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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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machen, besonders die der Kriminalpolizei von Scotland Yard. Das fand Maeve einfach aufregend, die es sich nun mit Tee und Keksen auf einem der dunkelbraunen Polstersessel bequem machte, die mit blitzblanken, gestärkten Sesselschonern versehen waren. Jury sah sich im Zimmer um und betrachtete die verschiedenen Muster, die Maeve ausgewählt hatte: das Lilienmuster der Wandtapete, die Toilegardinen mit altenglischen Figürchen und die Kräuselrosen auf dem Teppich. Selbst der kleine Papierkorb war mit Ranken und Blätterwerk verziert. Diesen Mustermix fand Jury irgendwie ergreifend, wie eine Reminiszenz an ein Zuhause, an das er sich nicht erinnern konnte.
    Melrose brauchte genau zwei Sekunden, um eine abgrundtiefe Abneigung gegen die Möblierung zu entwickeln. Er hoffte, während er in einen Keks biss, die Shoesmiths würden besser abschneiden. Maeve schnatterte inzwischen schon drauflos - über Lark Cottage und dessen zahlreichen Vorzüge. Bob meinte: »Die alten schwarzen Balken haben doch das gewisse Etwas, finden Sie nicht? Wir Männer müssen natürlich die Köpfe einziehen, um nicht an den Türstürzen anzustoßen.« Dabei lachte er, als ob es sich tatsächlich um einen Witz handelte.
    »Also, wir haben drei Schlafzimmer, zwei oben, eins unten«, sagte Maeve. »Das untere mit eigenem Bad. Oben gibt es aber auch eine Toilette und ein Bad.« Ihr Blick wanderte unsicher zwischen Jury und Melrose hin und her. »Wer von Ihnen -«
    »Es geht um mich, Madam«, sagte Melrose. »Ich brauche nicht viel Platz, beziehungsweise meine Tante braucht nicht viel. Ich schaue mich nämlich für sie um. Sie will mehr in der Nähe von London wohnen. Und sie will einen Garten.«
    »Ah, also, unser Garten... aber sehen Sie selbst.« Maeve vollführte eine ausladende Geste.
    »In der Tat«, sagte Melrose, der sich allmählich auch schon wie ein Spießer fühlte. Bald könnte man auch über ihn einen Sesselschoner werfen und sich draufsetzen.
    »Die Küche ist klein, aber funktional«, sagte Bob. »Mit großem Eisenherd und sogar ziemlich neuer Spülmaschine. Eine von diesen kleinen, die auf der Arbeitsplatte stehen, kennen Sie bestimmt.«
    Jawohl, und sie sind scheußlich, dachte Melrose, provisorischer Kram, in den kaum etwas reinpasste.
    Jury sagte: »Ich muss da an einen merkwürdigen Zwischenfall vor etwa einem Jahr denken - wo eine Frau und ein Kind hier in der Gegend plötzlich verschwunden sind?« Er lächelte gewinnend. »Sie müssen mir verzeihen, ich bin zwar nicht in offizieller Eigenschaft hier, aber als ich von diesem Haus etwa eine Meile von hier hörte« -er neigte den Kopf in die besagte Richtung -, »wollte ich es mir natürlich ansehen.« Wieder ein gewinnendes Lächeln.
    Maeve strich ein paar widerspenstige braune Haare in den Dutt zurück, zu dem sie sie geschlungen hatte. »Ja, das war schon ziemlich seltsam, nicht, Bob? Marjorie Bathous sagte, sie hätte nie wieder was von der Frau gehört. Die hat auch den Schlüssel nicht zurückgebracht. Wie hieß sie noch gleich, Bob, Gall, oder wie?«
    »Gault«, erwiderte Bob. »Eine gewisse Mrs. Gault und ihr Junge, der war so etwa acht oder neun.« »Die Maklerin von Forester empfahl der Frau, sich Lark Cottage anzuschauen. Mrs. Bathous klang recht enthusiastisch. Wir hielten Ausschau nach ihnen, ich hatte auch Tee vorbereitet gehabt, und als wir den Wagen draußen an der Straße geparkt sahen und sie davor, mit so einem Mobiltelefon in der Hand -«
    »Da dachte ich, sie ruft vielleicht gerade bei Forester an - bei der Maklerfirma -, um zu fragen, ob es auch das richtige Haus war, also ging ich gleich raus«, sagte Bob.
    »Lark Cottage - es steht auch ganz deutlich dran. Sie hätte es überhaupt nicht verfehlen können«, sagte Maeve und nahm sich einen Caedmon-Keks.
    »Nette Frau«, fuhr Bob fort, »und ihr Junge, ein wirklich nettes, ruhiges Kerlchen. Wohlerzogener Bursche. Sogar ihr Hund hatte gute Manieren.« Bob kicherte.
    »Wir zeigten ihr das Haus, und sie war auch recht angetan. Dann bekamen sie eine Tasse Tee. Sie wohnten in Chelsea, sagte sie.« Maeve reichte wieder den Keksteller herum.
    »Wie kam sie Ihnen denn vor, Mrs. Shoesmith?«
    »Na ja, angenehm, gar nicht angespannt oder launisch, nicht depressiv oder sonst wie.«
    »Wie lange waren die beiden hier?«
    »Ach, so eine halbe Stunde etwa.«
    »Nein, Maeve. Eher eine Stunde oder fünfundvierzig Minuten, weniger nicht«, sagte Bob.
    Jury beobachtete Bob Shoesmith. Der würde vermutlich einen guten Zeugen

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