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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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gerade beschlossen, sie allesamt zum Teufel zu schicken, zur Hölle mit der Sparsamkeit seiner Kräfte — als er etwas in den Augen des Hybriden aufblitzen sah. Erstaunt zog er die Brauen zusammen. Es war ein Lachen. Im nächsten Moment strömte ein warmes Gefühl aus der Hand des Hybriden durch Grims Körper, wie der Atem eines Kindes auf seinem Gesicht. Fassungslos spürte er, wie das Gift sich aus seinem Leib zurückzog und sich die Wunde auf seiner Schulter schloss. Der Hybrid heilte ihn.
    Jetzt erkannte Grim die Wut in den Gesichtern seiner Gefährten — und die Enttäuschung. Seraphin hatte sie belogen, das wusste er plötzlich, ohne auch nur ein Wort mit ihnen zu sprechen — und nun stellten sie sich gegen ihn.
    Er schaute dem Bärtigen in die Augen. Vor ihm stand einer der Rebellen, die jahrhundertelang als Feinde der Gargoyles gegeißelt worden waren — und er hatte ihm das Leben gerettet. Flammen loderten in Grims Blick auf, als er lächelte — er sah es in den Augen des Hybriden. Kaum merklich nickte er. Mehr brauchte es nicht. Im nächsten Moment stürzten sich die Hybriden an ihm vorbei auf die Magier, die überrumpelt zu Boden gingen.
    Grim sah nicht zurück. Er rannte den Gang hinab, denn er wusste, dass er seinem Ziel nah war. Mia war ganz in der Nähe. Er würde sie retten, er würde das Zepter bekommen — und dann würde er ihn bezwingen: Seraphin von Athen, seinen Bruder, der beschlossen hatte, die Welt zu vernichten.

Kapitel 62

    ia atmete nicht. Regungslos starrte sie auf die dunken Schatten, die sich hinter der Flammenwand bewegten, und hörte Seraphins Stimme wie einen Peitschenhieb durch die Luft zischen.
    »Er ist gekommen«, rief er immer wieder. »Ich habe es gewusst! Ich habe gefühlt, dass er mein Schicksal ist!«
    Der Wahnsinn in seiner Stimme schickte Mia kalte Schauer über den Rücken. Endlich lösten sich ihre Fesseln. Ihre Haut brannte, als sie sich zu Morl umwandte, aber sie achtete nicht darauf. In seiner Wut hatte Seraphin den Bannzauber nicht aufrechterhalten. Nichts als ein schwaches kühles Gefühl auf ihrer Stirn war zurückgeblieben. Leise schlich sie hinter Morl her zu der Feuerwand und sah, wie er mit den Händen einen schmalen Spalt in die Flammen grub. Seine Finger zitterten, der Zauber schien ihn viel Kraft zu kosten. Schnell schob Mia sich hindurch. Sie sah Seraphin und seine Schergen vor der Leinwand. Die ersten Gargoyles flogen über den Dächern von Paris. Mia stockte der Atem, als sie vor den erleuchteten Wohnungen der Menschen landeten und mit weißen Wachsaugen in die Nacht starrten. Morl griff nach ihrem Arm, doch kaum hatte sie sich umgedreht, zerriss ein Schrei die Luft.
    »Zu spät!« Seraphin flog auf sie zu und landete mit rauschenden Schwingen neben ihr. Mit der einen Hand packte er sie an der Kehle, mit der anderen griff er nach Morl, der ihm voller Verachtung ins Gesicht sah.
    Mia zog es das Blut aus dem Kopf, als sie in Seraphins Augen schaute. Nichts als Irrsinn flackerte darin. Sie griff nach seinen Händen, die sich wie Klauen aus Eis um ihren Hals schlossen und ihr die Luft abdrückten. Das Zepter an ihrem Arm funkelte im Schein der Flammen, die Lichter brachen sich auf Seraphins Zügen. Er wandte den Blick von ihr ab, für einen Moment stand er regungslos und starrte wie betäubt auf das Zepter der Menschen. Dann glitt ein Lächeln über seine Lippen.
    »Nun gut«, sagte er mit der gewohnten Kälte in der Stimme. Seine Finger lösten sich von ihrer Kehle. Umso heftiger packte er Morl und riss ihn an sich. Mit der freien Hand deutete er auf die Leinwand. »Nicht mehr lange, und deine Mutter wird tödlichen Besuch bekommen. Und dein Freund hier«, er grub Morl seine Nägel ins Fleisch, bis Blut kam, »wird mir die Wartezeit verkürzen!«
    Er riss ihn mit sich zu der flackernden Feuerwand und hielt ihn dicht an die Flammen. Morl schrie auf, als Seraphin seinen Arm packte und ihn ins Feuer hielt. Mia presste sich die Hände vor den Mund, als Morl schrie.
    »Hör auf!« Ihre Stimme überschlug sich, aber Seraphin lachte nur. Er streckte die Hand nach ihr aus und hielt sie auf Abstand, ohne sie zu berühren.
    »Gib mir, was ich will«, erwiderte er, »und schon ist er frei! Ihr alle — ihr alle werdet frei sein!«
    Mia sah Morl an, der heftig den Kopf schüttelte. »Er wird dich nicht töten, Mia«, rief er mit schmerzverzerrter Stimme.
    »Er braucht das Zepter! Lauf weg! Kümmere dich nicht um mich!«
    Da packte Seraphin ihn an den Haaren, warf

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