Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)
brauchen, dann bekommen Sie es“, versicherte er Nick.
In diesem Moment betrat ein großer, leicht buckliger Mann mit lockigen schwarzen Haaren und einer runden Brille das Büro. Er trug ein grün kariertes Hemd, Jeans und braune Schuhe und sah sich um, als erstaune ihn die Umgebung. Den Riemen seiner schwarzen Kuriertasche hatte er sich lässig über eine Schulter geschwungen. Als er Nick entdeckte, steuerte er direkt auf ihn zu.
„Geht’s los?“, fragte er.
Nick nickte. „Das ist Gary Popa, einer unserer Computerspezialisten“, erklärte er an Forrester gewandt.
Gary sah Nick an. „Wo steht der Rechner?“
„Folgen Sie mir“, sagte Forrester und führte sie an einigen leeren Schreibtischen vorbei in einen von niedrigen Trennwänden umgebenen geräumigen Arbeitsbereich im hinteren Teil des Büros. „Dann glauben Sie, dass Sheila zuvor Kontakt zu der Person hatte, von der sie ermordet wurde?“
„Entweder hat sie ihren Mörder gekannt“, antwortete Nick, „oder sie wusste etwas, das der Mörder geheim halten wollte. So lautet zumindest unsere momentane Theorie.“
„Ich schätze, das ergibt Sinn“, erwiderte Forrester und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Falls eine derart sinnlose Tragödie überhaupt einen Sinn ergeben kann.“
Gary setzte sich an Sheilas Schreibtisch und griff nach der Tastatur.
„Das werden Sie brauchen“, sagte Forrester und schrieb Sheilas Benutzernamen und Passwort auf einen Zettel.
Gary nahm den Zettel, bedankte sich und fing an zu tippen.
„Sheila war immer voller Energie“, berichtete Forrester. „Sie hat sich nie beschwert und war immer bereit, ihr Bestes zu geben und jede Herausforderung anzunehmen. Ich vermisse … Ich vermisse es, sie hier um mich zu haben. Manchmal komme ich ins Büro und sehe hier rüber, zu ihrem Schreibtisch, da ich damit rechne … Dann fällt es mir wieder ein.“
„Mein aufrichtiges Beileid“, sagte Nick.
Als sich Forrester abwenden wollte, tippte ihn Nick an den Arm.
„Es ist möglich, dass wir ihren Computer mit aufs Revier nehmen müssen, um ihn dort zu analysieren.“
„Das geht schon in Ordnung“, erwiderte Forrester geistesabwesend. „Ihre Klientendateien sind extern gesichert. Und die Hardware ist mir nicht so wichtig. Was mag der Computer schon wert sein? Vielleicht ein paar Tausend Dollar. Wenn Sie damit Sheilas Mörder fassen können, dann ist das die Sache wert.“
„Sie bekommen auch eine Quittung“, versicherte Nick ihm. „Und Sie kriegen ihn zurück.“
„Lassen Sie mich einfach wissen, ob er Ihnen dabei geholfen hat, das Schwein zu fangen“, meinte Forrester und ging kopfschüttelnd weg.
Nicks Handy klingelte.
„Burkhardt.“
„Nick“, sagte Wu mit alarmierter Stimme. „Jemand ist in Hanks Haus eingebrochen. Die Hintertür ist aufgebrochen worden.“
Nick entfernte sich ein Stück von dem schnell tippenden Techniker. „Was?“
„Und Scarpelli sagt, Hank ist verschwunden.“
„Verschwunden? Woher weiß er …?“
„Er hat Hanks Waffe, sein Handy, seine Schlüssel und seine Krücken auf dem Boden vor der Haustür gefunden. Außerdem steht Hanks Wagen vor dem Haus. Alle Streifenwagen sind informiert und halten nach ihm Ausschau.“
„Sind Sie jetzt dort?“
„Ich bin unterwegs.“
„Ich komme ebenfalls hin.“ Nick drehte sich zu dem Techniker um. „Ich muss los. Kommen Sie hier alleine klar?“
„Na sicher“, erwiderte Gary. „Kann ich den Rechner mitnehmen?“
„Das geht in Ordnung“, erwiderte Nick. „Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas gefunden haben.“
Mit diesen Worten eilte Nick zu seinem SUV und raste zu Hanks Haus.
Da er nicht wusste, was ihn dort erwartete, befragte Nick erst den jungen Streifenpolizisten und informierte sich, wie weit die Kriminaltechniker mit der Arbeit waren. Er hoffte, dass er als Hanks Partner vielleicht etwas entdeckte, das die anderen übersehen hatten.
Er fing mit Hanks Wagen an. Die Türen waren verschlossen. Im Wageninneren gab es keine Anzeichen für einen Kampf. Nachdem sie Swartley verhört hatten, war Hank alleine vom Revier nach Hause gefahren. Nick hatte ihn wegfahren sehen. Falls er noch irgendwo anhalten wollte, hatte er es Nick gegenüber nicht erwähnt.
Wu kam nach draußen, als Nick gerade ins Haus gehen wollte.
„Die Kriminaltechniker nehmen gerade an Kontaktpunkten Fingerabdrücke“, berichtete Wu. „Die Hintertür, durch die der Täter vermutlich rein- und wieder rausgekommen ist, wurde abgewischt. Die Abdrücke an
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