so kleinen Ort auch gar nicht lang ausbleiben. Und so hat er halt wieder weg müssen, der Paul. Ja, mehr wusste die Liesl eigentlich auch nicht. Nur so viel vielleicht noch, dass er etwa zwei Jahre hier gelebt hat, bevor er notgedrungen weiterzog.
    »Aha. Und was will er jetzt hier? Nach so dermaßen vielen Jahren«, fragt der Papa nach meiner Berichterstattung.
    »Das wirst ihn schon selber fragen müssen«, sag ich noch so, und wie auf Kommando schlendern sie in den Hof rein, die beiden Senioren.
    »Wir

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