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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Knie nieder und griff nach der schweren Eisenkette, die um seinen Hals lag.
    Gino rückte von dem Mann ab, so weit es die Kette zuließ, doch das war nicht weit genug. Der Metzger packte Ginos Haare mit einer Hand und drückte die Fingerknöchel fest in seine Kopfhaut, während er mit der anderen den Schlüssel in das Schloss steckte, das über Ginos Schlüsselbein baumelte. Gino kämpfte gegen die überwältigende Angst an und suchte verzweifelt nach dem Zorn, der ihn Augenblicke zuvor noch erfüllt hatte. Ohne seine Fesseln standen seine Chancen auf eine Flucht deutlich besser. Er spannte sich an und wartete …
    … und spürte, wie das kalte Metall von seiner aufgeschabten Kehle entfernt wurde und das Scharnier in seinem Nacken quietschte, als der Kerl die Kette abzog.
    Sofort stürzte sich Gino auf den viel größeren Mann, und die Verzweiflung bewirkte, dass der dringend benötigte Adrenalinstoß seine Muskeln in Bewegung setzten.
    Doch der Metzger knurrte, ein Geräusch, das unmöglich aus einer menschlichen Kehle kommen konnte. Er schlug mit seiner fleischigen Faust zu und traf Gino direkt am Kinn. Gino fand, dass es sich so anfühlen musste, einen rechten Haken von einem Boxer in Bestform verpasst zu bekommen. In einem Moment stürzte er sich noch nach vorn und war bereit, die Kette, die seine Handgelenke miteinander verband, um den Hals des Metzgers zu wickeln, und im nächsten starrte er zur Decke hinauf und hatte nicht einmal mitbekommen, dass er gestürzt war.
    Er schnappte nach Luft wie ein Fisch, den man ans Deck eines Bootes geworfen hatte und der jetzt hilflos dalag. Trotz seiner gummiartigen Glieder versuchte er, zu protestieren, als der Metzger eine Faust um die Kette an seinen Handgelenken legte und Gino über den Boden und die Holztreppe hinaufschleifte, wobei sein Kopf schmerzhaft jede Stufe streifte.
    Als sie die offene Tür hinter sich gelassen hatten, ließ der Metzger Gino fallen und schloss die Tür hinter sich ab. Gino versuchte, etwas zu sagen, bekam aber nur unzusammenhängende Worte heraus.
    „Sie müssen … Sie … müssen das nicht tun … Können es beenden.“
    „Ruhe“, erwiderte der Metzger und packte erneut die Kette. „Es ist bald vorbei.“
    Am Ende des Gangs war eine weitere Tür zu sehen.
    Dahin bringt er sie also
, dachte Gino eingeschüchtert, während seine Gedanken rasten.
Daher kommen die Schreie
.
    Ginos Eisenketten rasselten über den Zementboden und klirrten gegeneinander, als er sich auf den Bauch drehte und versuchte, aufzustehen. Doch der Metzger bewegte sich so schnell, dass Ginos Hände und Füße gar nicht reagieren konnten.
    Die Tür wurde aufgerissen und enthüllte einen unebenen Zementboden, der sich zu einem Abfluss in einer Ecke des Raumes neigte. Obwohl der Metzger den Boden offensichtlich mit einem Schlauch abgespritzt hatte, waren noch einige Blutflecken zu sehen. Vor der gegenüberliegenden Wand stand ein langer Metalltisch neben einem großen Kühlschrank, in den man gleich mehrere Rinderhälften hängen konnte.
    Bevor Gino Zeit gehabt hätte, um darüber nachzudenken, was sich wohl in diesem Kühlschrank befinden mochte, fiel sein Blick auf einen Querbalken aus Metall, der am Boden lag und von dem ein Kabel an die Decke führte und wieder nach unten zu einer Winde mit einer Handkurbel reichte.
    „Was … Was ist das?“, fragte er, wobei sein Mund auf einmal so trocken war, dass er kaum reden konnte.
    Aber er musste das eigentlich nicht fragen. Er wusste Bescheid. Mit der Frage hatte er nur Zeit schinden, das Geschehen aufhalten, sich die Möglichkeit verschaffen wollen, einen Ausweg aus seiner misslichen Lage zu finden. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Nur etwas mehr Zeit …
    Der Metzger ließ Ginos Handgelenk los und schloss die Tür. Dann ging er zum Tisch und legte sich den breiten Ledergürtel um, an dem Messer in unterschiedlicher Größe hingen. Zu guter Letzt nahm er einen Totschläger aus Leder in die Hand und schlug sich damit gegen das Handgelenk, als wolle er dessen Gewicht bestimmen.
    Gino rappelte sich auf Hände und Knie auf, doch im nächsten Augenblick bekam er auch schon einen Schlag gegen den Kopf. Stöhnend brach er zusammen und rollte sich dabei auf den Rücken, konnte seine Arme und Beine jedoch nicht mehr kontrollieren. Hilflos sah er mit an, wie der Metzger ein Kettenglied seiner Fessel auf einen Haken schob, der an dem Querbalken befestigt war, wobei sein Sehvermögen immer wieder nachzulassen schien, sodass alles

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