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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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gerade etwas verstehen. Dann zuckte er die Achseln. »Wie ihr wollt.«
    Er wandte sich zum Gehen. Mia hörte, wie die Insekten hinter ihr gegen den Schutzwall flogen. Er begann zu splittern. Sie warf Grim einen Blick zu, aber der stand da wie ein bockiges Kind und rührte sich nicht. Schnell trat sie Pedro in den Weg. Er hob ruckartig den Kopf wie ein wildes Tier kurz vor dem Angriff. Für einen Moment bereute sie, ihm entgegengetreten zu sein. Dann straffte sie die Schultern und schaute ihm direkt in die Augen.
    »Wir müssen zum Pantheon«, sagte sie mit fester Stimme. Sie spürte Grims Blick wie Feuer auf ihrer Haut, aber er schwieg.
    Pedro sah sie an, es war unmöglich zu erraten, was er dachte. Dann nickte er.
    »Folgt mir.«
    Ohne ein weiteres Wort ging er die Treppe hinab, ungeachtet des berstenden Schutzwalls.
    Mia sah ihm nach. Sie hörte, wie Remis auf ihrer Schulter die Luft ausstieß, als Grim neben sie trat. Sie seufzte. Jetzt kam die Standpauke. Wie kannst du mit ihm sprechen, dem Blutkönig, der die Gargoyles umbringen wollte! Doch Grim sah sie nur an und sagte dann: »Es ist deine Entscheidung.«
    Überrascht hob sie die Brauen. »Ich dachte, du reißt mir den Kopf ab, weil ich ihn aufgehalten habe.«
    Grims Gesicht verdunkelte sich. »Nein«, erwiderte er leise. »Im Gegensatz zu uns scheint er sich in dieser Welt der Verdammten auszukennen.« Er warf einen Blick auf die wütende Insektenwolke hinter dem Schild, dann machte er den ersten Schritt die Treppe hinab. »Im Moment haben wir keine Wahl. Wir müssen ihm vertrauen.«

Kapitel 45

    rim vertraute dem Kerl überhaupt nicht. Zur Hölle noch eins, was war hier los? Was hatte Pedro von Barkabant an diesem Ort zu suchen? Sicher, Grim wusste von den Verbrechern, die zur Strafe für besonders schwere Vergehen in den Riss der Vrataten verbannt worden sein sollten — aber Pedro von Barkabant war ein Wahnsinniger! Einer, der nackt durch den Wald rannte und dabei zufällig zwei der mächtigsten Artefakte der Weltgeschichte verlor! Nur dass er vorher noch mal eben fast das gesamte Volk der Gargoyles ausgelöscht hatte! Hoppla, könnte man sagen, dafür konnte er ja gar nichts — er war eben verrückt! Grim hustete und schmeckte Blut. Verdammt, was fiel seinem Körper ein, ausgerechnet jetzt schlappzumachen? Er musste sich beeilen, sonst würde er bald genauso durchdrehen wie dieser verrückte Exkönig der Menschen.
    Er starrte Pedro an, der seelenruhig durch die finstersten Gassen stiefelte, als wollte er ihm beweisen, wie gut er sich in dieser Hölle auskannte. Immer wieder ertappte Grim ihn dabei, wie er ihn anstarrte, so als wollte er etwas sagen, das er nicht sagen konnte — oder als wollte er ihm hinterrücks ein Messer ins Herz rammen, wie Wahnsinnige das eben so machten. Grim schüttelte kaum merklich den Kopf. Nein, dieser Kerl war alles andere als verrückt, so viel stand fest. Es musste einen anderen Grund geben, aus dem er die beiden Zepter damals losgeworden war — und Grim würde es herausfinden. Notfalls würde er ihm die Wahrheit aus dem Leib schütteln, und wenn er schon mal dabei war, konnte der Kerl auch gleich verraten, was er im Riss der Vrataten zu suchen hatte. Gut, es war ein Ort ohne Zeit — aber für die Unsterblichkeit die Hölle in Kauf zu nehmen, nein, so weit würden doch nicht einmal Menschen gehen. Oder doch? Grim sah zu, wie Pedro mit beinahe nachlässiger Geste einen mickrigen Dämon von einem der Häuserdächer schoss. Allein dieser Stab, den er bei sich trug, war ein Grund zum Lachen! Schwert, Zauberstab und Pfeilröhre in einem — Mourier hätte seine wahre Freude daran gehabt.
    Aber nützlich war Pedro, das musste Grim zugeben. Mindestens einmal schon hatte er sie um ein Gelage von Dämonen herumgeführt, die sich gerade über einen undefinierbaren Fleischberg hergemacht hatten. Offensichtlich war das einmal ein lebendiges Wesen gewesen. Mit Dämonen im Blutrausch war nicht zu spaßen, und Pedro schien das zu wissen. Er führte sie in großem Bogen um das Pantheon herum und suchte offenbar nach einem Durchschlupf. Grim zog die Brauen zusammen. Sobald sie erreicht hatten, was sie wollten, würde er sich nicht mehr zurückhalten. Dann würde er tun, was er tun musste.
    Gerade erreichten sie den Tiber. Doch aus dem schönen gewittergrünen Fluss war ein brodelnder Moloch geworden, dessen Ufer sich wie faulendes Fleisch ins Innere der Stadt fraß. Grim stöhnte, als ihm der Verwesungsgestank in die Nase stieg, und Mia

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