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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Hügeln Taras. Mia konnte den Blick nicht von diesem Bild abwenden, es war, als würden sich die Gefallenen zu einem blutigen Meer zusammenschließen, getragen von ihrem Zorn, ihrer Verzweiflung und ihrem Hass auf ihre Feinde.
    Sie hielt den Atem an, als Bromdur die letzte Silbe seines Zaubers sprach. Mit ohrenbetäubendem Knall raste der Wirbel in die Höhe, durchschlug die Wolken, die krachend zusammenstießen und blaue und grüne Blitze über den Himmel schickten, und raste zurück zur Erde. Mit gewaltigem Donnern schlug er in das Schwert ein, das für einen Augenblick gleißend hell wurde und das Schlachtfeld in silbernes Licht tauchte.
    »Als Bromdur starb, legte er die Wut und die Flüche der Gefallenen aus ihrem Blut in Kirgans Schwert. Von nun an sollte sich ihr Zorn in den Händen Kirgans gegen all jene Zwerge und Feen richten, die den Frieden zwischen den Völkern bedrohten«, raunte Theryon, und Mia sah, wie der Zwerg mit letzter Kraft Kirgans Hand um das Schwert legte und fest zudrückte. Kirgan rührte sich nicht, als sein Blut die Klinge hinabrann. Er ließ den Blick seines sterbenden Freundes nicht für einen Moment los. »Der Herrscher der Zwerge verband Kirgans Blut untrennbar mit dieser Waffe und legte damit die Macht über den Zorn der einst Gefallenen in seine Hände: Von diesem Zeitpunkt an lag es in seinem Ermessen, den Frieden zwischen den Völkern zu bewahren und jene in die Knie zu zwingen, die in seinen Augen gegen selbigen aufbegehrten. Bromdur war bewusst, dass es eine große Macht und Verantwortung war, die er Kirgan übertrug, und er gab seinem Freund das Schwert mit den Worten . ..«
    »Fa'rrol Oghram«, grollte Bromdurs Stimme an Mias Ohr, und sie schauderte, als sie die Tränen sah, die aus den Winkeln seiner braunen Augen und über seine Wangen liefen. »Khergur Ifnatram.«
    »Für das Licht«, flüsterte Theryon kaum hörbar. »Ritter der Sterne.«
    Lautlos trat eine helle, rot flackernde Flamme aus seinem Körper und versank unter einem leisen Zauberwort in Kirgans Brust.
    »Bromdur gab seinem Freund die Kraft, auch ohne sein Schwert über Magie zu gebieten«, sagte Theryon leise. »Er schenkte ihm die Zauberkraft der Zwerge — sein Feuer der Magie. So wurde aus Kirgan der Erste Krieger des Lichts.«
    Mia sah, wie die Wärme in Bromdurs Augen aufflammte, und noch einmal meinte sie sein Lachen zu hören in den großen, steinernen Hallen seines Volkes. Dann wurde sein Blick kalt, ein heiseres Keuchen drang aus seinem Mund, ehe seine Hand von Kirgans Schwert glitt und lautlos in seinem Blut landete. Mia schnürte es die Kehle zu, als Kirgan sich vorbeugte und seinem Freund die Augen schloss. Sie sah, dass er weinte, doch er rührte sich nicht dabei. Die Tränen flossen einfach aus seinem Körper, kristallen und still. In diesem Moment, das wusste Mia, war Kirgan der einsamste Mensch auf der Welt.
    Schließlich hob der Krieger des Lichts den Kopf. Für einen Moment saß er regungslos. Dann sprang er auf die Füße, riss das Schwert in die Höhe und stieß es mit einem Brüllen in den Himmel, dass die Wolken von einem gleißend hellen Strahl aus Feuer zerrissen wurden. An ihrer Stelle entzündeten sich Flammen am Firmament, Stürme aus Glut fegten darüber hin, und als die dunklen Truppen Morrígan vom Lärm getrieben aufs Schlachtfeld zurückkehrten, stieß Kirgan das Schwert vor. Mia sah Morrígan in vorderster Reihe, sie lächelte voller Hohn, als sie die Menschen sah, die sich ihr zum Kampf stellten. Doch dann brüllte Kirgan einen Zauber, und die Flammen schossen vom Himmel auf die Erde nieder. Sie verwandelten sich in Feen und Zwerge, Mia sah Bromdur in ihren Reihen, wie er eine gewaltige Axt schwang. Flammende Schleier stoben von Kirgans Schwert in die Höhe und trugen die Gefallenen zu ihren Mördern. Morrígan riss die Arme in die Luft, doch ihre Zauber wurden von den Schreien der Toten erstickt, die flammenden Waffen zerrissen die Luft und trieben ihre Anhänger zurück. Viele von ihnen wurden in Stücke gerissen, Mia sah, wie Bromdur die fliehende Morrígan in Vogelgestalt erfasste und mit gewaltiger Kraft in den Himmel schleuderte, wo ihr Körper in unzählige Splitter zersprang. Ein Schatten glitt aus den Scherben, hinter dem sich ein schwarzer Riss auftat und ihn verschluckte.
    »Morrígan entzog sich der Vernichtung, indem sie sich auf ewig von ihrem Körper trennte«, sagte Theryon, als die letzten Feen verschwunden oder tot waren. »Doch Kirgan gelang es mit der Kraft

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