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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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es gegen die Wand. Mia schrie, als der leblose Körper zu Boden fiel. Grim zog sie an sich, und sie verbarg das Gesicht an seiner Brust. Sie sah nichts mehr, aber sie hörte die Schreie in Todesfurcht, Kinder, die nach ihren Eltern riefen, und das metallene Zischen von Schwertern in der Luft. Sterbende brachen auf den Steinen zusammen.
    Ein wütender Schrei ließ Mia den Kopf heben. Durch den Staub sah sie, wie Pheradin kämpfte. Um ihn herum lagen die Leichen der Freien — Gargoyles, Männer, Frauen, Kinder, niedergemetzelt in einem einzigen Atemzug. Pheradin kämpfte gegen Thoron und drei weitere Gargoyles. Zwei von ihnen streckte er nieder, doch als der dritte ihn zum Zweikampf forderte, nutzte Thoron seine Chance. Mit einem Schrei hob er das Schwert und stieß es in Pheradins Richtung. Da sprang ein Schatten hinter einer Säule vor. Mia sah, dass es die Frau war, die Frau mit dem langen schwarzen Haar. Sie war noch jung, kaum älter als Mia vielleicht, und in ihren Augen lag tiefste Verzweiflung. Wortlos warf sie sich vor Pheradin und wurde im selben Moment von Thorons Schwert getroffen.
    Für einen Augenblick stand die Zeit still. Mia sah, wie Thoron sein Schwert zurückzog. Niemals würde sie dieses Geräusch vergessen, diesen Klang von Blut, Metall und Tod. Pheradin fuhr herum, er fing seine Geliebte, ehe sie auf dem Boden aufschlug. Fassungslos starrte er auf ihre Wunde. Mia sah, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte, wie sie die Hand ausstreckte, um seine Wange zu berühren, und starb, ehe sie sie erreichte. Leblos fiel ihre Hand auf den Boden, mit einem kalten Geräusch, das den Moment zerriss. Pheradin warf den Kopf in den Nacken, unmenschlich rollte sein Schrei durch den Raum und brachte den Boden zum Erzittern. Er zog seine Geliebte an sich, sprang zum Fenster und stürzte sich hinaus. Mia lief ihm nach, doch noch ehe sie das Fenster erreicht hatte, wurde es hell, und sie fand sich in Pheradins Saal wieder.
    Er stand unverändert. Noch immer starrte er sie an, doch in seinen Augen glitzerten Tränen. Langsam verglühten die Flammen auf dem Pergament. Sie hatten es nicht beschädigt. Pheradin umfasste es mit beiden Händen. Dann wandte er sich ab und verließ mit langen Schritten den Raum. Die Kerzen flackerten kurz. Dann erloschen sie — als hätte ein Windhauch sie gestreift.

Kapitel 31

    eruhige dich!« Mia warf ihm einen strengen Blick zu. »So schlimm ist unsere Lage nun auch wieder nicht.«
    Grim stieß die Luft aus. »Natürlich nicht! Ich habe mir immer schon gewünscht, von einem Psychopathen in seinem Palast gefangen gehalten zu werden. Na klar, nichts wollte ich lieber! Wenn ich ehrlich bin, habe ich seit meiner Geburt davon geträumt, und TATAA — endlich ist es wahr geworden!«
    Verflucht, war er wütend. Seit Stunden hockten sie nun in diesem Zimmer, vermutlich dem einzigen im ganzen Gebäude, das nicht verkohlt war. Sie waren von zwei der Kreaturen, die sie in der Stadt angegriffen hatten, aus dem Raum mit den Kerzen geholt und hierher verfrachtet worden. Gewaltige Bücherregale standen an den Wänden, aber es gab kein Fenster, und die Tür war magisch gesichert. Sie waren Gefangene — Gefangene eines Wahnsinnigen! Grim fuhr sich an die Stirn. Diese Kopfschmerzen machten ihn wahnsinnig.
    »Also, ich finde, Mia hat recht«, sagte Remis jetzt. Grim warf ihm einen Blick zu. Er hockte neben dem Mädchen auf dem einzigen Sofa und schaute so zufrieden drein, als hätte man ihm gerade eine Weintraube in den Mund geschoben. Er sah Grim an, ein Funkeln lag in seinem Blick, das Grim nervös machte.
    »Abgesehen davon, dass wir hier von merkwürdigen Leuten gefangen gehalten werden, haben wir auch einiges erfahren, oder etwa nicht?«
    Grim schnaubte durch die Nase. Lächerlicher Kobold! Diesen Schulmeisterton konnte er sich gleich abschminken, so viel stand fest. »Allerdings«, grollte er. »Zum Beispiel, dass Moira tatsächlich eine Freie war.« Grim dachte an ihr Gesicht. Sie hatte ihn angeschaut, als wäre sie wirklich da gewesen. Er sah sie wieder auf der Kapelle kurz vor ihrem Tod und in der Arena mit diesem traurigen Ausdruck in den Augen.
    »Ich frage mich, ob die Freien tatsächlich mit den Menschen paktiert haben«, sagte Remis nachdenklich. »Es sah viel mehr so aus, als hätten sie mit ihnen zusammengelebt.«
    Grim nickte langsam. Der Kobold hatte recht. Diese Szene, in die sie da geraten waren, ließ keinen anderen Schluss zu. Schaudernd dachte er an Thoron und den Hass in seinen

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