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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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überfluteten ihn mit einem Zauber, der bis in seine Hände zu fließen schien.
    Er zog sich ein Stück zurück, um ihr erneut in die Augen zu sehen …
    Und erstarrte.
    Ihre Augen quollen hervor. Er sah dabei zu, wie sie pechschwarz wurden und jegliches Weiß darin verschwand und sich dunkle Ringe um ihre Augen bildeten. Ihr Mund hatte sich geöffnet, aber er konnte ihre Zähne nicht mehr sehen. Stattdessen kam etwas aus ihrem Mund hervor, das er bisher nur bei den Naturkundelektionen seines Onkels unter dem Vergrößerungsglas gesehen hatte.
    Mandibeln
. Die gelb-schwarzen, rauen Giftzähne einer Spinne.
    Ihr Gesicht verwandelte sich ebenfalls und wurde an den Seiten struppig. Ihre Hände waren auf einmal klauenförmig und schwarz …
    Er zuckte zurück, und die Trance war gebrochen. Stolpernd zog er seine Waffe.
    Dann traf ihn etwas am Hinterkopf, und er sah erst Sterne, gefolgt von einer umherwirbelnden grauen Trübheit.
    Es konnten nur einige Augenblicke vergangen sein, bis er erneut die Augen aufschlug und feststellte, dass er im gleichen Raum auf dem Rücken lag und in das verschlagene Gesicht eines Mannes starrte, den er nie zuvor gesehen hatte. Trotzdem kam ihm dieser Mann auf seltsame Weise bekannt vor.
    „Er gehört mir und ist der Letzte, den ich brauche“, sagte Akemi, deren Stimme sich verändert hatte und jetzt klickend und verzerrt klang. „Fünf Jahre, und er ist der Letzte … Bis weitere fünf Jahre vergehen …“
    „Du sollst ihn haben, meine Liebe“, sagte der Mann. „Das Fleisch dieser Seeleute wird mich nähren, bevor die Nacht vorüber ist. Ich möchte mir nur sein Gesicht ansehen … Er ist wahrlich ein armseliger Grimm …“
    „Wenn er dich zuerst gesehen hätte, dann würdest du jetzt vielleicht an seiner Statt hier liegen“, meinte die merkwürdige klickende Stimme.
    „Das kann gut sein. Wenn ihre Instinkte anschlagen, dann sind sie schnell und gefährlich.“
    „Wer sind Sie?“, fragte David und tastete mit einer Hand nach seiner Waffe.
    Der Mann beugte sich über ihn und grinste gehässig.
    „Suchen Sie das hier?“ Er hielt Davids Waffe so, dass er sie sehen konnte, und richtete sie dann auf ihn. „Keine Bewegung. Ich habe auch Ihr Messer. Sie wären längst tot, doch … ich wollte, dass Sie es
wissen
. Weil Sie ein Kessler sind.“
    „Ich sollte was wissen …?“
    „Sie sollten wissen, dass ich Benjamine Denswoz bin. Der Sohn von Lukas Denswoz. Ihr Großonkel hat Lukas angeschossen, der daraufhin seinen Arm verloren hat. Aber das ist nicht das schlimmste Verbrechen, das Ihrer Blutlinie zur Last gelegt wird. Der Grimm, der ihn angeschossen hat, tötete außerdem meinen Großvater und stahl die Münzen, die von Rechts wegen uns gehören. Und mein Vater hat geschworen, dass Ihre Familie bis in alle Ewigkeit für diese Niedertracht bezahlen wird. Daher habe ich Sie hierhergelockt und werde Sie meiner Geliebten zum Fraß vorwerfen. Ich wollte nur, dass Sie es wissen … Dass Sie den
Grund
kennen.“
    David sah Akemi an.
    „Sie will mich … fressen?“
    „Ja. Sie wird Ihre Innereien verflüssigen und sie trinken, und da Sie der letzte junge Mann sind, den sie braucht, ist ihre Jugend für weitere fünf Jahre gesichert. Sie ist ein seltenes
Wesen
, das kann ich Ihnen versichern. Und Sie? Ihre Blutlinie wird stark ausgedünnt sein, wenn wir mit Ihnen fertig sind …“
    „Der Sackmacher …“
    „Das kann man so sagen.“ Er bleckte triumphierend seine Zähne und machte einen Schritt nach hinten.
    Bevor sich David bewegen konnte, stürzte sich Akemi auf ihn und bohrte ihre Giftzähne in seine Kehle …
    Das Gift des
Spinnensatans
lähmte ihn rasch, sodass er nur noch ein wenig um sich schlagen konnte …
    Dann drückte sie ihre Lippen auf seine … und etwas floss aus ihr heraus und drang heiß und dick in seinen Mund ein …
    Um sich bis tief in sein Innerstes zu bohren.

K APITEL D REIZEHN
    Portland, Oregon, USA
    Heute
    „Detective Burkhardt, Detective Griffin“, sagte Captain Renard, „das ist Agent Don Bloom.“
    Nick und Hank schüttelten dem Besucher die Hand, während der morgendliche Regen ans Fenster prasselte.
    „Setzen Sie sich, meine Herren“, meinte Bloom und fuhr seinen Laptop hoch.
    Sie nahmen an dem dunklen Holztisch im Besprechungsraum des FBI-Büros in Portland Platz. Bloom blieb am Tischende stehen.
    Nick versuchte, seine Nervosität im Zaum zu halten. Es war schon stressig genug, sein Leben als Cop und seine Pflichten als Grimm in den Griff zu

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