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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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sah Wu an und schüttelte verwirrt den Kopf. „Ich versuche es mal auf dem Festnetz.“ Doch auch hier erreichte er nur den Anrufbeantworter, auf dem er eine ähnliche Nachricht hinterließ. „Das passt gar nicht zu ihm“, meinte er dann zu Wu.
    „Er hat ja immer noch die Krücken“, erwiderte Wu. „Vielleicht ist er gestürzt.“
    Vor seinem inneren Auge sah Nick, wie Hank auf Krücken die Treppe hochging und böse stürzte. Vielleicht konnte Hank dann noch einen Krankenwagen rufen, vielleicht lag er aber auch verletzt in seinem Haus und kam nicht an sein Telefon. Oder war er etwa auf eigene Faust einer Spur nachgegangen und in Schwierigkeiten geraten …?
    Anstatt weiter Spekulationen anzustellen, sagte er: „Schicken Sie mal einen Streifenwagen bei ihm vorbei.“
    Während er die Sorge um seinen Partner zurückstellte, bis er mehr Informationen hatte, wandte sich Nick wieder den Vermisstenakten zu, allerdings gab er die Ermittlungen in diese Richtung bald wieder auf. Augenscheinlich hatte es bei keiner der Entführungen einen Zeugen gegeben und die Opfer waren nur aufgrund ihrer Person, aber nicht aus irgendwelchen traditionellen Motiven ausgewählt worden.
    Eigentlich musste er unbedingt in Erfahrung bringen, wo dieses einen Monat andauernde Fest stattfand.
    Also breitete er die vier unterschiedlichen Flyer noch einmal auf dem Tisch aus und sah von einer unauffälligen Adresse zur nächsten. Dann nahm er einen Stadtplan von Portland zur Hand und hängte ihn an die Claremont-Pinnwand, da sich dort weniger Opfer befanden. Nach und nach malte er ein X um die Adressen, die auf den Flyern standen. Von den vier Orten kam nur das Gemeindezentrum als möglicher Treffpunkt der Tafelsilbergesellschaft infrage. Er überlegte, ob sie sich an diesen vier Orten auf die Lauer legen sollten, um herauszufinden, ob dort ungewöhnliche Treffen stattfanden. Doch das Problem war, dass er nicht wusste, wie man ein solches Treffen erkennen sollte.
    Außerdem war die Zeit ihr Hauptproblem.
    Als er da vor der Pinnwand stand und mit dem Stift auf seiner Handfläche trommelte, murmelte er auf einmal: „Wohngebäude.“
    Da fiel ihm ein anderer Fall ein, eine Leiche, die angeschwemmt worden war. Die Leiche von Sheila Jenkins, der Angestellten einer Immobilienfirma, der man Kopf und Hände abgehackt hatte, um die Identifizierung zu erschweren. Damals hatte der Fall nicht in das Profil der Knochenmorde gepasst. Aber seitdem waren auch noch ein Selbstmord und eine Exekution hinzugekommen. War Sheila Jenkins vielleicht eine weitere Spur? Der Knochenkiller hatte die Skelette in flachen Gräbern verscharrt, um sich bis zum Ende des Feiermonats etwas Zeit zu verschaffen. Möglicherweise traf dieselbe Taktik auf den Mord an Sheila zu, und ihre Rolle sollte nicht bemerkt oder zumindest verschleiert werden, bis es zu spät war.
    Nick lief zu seinem Schreibtisch, nahm die Sheila-Jenkins-Akte in die Hand und rief in der Abteilung für Computerforensik an.
    „Hier ist Detective Burkhardt. Wir müssen noch einen anderen Computer überprüfen und mit dem von Lamar Crawford vergleichen. Ja, das hat auch mit dem Knochenmörder zu tun.“ Nick las die Adresse von Forrester Cade Realty, Sheilas Arbeitsplatz, vor. „Wir treffen uns dort in fünfzehn Minuten.“
    Das Büro befand sich im Pearl District zwischen einem luxuriösen Spa und einer modernen Kunstgalerie, gegen die es mit seiner funktionalen Ästhetik nicht mithalten konnte. Die Einrichtung war modern und erinnerte an die bei LC Leasing, Inc., doch hier waren die Wände und Türen in hellen Farben gehalten, sodass das Büro weitaus wärmer und einladender wirkte als die Räume in Crawfords Firma.
    Nick traf schon vor den Computertechnikern ein, sprach mit Noel Forrester, einem der Partner – der andere, Robin Cade, machte gerade Urlaub in Italien – und erklärte ihm, dass er den Sheila-Jenkins-Fall bearbeite und auf ihren Computer und ihre Unterlagen zugreifen müsse. Forrester wirkte liebenswürdig und sah mit seinen silbergrauen Haaren, den roten Wangen und seinem beachtlichen Bauch aus, als könnte er auch den Weihnachtsmann spielen.
    Falls er etwas zu verbergen hatte oder mit den Leuten von der Tafelsilbergesellschaft in Verbindung stand, dann hätte er Nick abweisen und einen Durchsuchungsbefehl verlangen können, aber er wollte ebenso wie alle anderen, dass der Mord an Sheila aufgeklärt wurde, und war Nick vom ersten Augenblick an behilflich.
    „Sagen Sie einfach, was Sie

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