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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Richtung schaute. Konnte sie sie in den Schatten erkennen? Ihre Gefährten hockten auf ihren Pferden, die sich schmatzend und gurgelnd an dem Menschen gütlich taten. Ein boshaftes Lächeln glitt über das Gesicht der Frau. Für einen Moment glaubte Mia, dass sie sie direkt ansah. Dann wandte sie sich ab. Erleichtert stieß Mia die Luft aus.
    »Sie verbergen sich in den Schatten«, sagte die Frau, während sie sich in den Sattel schwang. »Ergreift sie!«
    Mit diesen Worten riss sie ihr Pferd herum und preschte auf die Gasse zu.
    Grim packte Mia am Kragen, schwang sich in die Luft und raste über die Ruinen der Stadt dahin. Für einen Moment fürchtete Mia, die Pferde würden sich in die Luft erheben und ihnen nachjagen, doch sie blieben am Boden und fielen bald zurück. Stattdessen zischten ihnen schwarze Pfeile nach, einer traf Grim in die Schulter. Er brüllte vor Schmerz, doch er verlangsamte seinen Flug nicht. Erst als die Schreie der Reiter und das Trappeln der Pferde auf dem Asphalt verklungen waren, landete er auf dem Balkon eines halb verfallenen Herrenhauses. Taumelnd brach er durch die hölzerne Tür und fiel der Länge nach in ein staubbedecktes Schlafzimmer.
    Mia landete auf dem Rücken und kam stöhnend auf die Beine. Sie sah sich um. Ein Bett aus schwarzer Seide stand unberührt an einer Wand. Mehrere Spiegel hingen stumpf an den Wänden, und zwei dunkle Stühle standen vor einer uralten Kommode. Dieses Zimmer war vor Urzeiten das letzte Mal betreten worden, das konnte sie sehen. Der Staub lag überall wie eine zarte Schicht aus Schnee.
    Grim stöhnte. Er wollte sich aufrichten, aber seine Beine gaben unter ihm nach. Schwer atmend lehnte er sich mit dem Oberkörper gegen die Wand. Sein Gesicht war grau geworden. Er bewegte den Mund, seine Lippen platzten auf und begannen zu bluten. Mia kniete sich neben ihn und griff nach seiner Hand. Seine Finger waren eiskalt.
    »Der Pfeil«, flüsterte er angestrengt. »Du musst ...« Er hustete.
    Remis sah Mia ernst an. »Du musst ihn rausziehen«, sagte er, und seine feste Stimme passte überhaupt nicht zu seinem ängstlichen Blick. »Er ist vergiftet. Grim kann sich erst heilen, wenn der Pfeil entfernt wurde. Ich habe nicht die Kraft dazu. Du musst das machen.«
    Mia kam auf die Beine. Ihre Knie zitterten, als sie den Pfeil mit beiden Händen umfasste.
    »Weiter unten«, dirigierte Remis ihre Finger an den Pfeilschaft. »Und dann — einfach ziehen, so fest du kannst. Er darf nicht abbrechen. Los!«
    Mia schloss die Augen und zog. Ein knirschendes Geräusch erklang, Grim stöhnte. Dann war der Pfeil frei. Mia flog auf den Rücken, warmes Blut spritzte ihr ins Gesicht. Sie kam auf die Beine, schmiss den Pfeil in eine Ecke und ließ sich neben Grim fallen. Er saß regungslos. Für einen Moment glaubte sie, er wäre gestorben. Dann hob sich sein Brustkorb, und sie hörte, wie er den Zauber murmelte, der seine Wunde kurz darauf schloss. Für einen Moment sah er sie an, die Andeutung eines Lächelns trat auf seine Lippen. Dann flatterten seine Lider, und er verlor das Bewusstsein.
    Mia strich über Grims Stirn, sie war so kalt, als würde kein Leben mehr in ihm stecken. »Was passiert mit ihm?«
    »Er braucht Kraft, Mia«, sagte Remis leise. »Seine letzten Reserven hat er für seine Heilung verbraucht. Er muss sich erholen, aber das kann er nicht, wenn ...« Er stockte.
    »Die Träume«, flüsterte sie. »Was muss ich tun?«
    Remis hob die Schultern. »Du kannst nichts tun«, erwiderte er, und jetzt hörte sie deutlich die Angst in seiner Stimme. »Er ... er muss es tun.«
    Mia sah, wie die letzte Farbe aus Grims Gesicht wich. Da packte sie ihn an den Schultern und schüttelte ihn, so gut sie konnte. Er stöhnte und öffnete die Augen, aber sein Blick war verhangen. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände.
    »Nimm meine Träume«, sagte sie eindringlich. »Du wirst sterben, wenn du es nicht tust!« Erst als sie es aussprach, wusste sie, dass sie recht hatte. Grim zog unwillig die Brauen zusammen. Er wollte sich abwenden, aber Mia ließ ihn nicht los. »Hör mir zu«, sagte sie wütend. »Glaubst du, ich habe keine Angst? Glaubst du, das alles ist für mich kein Problem? Das ist es — aber ich habe mich entschieden, mich nicht von Angst und Zweifel leiten zu lassen! Wenn du es schon nicht für dich selbst tun willst, dann tu es für mich! Glaubst du etwa, ich habe dich getroffen, nur um dich so einfach wieder gehen zu lassen, noch dazu hier, in irgendeiner

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