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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Hauben abnehmen, den Van verlassen und zum Haus gehen“, sagte Decker. „Man wird euch an der Tür in Empfang nehmen.“
    Monroe sah in die Nacht hinaus und zu dem großen Holzhaus hinüber. An beiden Seiten waren in Zweierreihen Autos geparkt, von denen einige mit schwerem Gepäck beladen waren. Sie gehörten offensichtlich Mitgliedern, die den geheimen Ort kannten, an dem die Feierlichkeiten stattfanden, während Nichtmitglieder die Flyer entschlüsseln und Kapuzen tragen mussten, um zu dem schaurigen Fest zu gelangen. Geistesabwesend wollte Monroe die Beifahrertür öffnen, aber Decker hielt ihn am Arm fest.
    „Ich würde gern unter vier Augen mit dir sprechen, Bruder.“
    „Okay“, entgegnete Monroe, nickte und zwang sich, nicht in Panik zu geraten.
    Decker wartete, bis die Crawfords und der Mann im Mantel ausgestiegen waren und auf das Haus zugingen, dann sah er Monroe mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an.
    „Lass uns draußen reden.“
    Als sie ausgestiegen waren, rief Decker Monroe zu sich auf die Fahrerseite.
    „Ich muss dir noch etwas zeigen, bevor du drinnen die große Führung machen kannst.“
    „Okay“, sagte Monroe noch einmal und bemühte sich redlich, sich seine Panik nicht anmerken zu lassen. Er hatte das ungute Gefühl, dass nichts an der ganzen Situation „okay“ war.
    Decker führte ihn ein Stück vom Feldweg weg und näher an die Bäume heran.
    „Ich hoffe, du findest den Rückweg noch“, meinte Monroe und zögerte, noch einen weiteren Schritt auf die dunklen, hoch aufragenden Bäume zuzumachen.
    „Mann, du scheinst mich echt für einen Idioten zu halten, Monroe“, sagte Decker und schüttelte angewidert den Kopf. Dann zog er eine Pistole aus dem Hosenbund und richtete sie auf Monroes Brust. „Das war’s dann wohl für dich.“

K APITEL D REIUNDDREISSIG
    Als Hank erwachte, spürte er wieder dieses beharrliche Pochen im Kopf, doch dann hörte er auf einmal auch den angenehmen Klang von Violinen – Vivaldis
Vier Jahreszeiten
– die um ihn herum ertönten. Er versuchte, sein Unbehagen auszublenden und sich ganz auf seine Umgebung zu konzentrieren. Das gelegentliche Klirren von Weingläsern bildete einen misstönenden Kontrast zu der angenehmen Musik und stachelte ihn dazu an, sich zu erinnern, ebenso wie das eindeutig identifizierbare Säuseln von über einem Dutzend Unterhaltungen. Erst als er die Augen öffnete und blinzelnd in das schmerzhaft grelle Licht blickte, das von einem verzierten Kerzenleuchter auf ihn herab schien, fiel ihm wieder alles ein: der Kerker im Keller, die menschlichen Gefangenen, die an die Wände gekettet waren und sich vor dem Augenblick fürchteten, in dem der Metzger des Hauses sie holen kam. Und der Metzger selbst, ein nashornartiges
Wesen
mit einem großen Horn in der Mitte des Gesichts und einem kleineren, knochigen Fortsatz direkt darüber in der Mitte seiner Stirn.
    Er erinnerte sich daran, wie der
Wesen
-Metzger seinen Kopf gegen die Wand geschlagen und ihm zuvor versprochen hatte, dass man ihn bei lebendigem Leib verspeisen würde. Dann fiel Hank auf, dass seine Hände über seinem Kopf ausgestreckt waren und dass er auf dem Rücken lag. Als er versuchte, sich aufzusetzen, hörte er das Rasseln von Ketten, die sich bei der Bewegung auch gleich strafften. Während er kurzzeitig die formell gekleideten Partygäste ignorierte, die sich um ihn versammelt hatten, blickte er nach oben auf seine Fesseln. Man hatte seine Arme gespreizt und seine Handgelenke an Eisenringe gebunden, die an gekreuzten Holzbalken befestigt waren. Als er den Kopf hob, konnte er sich davon überzeugen, dass seine Beine auf dieselbe Weise gefesselt waren. Man hatte ihn mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einen X-förmigen Tisch gebunden. Zusätzlich zu den Ketten an seinen Extremitäten führte ein fünf Zentimeter dickes, mit einem Schloss versehenes Eisenband um seine Brust und die Tischmitte.
    Hank warf sich von einer Seite auf die andere und versuchte, den Tisch umzuwerfen, aber es gelang ihm nicht. Er lehnte sich zur Seite und streckte den Hals, so weit er konnte, sah nach unten und bemerkte, dass der Tisch einen sehr breiten Fuß hatte. Sein Schwerpunkt lag zu tief, als dass Hanks Strategie funktionieren konnte. In einem überfüllten Raum voller vermeintlich zivilisierter Personen war er völlig hilflos und lag wie ein Lamm auf der Schlachtbank.
    „Helft mir!“, rief er. „Irgendjemand muss mir doch helfen! Denkt doch mal darüber nach, was ihr da

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