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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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bitten und zum Verkauf stehende Häuser erwähnen können. Aber noch während sie darüber nachdachte und sich die alternative Realität vorstellte, in der sie die Gelegenheit schamlos ausnutzte, um ihr Büro voranzubringen, das schon bessere Zeiten gesehen hatte, wurde ihr klar, dass sie das nie übers Herz gebracht hätte. Sie war nicht so ein Mensch, der immer im Mittelpunkt stehen musste, und sie konnte erst recht nicht der Braut das Rampenlicht stehlen und sich selbst darin sonnen. Außerdem würde ein solches Verhalten dafür sorgen, dass sie nie wieder zu irgendwelchen Feiern eingeladen wurde.
    So viel steht fest
, dachte sie, lachte über ihre erbärmliche, misanthropische Stimmung … und ließ prompt die Autoschlüssel fallen.
    Als sie sich hinhockte, um die Schlüssel wieder aufzuheben, sah sie im Augenwinkel eine Bewegung. Hinter ihr quietschte eine Wagentür. Sie richtete sich rasch wieder auf – ohne die Schlüssel aufzuheben – und wich zurück, als eine dunkle Gestalt aus Richtung des Vans auf sie zukam.
    Dann kreischte sie verängstigt auf, als hätte sie einen Stromschlag bekommen.
    Der Fahrer musste sich im Van versteckt und darauf gewartet haben, dass sie am Wagen vorbeiging, um dann herauszuspringen. Er deutete auf ihre Schlüssel.
    „Ich werde Ihnen helfen.“
    „Nein! Ich brauche keine …“
    Doch anstatt nach den Schlüsseln zu greifen, kamen seine behandschuhten Hände ihrem Gesicht immer näher.
    Währenddessen veränderte sich sein Gesicht und verwandelte sich in etwas Abscheuliches, als wäre er die Inkarnation des Bösen. Sie war viel zu schockiert, um zu schreien, und hatte anscheinend die Sprache verloren, daher konnte sie ihn nur voller Panik anstarren. Eine Sekunde später lagen seine kräftigen Hände um ihren Hals und drückten fest zu. Etwas knackte, sie spürte einen stechenden Schmerz und dann nichts mehr …
    Mit gewohnter Effizienz trug er die Leiche der Frau zurück zum Van, schob die Seitentür auf, warf sie hinein und schlug die Tür wieder zu. Fünf Sekunden hatte das Ganze nur gedauert. Er hob ihre Wagenschlüssel auf, steckte sie in seine Hosentasche und kehrte zum Van zurück.
    Nachdem er den Motor angelassen hatte, fuhr er mit dem Van um ihren Camry herum und unbemerkt weiter die Seitenstraße entlang. Später würde er die großen, magnetischen „Thomas Electric“-Schilder, die er an beiden Seiten des Wagens befestigt hatte, gegen eines der anderen sechs Schilder austauschen, die er ständig dabei hatte, um die Beschreibungen möglicher Zeugen zu erschweren. Noch etwas später würde er dann zurückkommen und den Wagen loswerden, um die Spurensuche der Polizei zu behindern. Aber zuerst musste er die Leiche abladen. Der Wagen konnte warten.
    In einigen Tagen wäre das alles ohnehin nicht mehr wichtig.

K APITEL Z EHN
    Trotz der langen und interessanten Nacht mit Juliette, traf Nick Burkhardt am nächsten Morgen vor Hank auf dem Revier ein, der aufgrund seiner Krücken ohnehin den ganzen Tag Probleme hatte, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Daher musste man nachsichtig mit ihm sein. Dummerweise gab es auch in keinem seiner beiden größten Fälle irgendwelche Fortschritte. Es wäre zu viel verlangt gewesen, dass die beiden Fälle irgendwie miteinander in Verbindung standen, wo sie doch nicht unterschiedlicher hätten sein können.
    Der
Cracher-Mortel
, der Portland heimsuchte, holte seine toten Opfer wieder ins Leben zurück, doch seine Gründe dafür waren bisher nicht bekannt. Der Knochenkiller gab sich hingegen die größte Mühe, dafür zu sorgen, dass seine Opfer auch wirklich tot waren, indem er Gewebe und Organe entfernte, die Knochen in handliche Stücke hackte und sie laut Gerichtsmediziner entweder mit oder ohne Fleisch kochte.
    Sie kannten die Identität der Opfer des
Cracher-Mortels
: Lilly O’Hara und Richard Mulpus, wohingegen die Opfer des Knochenkillers noch anonym waren und man darauf hoffte, sie anhand der zahnärztlichen Untersuchungen identifizieren zu können. Und während sie im „Zombie“-Fall wussten, dass es sich bei dem Täter um ein
Wesen
handelte, konnte der Knochenkiller auch durchaus ein gewöhnlicher Mensch sein.
    Trotzdem ging Nick auch hier davon aus, dass sie es mit einem
Wesen
zu tun hatten. Vielleicht widerstrebte es ihm auch nur, einem anderen Menschen eine derartige Verderbtheit zuzutrauen. Allerdings waren auch viele
Wesen
anständige, aufrechte Bürger. Nach Grimm-Maßstäben war es ohnehin ungewöhnlich, dass er

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