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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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man spricht. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch, der aus dem Wasser gezogen worden war, und brachte ein Wort heraus.
    „Du!“
    Die Hände des Mannes schienen vor Hanks Augen zu verschwimmen, als der Knauf seine Waffe auf Hanks Kopf zuraste …
    Das Erste, was er beim Aufwachen spürte, waren seine rasenden Kopfschmerzen.
    Er kniff die Augen zu, um den pochenden Schmerz zu unterdrücken und das Unbehagen zu vertreiben, als wäre es nichts als ein böser Traum. Alternativ dazu hoffte er darauf, einfach wieder das Bewusstsein zu verlieren. Doch je länger er wartete, desto mehr schmerzte sein Kopf und desto weniger wollten sich der Schlaf oder die Bewusstlosigkeit einstellen. Stattdessen setzte er sich auf …
    … und hörte Ketten rasseln. Er spürte ihr Gewicht an seinen Handgelenken. Als er die Augen öffnete, oder es zumindest versuchte, spürte er erneut den Schmerz und ihm wurde übel, doch dieses Gefühl unterdrückte er schnell, da er geknebelt worden war. Mit dem unverletzten Fuß drückte er sich vom Boden ab und schob sich an der Wand hoch, bis er spürte, dass die Eisenkette um seinen Hals sich straffte. Dann schnitt er eine Grimasse und zwang sich, die Augen zu öffnen.
    Ein langer, kaum beleuchteter Raum, in dem sich etwa ein Dutzend weiterer zusammengekauerter Gestalten befanden, Männer und Frauen, an die Wände gekettet, die sich gelegentlich mit kaum merklichen Bewegungen etwas umpositionierten.
Halb verhungert und verdurstet oder unter Drogen gesetzt
, vermutete er.
    Während er ihrem verstörten Wimmern und Stöhnen lauschte, wurde ihm klar, dass hier bloße Hoffnungslosigkeit herrschte.
    Sie haben sich in ihr Schicksal ergeben
.
    Er versuchte, sich an das zu erinnern, was passiert war, wie er in diesen Keller gekommen und wie die anderen Gefangenen angekettet worden war. Er dachte an Ron, der nicht hatte reden wollen, an die Fahrt nach Hause, den Wagen des Klempners am Straßenrand, wie er vor seiner Haustür nach den Schlüsseln gesucht hatte … Danach war alles verschwommen. War er ins Haus gegangen? Hatte ihm jemand aufgelauert?
    Ein Taser! Er erinnerte sich daran, dass ihn jemand mit einem Taser angegriffen hatte. Eine Gehirnerschütterung würde erklären, warum er unter leichtem Gedächtnisverlust litt. Aber selbst wenn er wüsste, was passiert war, konnte er sich doch nicht von den Fesseln befreien, die um seinen Hals, seine Hand- und Fußgelenke lagen, und auch nicht von dem Knebel in seinem Mund.
    Nach einigen Minuten hatten sich seine Augen trotz der Kopfschmerzen an die Dunkelheit gewöhnt. Einige der Gefangenen in seiner Nähe starrten ihn an, aber selbst die, die sich von ihrem Knebel befreit hatten, sagten nichts. Während er versuchte, seinen Knebel auszuspucken, um sie zu fragen, was sie über ihre Entführer wussten, bemerkte er, dass er einige der Gesichter erkannte, die er vor sich hatte.
    Einen Augenblick lang fragte er sich, wie das möglich war. Dann überkam ihn schlagartig die Erkenntnis. Die Akten der Vermisstenfälle. Einige der Vermissten waren noch am Leben, und sie saßen zusammen mit ihm hier unten fest, um von kannibalischen Wesen gefressen zu werden.
    Und jetzt gehörte Hank ebenfalls zu den vermissten Personen.

K APITEL N EUNUNDZWANZIG
    Dominik Koertig kam um 10:10 Uhr mit dem American-Airlines-Flug 2027 vom O’Hare Airport in Chicago am Portland International Airport an. Er hatte eine breite Brust und trug einen penibel gestutzten Bart sowie einen maßgeschneiderten Mantel. Während des ganzen Fluges hatte er sich auf die ihm bevorstehenden Qualen vorbereitet und geschwiegen. Wann immer einer der anderen Passagiere versucht hatte, sich mit ihm zu unterhalten, waren ein Blick und seine finstere Miene ausreichend gewesen, um diese Idee im Keim zu ersticken.
    Er holte seinen Aluminiumkoffer aus der Ablage und ging direkt zum Ausgang D, da er ansonsten kein Gepäck bei sich hatte. Dort besorgte er sich ein Taxi in die Innenstadt von Portland. Zu den fünfunddreißig Dollar für die Fahrt in den Pearl District kamen noch fünf Dollar Trinkgeld, als ihn der Fahrer vor dem Paragon Hotel absetzte.
    Koertig ging zur Rezeption, holte den Schlüssel für das reservierte Zimmer ab und fuhr mit dem Fahrstuhl in den fünfzehnten Stock. Zimmer 1502 war am Vortag für ihn reserviert und gerade erst von einem Zimmermädchen gesäubert worden. Als er durch das Zimmer zum Schreibtisch ging, bemerkte er den Stapel aus Flyern aus nachgemachtem Pergament, mit dem er gerechnet

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