Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)
Diese werden dann mit Paprikapulver bestreut und in Ochsenmark oder Butter scharf angebraten und anschließend mit 1/2 Liter Brühe abgelöscht. Ein Esslöffel Tomatenmark wird untergemischt und gesalzen und gepfeffert. Danach eine gewürfelte Kartoffel, Sellerie, gelbe Rüben, gehackte Zwiebeln dazufügen und bei mäßiger Hitze anderthalb Stunden köcheln lassen. Kleingehackte Petersilie erst am Schluss zufügen und unterrühren.
Natürlich nimmt die Oma immer mindestens die doppelte Menge. Weil, wie wir ja schon wissen: die Eberhofers sind gefräßig , erst recht, wenn der Leopold den Hof mit seiner Anwesenheit bereichert. Und so ein Pichelsteiner ist ja erst gut, wenn er so ein- bis zweimal aufgewärmt wird. Und da kann es dann schon passieren, dass der Franz, wenn er vom Wolfi heimkommt, erst noch mal zum Ofen schlendert und so eine kleine private Pichelsteinerorgie feiert. Meistens wird der Papa davon wach. Und dann hocken wir beide am Tisch und löffeln aus dem Tiegel gleich ganz ohne Teller. Am nächsten Tag schimpft sie freilich, die Oma. Weil sie jetzt wieder frisch kochen muss. Aber es hilft halt alles nix.
Kartoffelbratl
Ein Kilo Schweinebraten mit Schwarte, eine Scheibe Wammerl (beides mit der Schwarte nach unten), gehackte Zwiebeln, Karotten und in Scheiben geschnittene Kartoffeln in eine große Reine geben und so weit mit Brühe aufgießen, dass alle Kartoffeln bedeckt sind. Bei mittlerer Hitze anderthalb Stunden garen lassen, wobei das Fleisch nach der Hälfte der Zeit gewendet, gesalzen und gepfeffert wird. Danach immer wieder mit Wasser oder Bier übergießen. Die Kartoffeln werden mit einem Krautsalat zum Fleisch gereicht. Die Zwiebeln und Karotten, durch ein Sieb gedrückt, ergeben eine gute Soße.
Bei einem Kartoffelbratl, da brauch ich praktisch gar kein Fleisch nicht. Sonst schon. Aber beim Kartoffelbratl, da schmecken die Kartoffeln einfach schon so saugut, weil die ja in dem Fleischsud gegart worden sind und sich somit quasi schon den ganzen Geschmack einverleibt haben. Ja, man könnt direkt meinen, das Fleisch hat den ganzen Geschmack an die Kartoffeln abgegeben und hat jetzt selber keinen mehr. Da schmecken die Kartoffeln tatsächlich viel mehr nach Fleisch als das Fleisch selber. Probierts’ es aus!
Marillenknödel mit geschmolzener Butter
250 Gramm Quark, 1 Ei, jeweils 3 Esslöffel Mehl, Grieß und Semmelbrösel, sowie 1 Esslöffel Öl miteinander vermengen und 1/2 Stunde ruhen lassen. Mit einem Löffel den Teig abstechen und in den bemehlten Händen flachdrücken. Die Marillen werden nun hineingegeben und mit dem Teig umhüllt. Man sollte darauf achten, schön geformte Knödel zu erhalten. Diese werden dann in gesalzenes, kochendes Wasser gegeben, auf kleinere Flamme gedreht und etwa 20 Minuten ziehen gelassen. In der Zwischenzeit erhitzt man etwas Butter in der Pfanne und röstet Semmelbrösel mit Zucker darin an. Über die fertigen Knödel verteilen. Wer es süßer mag, sollte vor der Zubereitung den Obstkern entfernen und anstelle davon ein Stück Würfelzucker hineingeben.
Die Oma, die ist ja die Mehlspeisenkönigin schlechthin. Und ihre Marillenknödel sind einfach nur zum Niederknien. Der Nachteil daran ist, dass ich nach einem solchen Essen immer schon nach kurzer Zeit, um nicht zu sagen: gleich im Anschluss daran noch dringend was Deftiges brauch. Und da ist es dann schon ziemlich gut, wenn noch was vom Pichelsteiner übrig ist. Oder vom Kartoffelsalat. Oder wenigstens von der Grießnockerlsuppe.
Danke
Und wieder einmal möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken. Dieses Mal fang ich bei meinen treuen Lesern an.
Ich bin immer wieder überwältigt, mit welcher Freude Ihr zu meinen Lesungen kommt und was für eine großartige Stimmung im Handumdrehen herrscht. Euer Zuspruch tut unheimlich gut und jagt mir schon mal die eine oder andere Gänsehaut über den Buckel. Auch die lieben Schreiben, die ich erhalte, freuen mich unbändig, auch wenn ich nicht jedes einzelne beantworten kann, da sonst der nächste »Eberhofer« ziemlich lang auf sich warten ließe.
Eines möchte ich Euch noch mit auf den Weg geben: Nämlich meinen ›Hannes‹, ein Roman, ebenfalls bei dtv . Lest doch bitte mal rein, es lohnt sich. Dieses Buch liegt mir sehr am Herzen und ich könnte fast wetten, dass es Euch gefällt.
Nun zu meinem lieben »Geschwader«, das mich stets fürsorglich unterstützt, berät, vermittelt oder wo ich mich einfach mal ausquatschen kann.
Meine Agentur copywrite:
Georg
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