Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
in sich hinein und schüttelte er den Kopf. Er hatte einen anderen Pfad gewählt und würde seinen eigenen Weg gehen.
Aber es gab nur eine angebliche Verbindung zwischen dem Eisigen Hauch und diesem
Poigne Fermé
.
Falls es in dieser Nachricht
wirklich
um den Eisigen Hauch ging, dann musste er um jeden Preis aufgehalten werden. Denn das, was der Eisige Hauch plante, würde entweder die Menschheit zerstören – oder alle
Wesen
. Und es würde viel Blut fließen.
Nachdenklich sah Renard aus seinem Bürofenster, an dem Sergeant Wu gerade vorbeiging. Wu nickte ihm zu, und Renard nickte zurück.
Dann hatte er eine Entscheidung getroffen. Er schickte Beatrice eine verschlüsselte Nachricht.
Wenn es hart auf hart kommt, werde ich Hilfe brauchen
. Gegengewicht
in den USA?
Nach einigen Minuten antwortete sie.
Ja, einige von uns sind in den USA. Was die Hilfe angeht – das muss gut überlegt werden. Man sagte mir: „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ Wir brauchen mehr Daten, Beweise, dass der Eisige Hauch wirklich aus
Wesen
besteht und so weit verbreitet ist, wie du behauptest. Die Nachricht bezieht sich nicht direkt auf den Eisigen Hauch und bedeutet womöglich nicht, dass er tatsächlich aus bösen
Wesen
besteht
.
Renard stöhnte. Beweise? Konnte er es riskieren, ihnen die internen Polizeiakten zu schicken? Und die Daten vom FBI, die er von Bloom erhalten hatte? Wenn das herauskam, konnte man ihn anklagen …
Außerdem gab es in den Berichten auch keine Beweise dafür, dass der Eisige Hauch aus
Wesen
bestand.
Aber wie sollte er den Eisigen Hauch ohne das
Gegengewicht
aufhalten? Mithilfe des FBI? Sie wussten zu wenig über das, was eigentlich los war. Und zum Wohle der anständigen
Wesen
musste das FBI auch weiterhin außen vor bleiben.
Hier in der Gegend gab es eigentlich nur ihn, es sei denn, man zählte diesen nervigen
Blutbader
Monroe mit dazu.
Außerdem waren da noch die Nicht-
Wesen
wie Hank Griffin … Und ein relativ unerfahrener Grimm …
Nick joggte unter dem grauen Himmel über den grauen Gehweg. Beim Laufen warf er immer wieder einen Blick über die Schulter und rechnete schon fast damit, dass ein Van mit heruntergelassenem Fenster neben ihm langsamer wurde. Dass ein Scharfschütze des Eisigen Hauchs plötzlich aus einem Fenster auf ihn schoss …
Er war jetzt suspendiert und hatte keinen Hank mehr, der ihm Deckung geben konnte. Er war sich nicht einmal sicher, ob er Verstärkung rufen konnte. Und er hatte seine Glock, die Polizeiwaffe, nicht dabei. Zu Hause lagen eine Smith and Wesson sowie die Erlaubnis, diese verdeckt tragen zu dürfen. Vielleicht sollte er …
Sein Handy klingelte, als er vor seinem Haus ankam. Schwer atmend sah er auf das Display. Die Nummer war unbekannt, aber er nahm den Anruf trotzdem entgegen.
„Burkhardt.“
„Mr.
Nicholas
Burkhardt?“, fragte eine eher mürrisch klingende Stimme, die einem älteren Mann zu gehören schien.
„Ja, Nick Burkhardt. Wer spricht da?“
„Nicholas, mein Name ist Chance Weems. Ich war ein Freund Ihres Vaters Reed und Ihrer Mutter Kelly.“
Nick blinzelte. „Weems? Ich wüsste nicht, dass ich diesen Namen schon mal gehört hätte …“
Andererseits hatte er nie viel über seine Eltern gewusst. Er war bei seiner Tante Marie aufgewachsen, nachdem sein Vater bei dem Autounfall ums Leben gekommen war – von dem er lange Zeit geglaubt hatte, dass seine Mutter dabei ebenfalls gestorben wäre …
„Nicholas, ich habe Informationen über Ihre Eltern, die Sie wissen sollten. Äußerst wichtige Informationen.“
Nick zögerte. Wer war dieser Kerl? Er konnte auch für einen Feind seiner Mutter arbeiten.
„Und was für Informationen sollen das sein, Mr. Weems?“
„Es ist mir nicht gestattet, sie per Telefon weiterzugeben, Nicholas. Wussten Sie, dass Ihr Vater und ich oft zusammen Drachen haben steigen lassen?“
Das erstaunte Nick. Als kleiner Junge hatte er mit seinem Vater oft Drachen steigen lassen, da dieser sogar einem Club angehört hatte, was jedoch nicht sehr viele Menschen wissen konnten.
Aber warum sollte er ausgerechnet jetzt ein Risiko eingehen? Das könnte ebenso gut eine Falle sein.
„Ich weiß nicht, ob es momentan so gut wäre, wenn wir uns treffen, Mr. Weems. Bei mir geht gerade einiges drunter und drüber. Ich habe einige Probleme bei der Arbeit. Ich könnte Ihnen meine E-Mail-Adresse aus dem Büro geben …“
„Keine E-Mails, Nicholas. Das muss ich Ihnen unter vier Augen mitteilen.“
„Dann wird es
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