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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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der Gefallenen, Morrígans Geist zu verbannen. Ihre Schergen wurden besiegt, und der Kampf auf den Hügeln Taras ging als Kirgan Schlacht in die Geschichte ein.«
    Mia sah, wie die Hügel sich im Zeitraffer verwandelten. Die Gefallenen verschwanden, fruchtbares Gras wuchs über den Hängen, und Kirgan erschien in strahlender Rüstung, das Schwert zum Himmel gereckt.
    »Langsam erholten sich die wenigen verbliebenen Zwerge und Feen«, sagte Theryon. »Und Kirgan gründete den Orden der Sternenritter, bestehend aus Menschen und Zwergen — und verschrieb sein Leben als Krieger des Lichts dem Kampf gegen das Böse und für die Freiheit aller Wesen der Grünen Insel.«
    Nebel zog über die Hügel und hob Mia sacht empor, um sie aus der Geschichte hinauszutragen. Sie schaute ein letztes Mal in Kirgans Augen, diese flammenden Schatten, dann verschwand er im Nebel der Zeit, und Mia fand sich an Theryons Tisch wieder. Nachdenklich schaute sie auf die Nebel des Buches, die nun wieder die Seiten bevölkerten.
    »Über eine sehr lange Zeit waren die Sternenritter unter Kirgans Führung und später unter der Leitung seiner Nachfahren als gute und gerechte Ritter in Ander- und Menschenwelt bekannt«, fuhr Theryon fort. »Während in den meisten Teilen der übrigen Welt die Gargoyles die Herrschaft über die Anderwelt errangen, fiel diese Würde in Irland den Zwergen zu. Die Menschen herrschten über die Oberwelt, während die Feen nach der Schlacht gegen Morrígan kein Interesse mehr an politischer Einflussnahme hatten und sich unabhängig von jeglicher regierenden Autorität in die Hügel der Insel zurückzogen. So kam es bereits damals — lange vor dem Zauber des Vergessens — zu einer Teilung Irlands in die reale Welt der Menschen und die Anderswelt oder auch das Reich der Geister, wie sie damals bezeichnet wurde. Die Krieger des Lichts dienten mit ihrem Orden als Ritter zwischen den Welten. Kirgan vererbte seine Gabe — die ihm innewohnende Magiefähigkeit sowie die Kraft, sein Schwert zu führen und dessen Macht zu entfalten — an das älteste seiner Kinder, und so führten seine Erben den Orden bis zuletzt.«
    Ein Schatten legte sich auf Theryons Gesicht, und Mia spürte, wie sich etwas in ihr zusammenzog. »Soll das heißen ...«, begann sie, doch ein Blick in Theryons Augen genügte, um ihren Gedanken zu bestätigen.
    »Der Orden zerbrach«, sagte der Feenkrieger fast lautlos. »Und mit dem Zauber des Vergessens geriet er ins Reich der Legenden. Ich weiß nicht, welche Umstände seinen Untergang herbeiführten. Es existieren unzählige Mythen darüber, doch mein Volk hat sich von Menschen und Zwergen entfernt — zu früh, als dass es noch etwas über das Ende des Ordens wissen würde. Aber es gibt ein Volk, das mehr über den Orden weiß. Die Zwerge sind davon überzeugt, dass das Erbe des Kriegers des Lichts unsterblich ist und noch heute besteht.«
    Mia holte tief Atem. »Wenn das wahr ist, dann gibt es irgendwo auf der Welt einen Nachkommen Kirgans. Er verfügt über die Kraft, sein Schwert zu führen — jene Waffe, die schon einmal die Freiheit und den Frieden der Völker bewahrte.«
    Grim nickte düster. »Kirgan war ein Krieger. Mit der Kraft seines Schwertes hat er die Feen und Zwerge besiegt, die sich um Morrígan scharten. Mit einem Helden von seiner Art könnten wir die Schneekönigin in ihre Welt zurücktreiben. Aber abgesehen davon, dass wir einer Legende auf der Spur sind — wo sollen wir den Krieger des Lichts finden? Er könnte überall sein.«
    »Uns bleibt keine Wahl«, erwiderte Theryon. »Wir müssen uns an jenes Volk wenden, das seit jeher eng mit dem Krieger des Lichts und seinen Rittern verbunden war — bis zu dem Tag, an dem der Orden unterging. Bis heute haben sie ihre Herrschaft über die Grüne Insel verteidigt, und möglicherweise gibt es unter ihnen jemanden, der mehr über das Schicksal des Kriegers des Lichts weiß, vielleicht sogar einen Zeitzeugen, denn eines ist sicher: Zwerge werden ziemlich alt.«
    Grim seufzte leise. »Die Zwerge werden nicht begeistert sein, einen Steinkopf wie mich in ihren Reihen begrüßen zu dürfen. Aber das macht nichts.« Ein verschwörerisches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. »Unser Weg führt uns auf die Smaragdinsel«, grollte er. »Wir reisen zu den Zwergen Irlands.«

Kapitel 21

    er Wind kroch eiskalt über den Square des Innocents. Schwarze Wolken rasten lautlos über den Himmel, der Mond warf sein Licht gleichgültig auf die Häuser, die

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