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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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die Luft abdrückten. Eine der Statuen hatte sie gepackt und umfasste auch Remis mit der Faust. Der Kobold rang nach Atem, doch die Statue rührte sich nicht. Mia hörte das Knistern, als sie wieder versteinerte. Die Figur hielt sie so fest, dass sie kaum Luft bekam.
    »Grim!«, keuchte sie und sah mit Entsetzen, wie der Löwe seine Klauen in Grims Brust grub, ehe auch er versteinerte. Die Welle türmte sich auf dem Platz zu einer wirbelnden Wolke auf, Mia meinte, ein höhnisches Lachen aus tausend Mäulern zu hören und das messerscharfe Schaben von Beißwerkzeugen. Mit einem Ruck setzte die Wolke sich in Bewegung und raste auf die Treppe zu. Mia schrie auf, doch da sprang eine Gestalt aus den Schatten neben dem Geländer. Es war ein Mann, so viel konnte Mia erkennen. Er trug einen kurzen weißen Bart, sein Gesicht war sonnengebräunt. Sein dunkler Mantel flatterte, als er auf die Treppe sprang, und in seinen Händen hielt er einen schlichten schwarzen Stab, um dessen Enden je zwei Kugeln kreisten: eine weiße und eine schwarze.
    »Nafratum!«, rief er mit tosender Stimme und riss den Stab in die Luft. Sofort schossen die Kugeln auf die Wolke zu.
    »Iphenor!« Der Fremde hieb mit dem Stab auf den Boden. Die Kugeln zersprangen, als wären sie gegen eine unsichtbare Wand geprallt — und tatsächlich: Dort, wo ihre Splitter niederfielen, erhob sich ein gewaltiger Schutzschild. Die Insekten surrten aufgeregt auf der anderen Seite, doch der Schild lief die ganze Straße hinab und weit hinauf in den blutroten Himmel.
    Der Fremde fuhr herum. Mit wehendem Mantel lief er auf Mia zu, hob seinen Stab und schlug der Statue zuerst den Kopf und dann die Hand ab. Mia taumelte nach vorn, als die Arme sich von ihr lösten, und Remis plumpste mit der abgeschlagenen Faust zu Boden. Hustend sah Mia zu, wie der Fremde dem Löwen seinen Stab in den Nacken bohrte. Im nächsten Augenblick zerfiel er in tausend Scherben.
    Erleichtert wollte Mia auf Grim zulaufen, doch sein Blick hielt sie davon ab. Regungslos lag er auf der Treppe und starrte den Fremden an, der seinen Blick schweigend erwiderte. Mia zog die Brauen zusammen. Irgendetwas ging hier vor. Da löste sich der Fremde aus seiner Starre. Langsam steckte er den Stab in einen Halter auf seinem Rücken, trat auf Grim zu und hielt ihm die Hand hin.
    »Mein Name ist ...«, begann er, doch Grim ließ ihn nicht ausreden.
    Mit einem wütenden Grollen sprang er auf die Füße und baute sich drohend vor dem Fremden auf.
    »Ich weiß genau, wer du bist — Pedro von Barkabant!« Der Name rollte die Treppe hinab und schickte Mia einen Schauer über den Rücken. Auf einmal hörte sie Jakobs Stimme.
Pedro von Barkabant ... der Menschenkönig, der unter den Gargoyles als Blutkönig in die Geschichte einging.
Er war es gewesen, der den Gargoyles einst ihr Zepter genommen und Jagd auf sie gemacht hatte. Mia erinnerte sich daran, wie sie auf dem Feld gestanden hatte, in der Ferne der Reiter mit dem funkelnden Gegenstand in den Händen, und dann von der Druckwelle erfasst worden war, die sie selbst aus Lucas' Bild geschleudert und die fliehenden Gargoyles vernichtet hatte.
Und er hätte dieses Volk ausgelöscht, wenn sein Wahnsinn ihm nicht zuvorgekommen wäre.
Pedro von Barkabant hatte das Zepter der Menschen und das Zepter der Gargoyles abgelegt — weil er verrückt geworden war. Mia musterte ihn eindringlich. Seine Augen waren von einem hellen, klaren Blau, sein Blick begegnete dem ihren. Ein trauriger Ernst lag auf seinen Zügen, als er höflich den Kopf neigte, doch Wahnsinn konnte sie nicht darin entdecken.
    Aber Grim war das offensichtlich egal. Wütend wischte er sich den Staub des zerbrochenen Löwen von den Schultern und trat auf Pedro zu. »Verflucht seist du, der mein Volk vernichten wollte!«
    Mia hielt den Atem an. Grim hatte die Faust erhoben, doch Pedro rührte sich nicht. Er stand nur da mit dieser seltsamen Traurigkeit im Blick und schaute Grim an, bis dieser die Klaue sinken ließ.
    »Verflucht«, sagte Pedro mit rauer Stimme. »Ja ... das bin ich. Und mehr, als du ahnst. Deswegen bin ich hier, an diesem Ort ohne Zeit und Vergebung.« Für einen Moment stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, dann zog sich eine Maske aus Frost darüber. Seine Augen wurden zu zwei Stückchen Eis, und jede Wärme wich aus seinen Zügen. »Was wollt ihr hier?«
    Grim verschränkte die Arme vor der Brust. »Das geht dich einen feuchten Dreck an, Blutkönig!«
    Pedro nickte langsam, als würde er

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